Die Paschtunen sind in den Ländern Afghanistan sowie Pakistan ansässig und machen etwa die Hälfte der Bevölkerung Afghanistans (ca. 7 Mio. Menschen) aus. Sie gelten als ethnische Einheit, die in Stämme untergliedert ist. Diese Stämme sind jedoch eigenständige Einheiten, die durchaus als Ethnien angesprochen werden können.
Bereits Babur schrieb zu Beginn des 16. Jahrhunderts: "Es ist sehr ungewiss, ob in irgend einern Lande so viele verschiedene Stämme und Sprachen beisammen gefunden worden." 1
Im Folgenden wird zu klären sein ob es möglich ist, in einem Land, welches im Zuge der Kolonialisierung territorial zerstückelt wurde, und das so viele verschiedene Stämme und Sprachen beherbergt, einen Nationalstaat Paschtunistan zu gründen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzer Überblick über die Geschichte Afghanistans
- Ethnische Gruppen in Afghanistan
- Die Paschtunen
- Das Problem der Gewaltmärkte
- Ethnizität
- Paschtunistan - Utopie oder mögliche Lösung
- Externe oder interne Manipulation gegen einen Vereinigungsprozess
- Segmentäre Gesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Herausforderungen bei der Gründung eines Nationalstaates Paschtunistan im Kontext der ethnischen und stammesgeprägten Strukturen Afghanistans. Sie analysiert die historischen Entwicklungen, die Rolle der Paschtunen als größte ethnische Gruppe und das Problem der Gewaltmärkte, die in diesem Kontext eine bedeutende Rolle spielen.
- Die historischen Entwicklungen und der Einfluss ethnischer Gruppen in Afghanistan
- Die Rolle der Paschtunen und ihre stammesgeprägte Gesellschaft
- Die Herausforderungen durch Gewaltmärkte und die Problematik eines Nationalstaates
- Die Bedeutung von Ethnizität und die Suche nach einer möglichen Lösung für Paschtunistan
- Die Struktur segmentärer Gesellschaften und ihre Auswirkungen auf die politische Landschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Paschtunen als größte ethnische Gruppe Afghanistans vor und erläutert die Problematik der Gründung eines Nationalstaates in einem Land mit vielen verschiedenen Stämmen und Sprachen. Der zweite Teil der Arbeit gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte Afghanistans, beleuchtet die verschiedenen ethnischen Gruppen und zeichnet die Rolle der Paschtunen im historischen Kontext nach. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Problematik der Gewaltmärkte in Afghanistan und deren Bedeutung im Zusammenhang mit der ethnischen und stammesgeprägten Gesellschaft. Das vierte Kapitel widmet sich dem Einfluss von Ethnizität und deren Bedeutung für die politische Landschaft Afghanistans. Das fünfte Kapitel untersucht die Idee eines Paschtunistan, diskutiert seine Utopie-Charakter und die Herausforderungen eines Vereinigungsprozesses. Schließlich widmet sich das sechste Kapitel dem Konzept der segmentären Gesellschaft und analysiert deren Auswirkungen auf die politische Stabilität in Afghanistan.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Afghanistan, Paschtunen, Nationalstaat, Ethnizität, Stämme, Gewaltmärkte, Segmentäre Gesellschaft, Paschtunistan, Geschichte, Politik, Kultur. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Staatsbildung in einem Kontext von ethnischer Vielfalt und stammesgeprägten Strukturen. Die Untersuchung der Rolle von Gewaltmärkten, der Ethnizität und des Konzepts der segmentären Gesellschaft liefert wichtige Erkenntnisse für das Verständnis der politischen und sozialen Situation Afghanistans.
- Quote paper
- M.A. Oliver Kneip (Author), 2002, Die Paschtunen - das Problem der Gründung eines Nationalstaates , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172005