Wird man als angehende Grundschullehrerin nach seiner Fächerkombination gefragt
und darunter ist das Fach Englisch, erntet man oft noch verdutzte Blicke und
Kommentare wie „Das gab es doch früher nicht!“, „Echt? Was macht man denn da?
Spielen?“ oder „Ist eigentlich ganz praktisch, so müssen die Kinder später weniger
lernen!“ folgen. Aber ganz so einfach ist es nicht, weder mit dem Englischunterricht in
der Grundschule, noch mit dem Übergang in die Sekundarstufe I.
Seit in den 70er Jahren vereinzelte Schulen Projekte zum „frühen“
Fremdsprachenerwerb starteten, die nicht nur Englisch, sondern auch je nach
Bundesland Französisch, Polnisch oder Dänisch als Fächer anboten, hat sich der
Fremdsprachenunterricht etabliert. Allein in Hessen wurden an 1038 der 1173
Grundschulen im Schuljahr 2000/2001 Fremdsprachen ab der dritten Klasse
unterrichtet, zum größten Teil das Fach Englisch, wofür mittlerweile zwei
obligatorische Stunden im Lehrplan vorgesehen sind. Dennoch sind es nicht alle
Grundschulen und auch wenn die Übrigen folgen werden, ist eines noch nicht
gewährleistet : dass überall ein gleicher oder zumindest ähnlicher Unterricht erfolgt, der
die fremdsprachlichen Vorerfahrungen für die Sekundarstufe I prägt. Der Spielraum
zwischen Empfehlung und Verpflichtung wird folglich unterschiedlich ausgelegt. Und
genau da liegt das größte Problem, das schließlich in den weiterführenden Schulen zum
Vorschein kommt, wenn ein(e) Lehrer(in) vor einer neuen 5.Klasse sitzt, bei der
manche Schüler einen regelmäßigen und ergebnisorientierten Englischunterricht hatten,
andere nur ein bißchen durch vereinzelte Unterrichtsschwerpunkte vom Englischen
gelernt haben und wieder andere nur ein paar Wörter aus dem Alltag kennen. Wie soll
man auf dieses Problem reagieren ? Oder wie kann man es schon vorher verhindern ?
Worin genau unterscheidet sich eigentlich der Englischunterricht in der Grundschule
gegenüber dem in der Sekundarstufe I ? Warum ist dieses Thema so aktuell ? Und was
für eine Rolle spielt dabei das Leistungsargument, das vor allem von Eltern immer
wieder betont wird ?
Die folgenden Ausführungen sollen diese Fragen soweit wie möglich beantworten,
gleichzeitig Hintergründe beleuchten und auch Probleme, die nur indirekt mit dem
Übergang in die Sekundarstufe I zusammenhängen, ansprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unterschiede zwischen dem FU/G und dem FU in der Sekundarstufe
- Der Fremdsprachenunterricht in der Grundschule (FU/G)
- Der Fremdsprachenunterricht (FU) in der Sekundarstufe
- Problemfelder des Übergangs
- Mangelnde Kontinuität des FU
- Das Fehlen von Lernzielen und Lerninhalten
- Das Fehlen einheitlicher Lehrwerke
- Die Rolle der Motivation
- Lösungsvorschläge zur Erleichterung des Übergangs
- Klare Festlegung der Rahmenbedingungen
- Bessere Kooperation zwischen den Schulstufen
- Binnendifferenzierung und vertraute Methoden
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet den Übergang vom Englischunterricht in der Grundschule in die Sekundarstufe I und analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich daraus ergeben.
- Unterschiede zwischen dem Englischunterricht in der Grundschule und der Sekundarstufe
- Problemfelder im Übergang, wie z.B. mangelnde Kontinuität und fehlende Einheitlichkeit
- Mögliche Lösungsansätze zur Verbesserung des Übergangs
- Die Rolle der Motivation im Fremdsprachenunterricht
- Der Einfluss des Leistungsarguments auf die Wahrnehmung des Englischunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Stand des Englischunterrichts in der Grundschule vor und führt in die Thematik des Übergangs in die Sekundarstufe I ein. Kapitel 2 analysiert die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Englischunterricht in der Grundschule und der Sekundarstufe, wobei die Schwerpunkte auf den didaktischen Ansätzen, den Lerninhalten und der Bedeutung der Sprache im jeweiligen Kontext liegen. Kapitel 3 identifiziert die Problemfelder des Übergangs, die durch mangelnde Kontinuität, fehlende Lernziele und das Fehlen einheitlicher Lehrwerke entstehen. Kapitel 4 präsentiert Lösungsvorschläge, die auf eine bessere Kooperation zwischen den Schulstufen, klare Rahmenbedingungen und die Nutzung von vertrauten Methoden setzen. Das Fazit fasst die wichtigsten Punkte der Arbeit zusammen und gibt Ausblick auf weitere Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Fremdsprachenunterricht, Englisch, Grundschule, Sekundarstufe I, Übergang, Kontinuität, Lernziele, Lehrwerke, Motivation, Leistungsargument, Kooperation, Binnendifferenzierung.
- Quote paper
- Sabrina Kreppel (Author), 2001, Probleme des Übergangs in die Sekundarstufe I, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17249