1. Einleitung
Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein einen Einblick in die Entstehung und geschichtliche Entwicklung des englischen Public-School-Wesens zu geben. Dies geschieht mit dem Hauptaugenmerk auf den Sport, der schon früh an englischen Privatschulen in vielfältiger Form und Ausprägung vertreten war, sich dort weiterentwickelt hat, und maßgeblich im Bereich der schulischen Institution und weit darüber hinaus Berücksichtigung fand.
Zunächst soll auf die Anfänge, welche ausgehend mit Gründung der Public School in Winchester 1382 durch William of Wykeham mehrere Schulgründungen nach sich zogen, bezug genommen werden. Es soll dabei erläutert werden von wem die Schulen geleitet wurden, welche Klientel sie ansprachen, d.h. die Frage welcher Klassen die Jungen die jene Schulen besuchten entstammten, und wie und zu welchem Zweck dort Sport getrieben wurde. Da wir uns auf einen relativ langen Untersuchungszeitraum stützen, der über mehrere Jahre geht muss von einem Wandel, ausgelöst durch sich verändernde politische und gesellschaftliche Gegebenheiten, ausgegangen werden.
Der Sport wurde in vielerlei Hinsicht für bestimmte Zwecke instrumentalisiert. Die Erziehungsziele des Thomas Arnold, Rektor an der Public School in Rugby von 1827-1839, wurden unter Einbezug des Instruments games and sports verwirklicht. Arnold war unter anderem für die Abschaffung des grausamen sogenannten prefectfagging system (Synonyme: fagging system; prefectorial system, K.M.). Es bezeichnete ein unter den Public School Schülern vorherrschendes, strikt hierarchisches Machtgefüge. In Anlehnung an dieses traditionell anerkannte System gaben sich die älteren und somit zumeist auch stärkeren Schüler das Recht die jüngeren, schwächeren Schüler zu Untertanen zu machen und von ihnen Dienstleistungen einzufordern. They [the boys, K.M.] ... insisted on the fagging system in which small
boys served an apprenticeship as slaves to bigger ones. 1 Dies alles geschah unter Einbezug von körperlicher Gewalt und Härte. Gewalt dominierte den Schulalltag und war lange Zeit vor Arnold, dessen Reformen schließlich eine maßgebende Veränderung brachten, eine anerkannte Disziplinarmaßnahme unter Schülern, Lehrern und den Direktoren, den sogenannten headmasters. Unter diesem Hintergrund ist es interessant sich einmal dem Machtgefüge zwischen Lehrkörper und Schülern, wie es sich an den Public Schools darstellte, zu widmen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Public Schools und gentleman-sports
- Public School - Begriffsbestimmung
- Gründung der Public Schools
- Transformation der Public Schools
- Die Anfänge des Sports in England
- Public School Sport und Erziehung
- Public School Games
- Die headmasters – Feinde des Sports
- Die Reformen des Thomas Arnold
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung des englischen Public-School-Wesens, wobei der Fokus auf den Sport liegt, der in diesen Privatschulen eine wichtige Rolle spielte.
- Die Anfänge der Public Schools, insbesondere die Gründung in Winchester durch William of Wykeham.
- Die Klientel der Public Schools und die Frage, aus welchen gesellschaftlichen Schichten die Schüler stammten.
- Der Wandel des Sporttreibens an den Public Schools im Laufe der Zeit.
- Die Instrumentalisierung des Sports für bestimmte Erziehungsziele, insbesondere die Reformen von Thomas Arnold in Rugby.
- Das Spannungsverhältnis zwischen den Schulleitern (headmasters) und den Schülern in Bezug auf den Sport.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie beschreibt die Bedeutung des Sports an englischen Privatschulen und skizziert den historischen Kontext der Entwicklung.
Public Schools und gentleman-sports
Dieses Kapitel befasst sich mit der Begriffsbestimmung von Public Schools und beleuchtet die Gründung und Transformation dieser Schulen. Es wird zudem auf die Anfänge des Sports in England eingegangen.
Public School Sport und Erziehung
Dieses Kapitel analysiert den Einfluss von Sport auf die Erziehung an Public Schools. Es werden die verschiedenen Public School Games vorgestellt und die Rolle der headmasters im Hinblick auf den Sport beleuchtet. Die Reformen von Thomas Arnold und ihre Auswirkungen auf die Schulstruktur und die Einstellung zum Sport stehen im Mittelpunkt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem englischen Public-School-System, dem Sport an Privatschulen, der Entwicklung von gentleman-sports, den Reformen von Thomas Arnold, dem Spannungsverhältnis zwischen headmasters und Schülern, der Instrumentalisierung des Sports für Erziehungszwecke und dem Wandel des Sporttreibens im Laufe der Zeit.
- Arbeit zitieren
- Kai Mühlenhoff (Autor:in), 2002, Die Public-School Bewegung - Jugend und Sport in England, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17239