Der Roman at-Tariq von Nagib Mahfuz wurde 1964 veröffentlicht. Nagib Mahfuz 1988 den Nobelpreis für Literatur erhalten hatte, wurde sein Werk auch in Deutschland durch Übersetzungen seiner Romane und Kurzgeschichten aus dem Arabischen bekannt. Die deutsche Erstausgabe von at-Tariq erschien 1991 unter dem
Titel Die Spur.
Obwohl sein Gesamtwerk durch die Verleihung des Nobelpreises weltweit auch in der nichtarabischsprachigen Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erregte und damit zur literarisch-kritischen Auseinandersetzung anregte, wurde dem Roman at-Tariq in
diesem Kontext bislang nur am Rande Beachtung geschenkt. Die Gründe dafür können nur spekulativer Art sein.
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Davon ausgehend, dass es sich bei dem Roman um eine Anspielung auf sufische Ideen handelt, soll die Suche des Protagonisten metaphysisch gedeutet werden. Interessant wird dabei die Erzählhaltung, die dem Roman zugrunde liegt. Wie bewertet der
Erzähler das Geschehen?
Anhand dieser beiden Aspekte sollen die Suche des jungen Sabir nach seinem Vater und die Figuren, die ihm auf seinem Weg begegnen, untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Handlungsverlauf
- Der 'mystische Weg'
- Die Stationen des 'Weges'
- Alexandria
- Der Tod der Mutter
- Die Suche beginnt
- Kairo
- Ankunft im Hotel Kairo
- Karima und Ilhām
- Der Vater
- Der 'Weg' als 'Sackgasse'?
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert den Roman at-Tariq von Nağīb Maḥfūz unter dem Aspekt der Suche des Protagonisten Ṣābir nach seinem Vater. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Suche als Symbol für einen „mystischen Pfad“ zu interpretieren und die dabei einbezogenen Figuren und die Erzählhaltung zu untersuchen.
- Die Suche nach dem Vater als Metapher für die Suche nach spiritueller Wahrheit
- Die Bedeutung des „mystischen Weges“ im Kontext der Sufi-Tradition
- Die Rolle von Alexandria und Kairo als symbolische Orte der Suche
- Die Beziehungen des Protagonisten zu den Figuren Karīma und Ilhām
- Die Erzählhaltung und ihre Bedeutung für die Interpretation der Handlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman at-Tariq und den Autor Nağīb Maḥfūz vor. Sie erläutert den Kontext der Veröffentlichung und die Besonderheiten des Romans im Vergleich zu den früheren Werken des Autors. Die Einleitung beleuchtet auch die Bedeutung der Religion als individuelles menschliches Erlebnis im Roman und argumentiert, dass at-Tariq als eine Anspielung auf sufische Ideen verstanden werden kann.
Das Kapitel „Handlungsverlauf“ beschreibt die Suche des jungen Ṣābir nach seinem Vater. Ṣābir ist auf der Suche nach Anerkennung, Freiheit und Sicherheit, die er in seinem Vater erhofft. Seine Suche führt ihn von seiner Heimatstadt Alexandria nach Kairo, wo er verschiedene Menschen kennenlernt, die ihn auf seinem Weg begleiten.
Das Kapitel „Der 'mystische Weg'“ untersucht die Suche des Protagonisten als eine metaphysische Reise. Die Stationen der Suche, Alexandria und Kairo, werden als symbolische Orte interpretiert. Die Beziehung des Protagonisten zu den Figuren Karīma und Ilhām wird im Hinblick auf die Suche nach spiritueller Wahrheit analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen der Suche nach dem Vater, dem „mystischen Pfad“, dem sufischen Denken, der Metaphysik, der Beziehungen des Protagonisten zu anderen Figuren, der symbolischen Bedeutung von Orten und der Erzählhaltung.
- Arbeit zitieren
- MA Melanie Berg (Autor:in), 2001, at-Tariq - Die Suche nach dem Vater als Symbol für den mystischen Pfad , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172329