In diesem Essay werden die Theorien und Vorstellungen zweier Autoren und Religionswissenschaftler zum Thema der Entstehung der Häresien in der christlichen Religion im späten Mittelalter vorgestellt und sowohl auf Unterschiede als auch auf Gemeinsamkeiten hin untersucht. Dazu werden zunächst die Vorstellungen von Christoph Auffarth zu diesem Thema zusammenfassend erläutert und anschließend mit denen von Daniel Boyarin verglichen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Vergleichende Analyse der Entstehungstheorien von Häresie in der christlichen Religion im späten Mittelalter
- Die Theorie von Christoph Auffarth
- Die Theorie von Daniel Boyarin
- Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Entstehungstheorien von Häresie nach Christoph Auffarth
- Die Thesen von Arno Borst und Herbert Grundmann
- Die Kritik an den Thesen von Borst und Grundmann
- Die Konstruktion des Feindbildes durch die Kirche
- Die Folgen der Stigmatisierung der Katharer
- Kapitel 2: Die Entstehungstheorien von Häresie nach Daniel Boyarin
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Auffarths und Boyarins Theorien
- Die Grenzziehung zwischen Christentum und Judentum
- Die Entstehung von Religion durch Häresie
- Gründe für die Etablierung von Häresievorstellungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Dieser Text analysiert die Entstehungstheorien von Häresie in der christlichen Religion im späten Mittelalter, insbesondere die Theorien von Christoph Auffarth und Daniel Boyarin. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Theorien aufzuzeigen und ihre Bedeutung für das Verständnis von Religionsgeschichte und -entwicklung zu beleuchten.
- Konstruktion von Feindbildern
- Grenzziehung und Abgrenzung von Religionsgemeinschaften
- Die Rolle von Häresie in der Entstehung von Orthodoxie
- Hybridität und Diversität in religiösen Traditionen
- Die Bedeutung von Macht und Kontrolle in der Religion
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel befasst sich mit der Theorie von Christoph Auffarth, der die Frage aufwirft, ob die katholische Kirche bewusst Häresien konstruierte, um sich selbst als Einheit zu definieren. Auffarth analysiert zwei Thesen zum Verschwinden der Katharer und kritisiert deren Erklärungen. Er argumentiert, dass die Kirche gezielt ein Feindbild aus den Katharern schuf, um ihre eigene Macht und Kontrolle zu festigen. Darüber hinaus werden die Folgen der Stigmatisierung der Katharer für die Entwicklung der Kirche, wie z. B. die Integration laikaler Bewegungen und die Professionalisierung des Priesterstandes, untersucht.
Das zweite Kapitel analysiert die Theorie von Daniel Boyarin, der die Entstehung von Häresie im Kontext der Grenzziehung zwischen Christentum und Judentum betrachtet. Boyarin argumentiert, dass Häresie eine notwendige Bedingung für die Entstehung von Orthodoxie ist, da sie eine klare Unterscheidung zwischen „richtig" und „falsch" ermöglicht. Darüber hinaus werden die Motive für die Etablierung von Häresievorstellungen, wie z. B. die Kontrolle von Glaubensvorstellungen und die Angst vor Hybridität, diskutiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Häresie, Christentum, Mittelalter, Katharer, Judentum, Orthodoxie, Feindbild, Grenzziehung, Hybridität, Macht, Kontrolle, Religionsgeschichte, Religionsentwicklung, Auffarth, Boyarin.
- Quote paper
- Philipp-Michael Hebel (Author), 2009, Vergleichende Analyse der Entstehungstheorien von Häresie in der christlichen Religion im späten Mittelalter von Christoph Auffarth und Daniel Boyarin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172229