Ein einziges großes Kunstwerk: riesige Marmorsäulen, edle Kunstwerke aus Gold und Mosaik, Schmuckstücke der bedeutendsten Künstler der Geschichte – der Petersdom. Gelingt es, den Blick von all dem abzuwenden, blickt man in strahlende Gesichter, die fasziniert und beeindruckt sind von der unglaublichen Weite des Raumes und all dem Glanz der Petersbasilika. Vor dem riesigen Hochaltarziborium Berninis versammeln sich Pilger der verschiedensten Nationen an der Confessio: sie alle schauen über die 92 ewigen Lichter hinab zum „Grab“ des heiligen Petrus. Bei einem Blick nach oben zur Kuppel Michelangelos erkenne ich die lateinische Inschrift: „Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam et tibi dabo claves regni caelorum.“ Heute, etwa 2000 Jahre nachdem Jesus der Überlieferung zufolge diese Worte zu seinem Jünger sprach, fragen sich noch viele neben mir: Hat Petrus tatsächlich einst den Weg nach Rom auf sich genommen um die heilige Botschaft Christi zu verkünden bevor er dort eines Märtyrertodes starb? Ist er tatsächlich der Grundstein der Kirche und das wahre Fundament von Sankt Peter? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Archäologen, Historiker und Geistliche schon seit etwa 700 Jahren. Offenbar gibt es für die Wissenschaft keine eindeutigen Belege, um diese Frage mit präziseren Antworten als „eventuell“ oder „wahrscheinlich“ zu beantworten.
Im Rahmen meiner Facharbeit habe ich mich ebenfalls der Frage nach dem Aufenthalt des heiligen Petrus in Rom gewidmet und einige Hinweise genauer untersucht. Meinen Schwerpunkt legte ich bei der Grablegung Petri in Rom. Anhand einiger Indizien möchte ich ein wenig Licht in die vatikanischen Grotten unter Sankt Peter bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- War Petrus in Rom? – Einführung in die Fragestellung
- Das Petrusgrab als ein möglicher Beweis für seinen Aufenthalt
- Argumentation für die Grablegung in Rom
- Literarische Hinweise
- Archäologische Hinweise
- Argumentation gegen die Grablegung in Rom
- Zusammenfassung und Kritik
- Weitere Hinweise für Petri Aufenthalt in Rom
- Literarische Hinweise
- Die Petrustradition
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit befasst sich mit der Frage, ob der heilige Petrus tatsächlich in Rom war und ob sich in der Petersbasilika sein Grab befindet. Im Fokus steht die Untersuchung des Petrusgrabes als möglichen Beweis für Petri Aufenthalt in Rom und die Auseinandersetzung mit der Quellenlage, die sowohl für als auch gegen die Grablegung in Rom spricht.
- Das Petrusgrab als Indiz für Petri Aufenthalt in Rom
- Literarische und archäologische Hinweise auf die Grablegung
- Kritik an der Argumentation für die Grablegung in Rom
- Weitere Hinweise auf Petri Aufenthalt in Rom: Literarische Schlüsselstellen und die Petrustradition
- Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die Fragestellung der Facharbeit und stellt die Petersbasilika als Ort des vermeintlichen Petrusgrabes vor. Anschließend wird in Kapitel 2 der Aufenthalt des heiligen Petrus in Rom aus kirchlicher Sicht erläutert und die Schlüsselfrage nach Petri Rolle als erster Bischof von Rom beleuchtet. Kapitel 3 befasst sich mit dem Petrusgrab als Indiz für seinen Aufenthalt in Rom und stellt Argumente für und gegen die Grablegung in Rom dar. Im darauffolgenden Kapitel 4 werden weitere Hinweise auf Petri Aufenthalt in Rom untersucht, darunter literarische Schlüsselstellen und die lange Tradition seiner Grabverehrung in Rom.
Schlüsselwörter
Petrusgrab, Petersbasilika, Rom, Grablegung, Aufenthalt, Quellenlage, literarische Hinweise, archäologische Hinweise, Petrustradition, Apostolische Sukzession, Primatstellung des Papstes
- Arbeit zitieren
- Jessica Bischof (Autor:in), 2011, Das Petrusgrab in Rom als Beweis für den dortigen Aufenthalt des Apostels?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172417