Netzwerkarbeit ist aus der Sozialen Arbeit seit den 1990er Jahren nicht mehr wegzudenken. Seit Beginn der Netzwerkforschung in den 1950er Jahren, die sich um 1970 zur Netzwerkar-beit weiterentwickelte, wurde eine praktikable Methode für die Soziale Arbeit. Galuske ver-steht unter sozialer Netzwerkarbeit „(…) ein sozialpädagogisches Handlungsmodell, das auf-bauend auf die Netzwerkforschung durch Analyse, Nutzung, Gestaltung und Ausweitung des Beziehungsgeflechts der Klienten zu Personen, Gruppen und Institutionen auf eine Optimie-rung ihrer Unterstützungsnetzwerke und damit auf die Stärkung ihrer Selbsthilfepotentiale abzielt und sich zu diesem Zweck unterschiedlichster Techniken der Analyse von und Ein-flussnahme auf Klientennetzwerke bedient“(Galuske 2008:206).
Die Vernetzung mit anderen sozialpädagogischen Bereichen, aber auch nicht-pädagogischen Bereichen nimmt einen Teil der täglichen Arbeit ein. In vielen Hilfeplänen taucht immer wie-der das Ziel zur Netzwerkerweiterung oder zur Erweiterung sozialer Beziehungen auf, da sich traditionelle Netzwerke aufgelöst haben und sich (post-)moderne Netzwerke bildeten, Le-benswelten und –lagen individualisiert und pluralisiert sind. Traditionelle zeugten z.B. von Beständigkeit, Begrenztheit (Intoleranz) und Nestwärme, während die (post-)modernen hin-gegen Unbeständigkeit, Vielfältigkeit (Toleranz) und Beziehungslosigkeit zeigen (vgl. Eggert-Schmid Noerr 2005:28, Nestmann 2005:1684).
Menschen in komplexen Problemlagen, deren Ereignisse nicht mit ihrem Selbstbild vereinbart werden können und ihre Netzwerke nicht neu zu organisieren fähig sind, oder der in seinem Handeln durch körperliche, geistige oder psychische Erkrankungen eingeschränkte Mensch ist oftmals nicht in der Lage ihre sozialen Netzwerke zu überblicken und diese ausreichend zu nutzen. Sie sind im Prinzip auf professionelle Hilfe angewiesen, so wie es im Folgenden, am Beispiel von Marek , gezeigt werden soll.
In einem ersten Schritt wird der Fall beschrieben und die Fragestellung formuliert (1.0). An-schließend werden theoretische Inhalte der Netzwerkarbeit dargestellt (2.0). Im dritten Teil erfolgt dann die praktische Durchführung unter Erarbeitung eigener Verlaufsschritte (3.0). In einem vierten Schritt werden handlungsstrategische Ableitungen erfolgen (4.0) und anschlie-ßend (5.0) ein Resümee gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.0 Fallbeschreibung und Fragestellung
- 1.1 Ausgangslage
- 1.2 Operationalisierung der Fragestellung
- 2.0 Netzwerke in der Theorie
- 2.1 Definitionen
- 2.2 Merkmale und Ziele
- 2.3 Visualisierungsformen
- 3.0 Netzwerkarbeit als praktische Methode
- 4.0 Möglichkeiten und Grenzen
- 4.1 Interventionsmöglichkeiten
- 4.2 Grenzen
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Anwendung des Ansatzes der sozialen Netzwerkarbeit an einem Fallbeispiel aus der ambulanten Eingliederungshilfe. Im Fokus steht die Analyse der Auswirkungen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung auf das soziale Netzwerk des Klienten Marek und die Möglichkeiten, dieses trotz der Erkrankung zu stabilisieren und/oder auszubauen.
- Definition und Merkmale der sozialen Netzwerkarbeit
- Analyse des sozialen Netzwerks des Klienten Marek
- Beeinflussung des sozialen Netzwerks durch die Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Möglichkeiten der Netzwerkarbeit zur Stabilisierung und Erweiterung des Netzwerks
- Grenzen der Netzwerkarbeit im Kontext der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der sozialen Netzwerkarbeit ein und erläutert die Relevanz des Ansatzes in der Sozialen Arbeit. Der Text stellt die grundlegenden Konzepte der Netzwerkarbeit vor und hebt die Bedeutung der Analyse, Nutzung, Gestaltung und Ausweitung von Beziehungsgeflechten für die Klientenhilfe hervor.
1.0 Fallbeschreibung und Fragestellung
Dieses Kapitel präsentiert die Fallbeschreibung von Marek, einem 30-jährigen Klienten mit einer emotionalen Instabilität vom Borderlinetypus. Der Text beschreibt die aktuelle Situation von Marek und die Herausforderungen, die sich aus seiner Krankheit ergeben. Die Fragestellung fokussiert auf den Einfluss der Borderline-Störung auf Mareks soziales Netzwerk und die Möglichkeiten zur Stabilisierung und Erweiterung desselben.
2.0 Netzwerke in der Theorie
Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Netzwerkarbeit. Es werden Definitionen und Merkmale von Netzwerken sowie die Ziele der Netzwerkarbeit in der Sozialen Arbeit erläutert. Darüber hinaus werden verschiedene Visualisierungsformen von Netzwerken vorgestellt.
3.0 Netzwerkarbeit als praktische Methode
Dieses Kapitel widmet sich der praktischen Anwendung der Netzwerkarbeit in der Sozialen Arbeit. Es werden verschiedene Methoden und Techniken der Netzwerkarbeit vorgestellt und anhand des Fallbeispiels von Marek erläutert.
4.0 Möglichkeiten und Grenzen
Dieses Kapitel analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der Netzwerkarbeit im Kontext der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Es werden verschiedene Interventionsmöglichkeiten vorgestellt und die Grenzen der Netzwerkarbeit im Umgang mit den spezifischen Herausforderungen der Erkrankung erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen soziale Netzwerkarbeit, Borderline-Persönlichkeitsstörung, soziale Netzwerke, Interventionsmöglichkeiten, Klientenhilfe, Ambulante Eingliederungshilfe, Selbsthilfepotentiale und Beziehungsgeflecht.
- Arbeit zitieren
- BA of Arts-Social Work Katharina Roth-Fingas (Autor:in), 2011, Soziale Netzwerkarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172136