Christian Gottlieb Rabenhorsts „Handwörterbuch der Deutschen Sprache“ (Christian Gottlieb
Rabenhorst: Handwörterbuch der Deutschen Sprache. Leipzig, 1798) lehnt sich nicht
nur inhaltlich an bekannte Wörterbücher des späten 18. Jh. an, sondern auch formal.
Trotzdem gibt es auch Einiges, was anders ist und auffällt. So wendet sich Rabenhorst im
Vorwort explizit an die „Unstudirten“ (Rabenhorst 1798, S. 3) und möchte mit seinem
Handwörterbuch Nutzen für die so genannten kleinen Leute bringen. Dazu kommt der sehr
klar strukturierte Aufbau des Wörterbuches – Rabenhorst unterscheidet zwischen der kleinen
Sprachlehre, in der die Aussprache, Orthographie und Grammatik behandelt werden
und den Wörterbucheinträgen, wo es mehr um die Bedeutungen und Verwendungen der
Wörter geht und nur in Ausnahmefällen Regelangaben vorkommen. Ausserdem gliedert
sich Rabenhorst nicht in die Tradition der Sprachgesellschaften ein – eine Sprachgesellschaft
wird nicht erwähnt, obwohl Rabenhorsts Werk in einer Stadt veröffentlicht wurde,
wo es durchaus eine prestigeträchtige Sprachgesellschaft gegeben hätte – die Deutsche Gesellschaft
in Leipzig (ehemals Teutschübende Poetische Gesellschaft), zu der auch Gottsched
und Adelung gehört hatten (Döring 2002, S. 197/ Strohbach 1984, S. 5).
Wegen dieser Besonderheiten sticht Rabenhorsts Handwörterbuch aus den gängigen Werken
hervor und macht es untersuchenswert für sprachgeschichtliche Zwecke.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anlehnung an Adelung
- Einordnung in sprachgeschichtlichen Kontext und Besonderheiten des Werks
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Christian Gottlieb Rabenhorsts „Handwörterbuch der Deutschen Sprache“ aus dem Jahr 1798 verfolgt das Ziel, ein leicht zugängliches und umfassendes Wörterbuch für alle Sprachinteressierten zu schaffen, insbesondere auch für die „Unstudirten“. Das Werk zeichnet sich durch einen klar strukturierten Aufbau aus, der Grammatik und Lexikographie miteinander verbindet.
- Anlehnung an Adelung und dessen „grammatisch-kritisches Wörterbuch“
- Einordnung in den sprachgeschichtlichen Kontext des späten 18. Jahrhunderts
- Besonderheiten des Werks: Fokus auf die „kleinen Leute“, klare Strukturierung, moderate Einstellung zur Fremdwortfrage
- Rabenhorsts Beitrag zur Entwicklung des modernen Wörterbuches
- Vergleich mit dem Duden-Wörterbuch
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt Rabenhorsts „Handwörterbuch“ als ein Werk vor, das sich an die „Unstudirten“ richtet und ihnen einen Zugang zu richtiger und schöner deutscher Sprache ermöglichen soll. Der Fokus liegt auf der klaren Strukturierung des Wörterbuches, die eine Unterscheidung zwischen Grammatik und Lexikographie beinhaltet.
2. Anlehnung an Adelung
Dieses Kapitel untersucht die Anlehnung Rabenhorsts an Adelung, insbesondere dessen „grammatisch-kritisches Wörterbuch“. Die Analyse fokussiert auf die gemeinsame Ablehnung fremdsprachiger Erklärungen und die Betonung des Deutschen als Wissenschaftssprache.
3. Einordnung in sprachgeschichtlichen Kontext und Besonderheiten des Werks
Dieser Abschnitt beleuchtet Rabenhorsts „Handwörterbuch“ im Kontext der Spracharbeit des späten 18. Jahrhunderts und hebt die Besonderheiten des Werkes hervor. Es wird insbesondere auf die Einbeziehung der „kleinen Leute“ und die moderate Einstellung zur Fremdwortfrage eingegangen.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter, die Rabenhorsts „Handwörterbuch der Deutschen Sprache“ charakterisieren, sind: deutsche Sprache, Sprachgeschichte, Lexikographie, Grammatik, Adelung, Bildungsbürgertum, „Unstudirte“, Fremdwortfrage, Sprachreinheit, Duden, Wörterbuchentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Allegra Schiesser (Autor:in), 2008, Portrait von Christian Gottlieb Rabenhorsts „Handwörterbuch der Deutschen Sprache“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171887