In Twilight (USA 2008)1 weist die Landschaft mit der ersten Wendung der Narration einen
Bruch in zwei völlig unterschiedliche Szenerien auf: Anfangs ist es eine Grossstadt in der
Wüste, das Zuhause der Protagonistin bis anhin; danach ein kleines Dorf in üppigen, grünen,
feuchten Wäldern, das neue Zuhause der Protagonistin. Diese Inszenierung von Landschaften,
die unterschiedlicher nicht sein könnten, spielt eine grosse Rolle nicht nur für das visuelle Erleben,
sondern auch für die Interpretation der Narration. Die Inszenierung der Landschaft um
das neue Zuhause der Protagonistin als eine Landschaft ausserhalb dessen, was die Protagonistin
bisher kannte, lässt sich als heterotopische Inszenierung der Landschaft lesen. Diese
Interpretation lässt sich parallel dazu auch auf der Ebene der Narration verfolgen.
Untersucht werden soll in dieser Arbeit der Gegensatz zwischen der Wüstenlandschaft um
Phoenix und der üppigen, feuchtgrünen Waldlandschaft um Forks anhand Foucaults Konzepts
der Heterotopie, um festzustellen, ob die Landschaft Forks’ als Heterotopie inszeniert wird.
Dazu muss erst einmal der Begriff bzw. das Konzept Landschaft geklärt und die relevanten
Punkte von Foucaults Theorie der Heterotopie hervorgehoben werden. Danach werde ich die
verschiedenen Faktoren wie die Erscheinung der Landschaft selbst, die Lichtverhältnisse, sowie
die Symbolik hinter der Landschaft, auf ihre Funktion für die Inszenierung der Landschaft
als Heterotopie hin untersuchen. Zuletzt werde ich die vorhandenen Parallelen der heterotopischen
Landschaft in der Narration aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Landschaftskonzept
- Foucaults Heterotopie und die Landschaft in Twilight
- Dämmerlicht, Dunkelheit und Heterotopie
- paysage-expression und Symbolik
- Vampire als inhärent heterotopische Wesen und paysage-drame
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die filmische Inszenierung von Landschaften in "Twilight" (2008) und analysiert, ob die Landschaft von Forks als Heterotopie im Sinne Michel Foucaults dargestellt wird. Der Fokus liegt auf dem Kontrast zwischen der Wüstenlandschaft von Phoenix und der Waldlandschaft von Forks.
- Das Konzept der Landschaft im Film
- Foucaults Theorie der Heterotopie
- Analyse der visuellen Gestaltung der Landschaften in Twilight
- Die narrative Funktion der Landschaft
- Die Symbolik der Landschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der heterotopischen Inszenierung der Landschaft in Forks in "Twilight" vor. Der Kontrast zwischen den beiden dargestellten Landschaften – der Wüste um Phoenix und dem feuchten Wald um Forks – wird als Ausgangspunkt für die Analyse der filmischen Landschaftsdarstellung und ihrer Bedeutung für die Narration herausgestellt. Die Arbeit kündigt die methodische Vorgehensweise an, die die Konzepte von Landschaft und Heterotopie nach Lefebvre und Foucault sowie die verschiedenen Funktionen von Landschaft im Film nach Pichler/Pollach umfasst.
Landschaftskonzept: Dieses Kapitel vergleicht die Landschaftskonzepte von Lefebvre (landscape vs. setting) und Pichler/Pollach. Lefebvre betont den Unterschied zwischen Landschaft als eigenständigem Fokus (landscape) und Landschaft als Kontext der Handlung (setting), wobei der Wechsel zwischen "narrative mode" und "spectacular mode" beim Zuschauer entscheidend ist. Pichler/Pollach hingegen betonen die Verknüpfung von Landschaft und Narration und differenzieren verschiedene Funktionen von Landschaft im Film (paysage-fond, paysage-exposant, paysage-contrepoint, paysage-expression, paysage-catalyse, paysage-drame). Die Arbeit wählt einen integrativen Ansatz, der sowohl die Autonomie der Landschaft als auch ihre narrative Funktion berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Heterotopie, Landschaft, Film, Twilight, Foucault, Lefebvre, Pichler/Pollach, visuelle Gestaltung, Narration, Symbolik, Paysage-drame, Paysage-expression.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Twilight" und Heterotopie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die filmische Darstellung von Landschaften im Film "Twilight" (2008) und untersucht, ob die Landschaft von Forks als Heterotopie im Sinne Michel Foucaults interpretiert werden kann. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Vergleich der Landschaften von Forks und Phoenix.
Welche Theorien werden angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Theorien von Michel Foucault (Heterotopie), Henri Lefebvre (Landschaftskonzepte: landscape vs. setting), und Pichler/Pollach (Funktionen von Landschaft im Film: paysage-fond, paysage-exposant, paysage-contrepoint, paysage-expression, paysage-catalyse, paysage-drame). Es wird ein integrativer Ansatz verfolgt, der sowohl die Autonomie der Landschaft als auch ihre narrative Funktion berücksichtigt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Landschaftskonzept, Foucaults Heterotopie und die Landschaft in Twilight, Dämmerlicht, Dunkelheit und Heterotopie, paysage-expression und Symbolik, Vampire als inhärent heterotopische Wesen und paysage-drame, und Schlusswort.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wird die Landschaft von Forks in "Twilight" als Heterotopie im Sinne Michel Foucaults inszeniert? Der Vergleich mit der Landschaft von Phoenix dient als Ausgangspunkt für die Analyse.
Welche Aspekte der Landschaft werden untersucht?
Die Analyse umfasst das Konzept der Landschaft im Film, Foucaults Theorie der Heterotopie, die visuelle Gestaltung der Landschaften, die narrative Funktion der Landschaft und die Symbolik der Landschaften.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Heterotopie, Landschaft, Film, Twilight, Foucault, Lefebvre, Pichler/Pollach, visuelle Gestaltung, Narration, Symbolik, Paysage-drame, und Paysage-expression.
Wie wird die Einleitung aufgebaut?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt die zentrale Forschungsfrage vor und beschreibt den methodischen Ansatz, der die Konzepte von Landschaft und Heterotopie nach Lefebvre und Foucault sowie die verschiedenen Funktionen von Landschaft im Film nach Pichler/Pollach umfasst. Der Kontrast zwischen den Landschaften von Forks und Phoenix wird als Ausgangspunkt hervorgehoben.
Wie wird das Kapitel "Landschaftskonzept" aufgebaut?
Dieses Kapitel vergleicht die Landschaftskonzepte von Lefebvre und Pichler/Pollach. Es wird der Unterschied zwischen Landschaft als eigenständigem Fokus (landscape) und Landschaft als Kontext der Handlung (setting) nach Lefebvre erörtert, sowie die verschiedenen Funktionen von Landschaft im Film nach Pichler/Pollach. Die Arbeit wählt einen integrativen Ansatz, der sowohl die Autonomie der Landschaft als auch ihre narrative Funktion berücksichtigt.
- Arbeit zitieren
- Allegra Schiesser (Autor:in), 2009, Wird Forks in "Twilight" (USA 2008) über die Landschaft als Heterotopie inszeniert?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171877