In dieser Arbeit soll es darum gehen, einen Blick auf die Donaugrenze zur Zeit Kaiser Hadrians zu werfen. Das Verhältnis der Römer zu den Germanen war zu dieser Zeit sowohl von Konflikten wie auch von friedlicher Koexistenz geprägt. Kriege genauso wie Handel und Bündnisse waren wichtige Elemente des Lebens an der Grenze. Doch was waren die genauen Gründe für diese wechselhaften Beziehungen? Warum gelang es nicht, den Frieden dauerhaft sicherzustellen?
Ein weiterer relevanter Punkt ist die Organisation und der Aufbau des Limes an der Donau. Wie gelang es den Römern, eine derart lange Grenzlinie effektiv zu sichern? Welche Rolle spielten die dort stationierten Truppen und wie waren deren Lebensbedingungen?
Kaiser Hadrian, der an vielen Grenzen wichtige Neuerungen einführte, veranlasste auch am Donaulimes einige Maßnahmen zum besseren Schutz und zu einer effektiveren Kontrolle der Donaugrenze. Wie sahen diese aus und wie ist deren Wirksamkeit zu beurteilen? Wie könnte die deutliche Abgrenzung zwischen römischer Provinz und barbarischem Ausland auf die germanischen Stämme gewirkt haben?
Um diese Fragen zu beantworten habe ich verschiedene Quellen und Literatur zu Rate gezogen. Was die Maßnahmen unter Kaiser Hadrian betrifft sind besonders die Historia Augusta und die Romrede des Aelius Aristides wichtig. Aber auch der ,,Vegetius'' des Flavius Renatus und die ,,Germania'' des Tacitus sind interessant. Die ,,Germania'' habe ich verwendet, um das Germanenbild der Römer zu beleuchten. Dieses ist insofern von Bedeutung, als dass es die Konzeption des Limes sowie die Grenzpolitik zu verstehen hilft. Man muss dabei freilich beachten, dass es sich ausschließlich um römische Quellen handelt und daher lediglich eine einseitige Sicht auf die Verhältnisse an der Donaugrenze im Allgemeinen und auf die Germanen im Speziellen möglich ist. Daher habe ich zusätzlich Sekundärliterarur verwendet (siehe Literaturverzeichnis). Dort werden auch die Ergebnisse archäologischer Funde berücksichtigt. Dadurch lässt sich ein vielfältigeres Bild des Lebens an der Donau zeichnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die römische Donaugrenze
- Maßnahmen unter Kaiser Hadrian
- Die Germanen an der Donau
- Der Limes an der Donau
- Die Konzeption und der Aufbau des Limes
- Die Grenztruppen und ihre Aufgaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Donaugrenze zur Zeit Kaiser Hadrians und beleuchtet das komplexe Verhältnis zwischen Römern und Germanen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Konflikte und der friedlichen Koexistenz, die diese Zeit prägten, sowie auf der Organisation und dem Aufbau des Limes an der Donau.
- Das wechselhafte Verhältnis zwischen Römern und Germanen
- Die Gründe für die Konflikte und die Herausforderungen zur Sicherung des Friedens
- Die Organisation und der Aufbau des Limes an der Donau
- Die Rolle der Grenztruppen und deren Lebensbedingungen
- Die Maßnahmen Kaiser Hadrians zur Sicherung der Donaugrenze
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die zentralen Fragestellungen dar: Wie gestaltete sich das Verhältnis zwischen Römern und Germanen an der Donaugrenze zur Zeit Kaiser Hadrians? Was waren die Gründe für die Konflikte und die Schwierigkeiten bei der Sicherung des Friedens? Wie wurde der Limes an der Donau organisiert und aufgebaut, und welche Rolle spielten die Grenztruppen?
Die römische Donaugrenze
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Donau als Handelsweg und nördliche Grenze der römischen Provinzen. Die topographischen Besonderheiten der Grenzregion und das römische Verständnis von Grenze werden erläutert. Hierbei wird betont, dass die Grenzziehung nicht primär unter militärischen und politischen Prämissen erfolgte, sondern auch die Steuerpflicht der Bewohner berücksichtigte.
Maßnahmen unter Kaiser Hadrian
Dieses Kapitel behandelt die Maßnahmen Kaiser Hadrians zur Sicherung der Donaugrenze. Es wird beschrieben, wie Hadrian die Pläne Trajans umsetzte und an strategisch wichtigen Stellen Palisaden errichtete, die Limesstraße befestigte und die bestehenden Holzforts durch Steinforts ersetzte. Darüber hinaus wird die Rolle des Klientelkönigtums in der römischen Grenzpolitik erläutert und die Bedeutung der Kultivierung und Besiedlung der Donauprovinzen hervorgehoben.
Die Germanen an der Donau
Dieses Kapitel präsentiert die römische Sicht auf die Germanen, die in Tacitus' „Germania“ dargestellt wird. Es wird die Darstellung der Germanen als Krieger und ihre vermeintlich einfache Kultur beleuchtet, wobei die unterschiedlichen Perspektiven und die Bedeutung der archäologischen Funde für ein umfassenderes Bild des Lebens an der Donau hervorgehoben werden.
Der Limes an der Donau
Dieses Kapitel beleuchtet die Besonderheiten des Donaulimes im Vergleich zum obergermanisch-rätischen Limes, die durch die Topographie der Grenzregion bedingt sind. Es wird erläutert, dass die Palisade, die Lager und die Wachtürme am Limes nicht primär als Bollwerk gegen feindliche Armeen dienten, sondern als „zu überwachende Kontrolllinie“. Die Rolle der Diplomatie und der im Hinterland stationierten Legionen bei der Verteidigung der Grenze wird ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Römische Donaugrenze, Kaiser Hadrian, Germanen, Limes, Grenztruppen, Militär, Diplomatie, Klientelkönigtum, Handel, Kultur, „Germania“, Tacitus, Archäologie, Quellenkritik, Topographie, Militärstrategie, Grenzsicherung, Koexistenz, Konflikt.
- Arbeit zitieren
- Daniel Ossenkop (Autor:in), 2009, Der römische Limes an der Donau unter Kaiser Hadrian, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172273