1. Einleitung
Der Kunst war im Staatssozialismus der DDR die Aufgabe zugedacht, den Herrschaftsanspruch durch ästhetische Präsentation der beabsichtigten gesellschaftlichen und zu erwartenden Wirklichkeit zu vergegenwärtigen. Die Mittel dazu waren der Austausch von Handlungsformen zwischen Künstler- und Arbeiterschaft, soziale Kollektivbildungen und die vehemente diskursive Vermittlung der vorgestellten Gesellschaftsordnung. Zwischen 1979 und 1989 – es ist das letzte Jahrzehnt der DDR – ist zunehmend eine Künstlergeneration am Werke, die abseits der offiziellen Kulturpolitik tätig ist und sich subkulturelle Räume schafft. Als Kunstform ist dabei die Fotografie von großer Bedeutung. Diese Hausarbeit will aufzeigen, wie sich die Fotografie als künstlerisches Medium in der DDR entwickelt hat und welche fotografiebezogenen Subkulturen es gab, die möglicherweise zum Niedergang und Zusammenbruch der DDR beigetragen haben. Anhand der geschichtlichen Entwicklung des Verbandes Bildender Künstler der DDR und der zentralen Kunstausstellungen soll die zunehmende Bedeutung der Fotografie als eigenständige Kunstform im Staatssozialismus beschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die geschichtliche Entwicklung der DDR-Kunstpolitik
- 2.1 VBKD, VBK-DDR
- 2.2 Bitterfelder Weg
- 2.3 Weite und Vielfalt
- 2.4 VBK-DDR, Arbeitsgruppe Fotografie
- 2.5 IX. Kunstausstellung der DDR
- 2.6 X. Kunstausstellung der DDR
- 3. Fotografie als Gegenkultur
- 3.1 Künstlergruppengeneration
- 3.2 Die andere Leipziger Schule
- 3.2.1 Tina Bara
- 3.2.2 Klaus Elle
- 3.2.3 Erasmus Schröter
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entwicklung der Fotografie als künstlerisches und subkulturelles Medium in der DDR zwischen 1979 und 1989. Ziel ist es aufzuzeigen, wie sich die Fotografie als eigenständige Kunstform entwickelte und welche subkulturellen Strömungen im Kontext der offiziellen Kunstpolitik entstanden. Der Fokus liegt auf dem Verhältnis zwischen staatlicher Kunstförderung und der Entstehung von Gegenkulturen.
- Entwicklung der Fotografie als Kunstform in der DDR
- Die Rolle des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK-DDR)
- Subkulturelle Fotografie und ihre Beziehung zur offiziellen Kunstpolitik
- Einfluss der Kunstausstellungen auf die Entwicklung der Fotografie
- Fotografie als Ausdruck von Gegenkultur und Opposition
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Hausarbeit und stellt die Forschungsfrage nach der Entwicklung der Fotografie als künstlerisches und subkulturelles Medium in der DDR zwischen 1979 und 1989. Sie hebt die Bedeutung der Fotografie als Ausdruck von Gegenkultur und Opposition zur offiziellen Kunstpolitik hervor und skizziert den Ansatz der Arbeit, die geschichtliche Entwicklung des VBK-DDR und die Rolle der zentralen Kunstausstellungen zu analysieren.
2. Die geschichtliche Entwicklung der DDR-Kunstpolitik: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung der DDR-Kunstpolitik, beginnend mit der Gründung des VBKD/VBK-DDR und dem "Bitterfelder Weg". Es analysiert die Rolle des Verbandes als Kontrollinstanz und die Bemühungen des Staates, die Kunst zur Legitimation des Systems zu nutzen. Der Abschnitt "Weite und Vielfalt" beleuchtet die scheinbare Liberalisierung der Kulturpolitik unter Honecker und ihren Widerspruch zur Realität der totalitären Kontrolle. Die Kapitelteile zu den Kunstausstellungen der DDR verdeutlichen die widersprüchliche Praxis: einerseits staatliche Präsentation, andererseits Raum für subtile kritische Äußerungen.
3. Fotografie als Gegenkultur: Dieses Kapitel widmet sich der Fotografie als Medium subkultureller Ausdrucksformen. Es beleuchtet die Entstehung von Künstlergruppen, die sich außerhalb der offiziellen Strukturen des VBK-DDR etablierten und eigene Ausdrucksformen entwickelten. Die "andere Leipziger Schule" wird als Beispiel für eine künstlerische Bewegung vorgestellt, die sich der staatlichen Kontrolle widersetzte und neue ästhetische Wege beschritt. Die Kurzportraits von Tina Bara, Klaus Elle und Erasmus Schröter illustrieren die Vielfalt der künstlerischen Positionen innerhalb dieser Gegenkultur.
Schlüsselwörter
Fotografie, DDR, Gegenkultur, Kunstpolitik, VBK-DDR, Kunstausstellungen, Bitterfelder Weg, sozialistischer Realismus, andere Leipziger Schule, Subkultur.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Fotografie als Gegenkultur in der DDR (1979-1989)
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Entwicklung der Fotografie als künstlerisches und subkulturelles Medium in der DDR zwischen 1979 und 1989. Sie analysiert das Verhältnis zwischen staatlicher Kunstförderung und der Entstehung von Gegenkulturen innerhalb der Fotografie.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der Fotografie als Kunstform in der DDR, die Rolle des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK-DDR), subkulturelle Fotografie und ihre Beziehung zur offiziellen Kunstpolitik, den Einfluss der Kunstausstellungen auf die Entwicklung der Fotografie und die Fotografie als Ausdruck von Gegenkultur und Opposition. Spezifische Aspekte sind der "Bitterfelder Weg", der sozialistische Realismus und die "andere Leipziger Schule".
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit besteht aus vier Kapiteln: einer Einleitung, einem Kapitel zur geschichtlichen Entwicklung der DDR-Kunstpolitik (einschließlich VBKD/VBK-DDR, Bitterfelder Weg, Kunstausstellungen der DDR), einem Kapitel zur Fotografie als Gegenkultur (mit Fokus auf der "anderen Leipziger Schule" und Künstlern wie Tina Bara, Klaus Elle und Erasmus Schröter) und einem Fazit.
Was ist die Zielsetzung der Hausarbeit?
Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, wie sich die Fotografie als eigenständige Kunstform in der DDR entwickelte und welche subkulturellen Strömungen im Kontext der offiziellen Kunstpolitik entstanden. Der Fokus liegt auf dem Verhältnis zwischen staatlicher Kunstförderung und der Entstehung von Gegenkulturen.
Welche Rolle spielte der VBK-DDR?
Der VBK-DDR wird als zentrale Kontrollinstanz der staatlichen Kunstpolitik analysiert. Die Hausarbeit untersucht die Bemühungen des Staates, die Kunst zur Legitimation des Systems zu nutzen, und den Widerspruch zwischen der scheinbaren Liberalisierung unter Honecker und der Realität der totalitären Kontrolle.
Welche Bedeutung hatten die Kunstausstellungen der DDR?
Die Kunstausstellungen der DDR werden als widersprüchliche Praxis dargestellt: einerseits staatliche Präsentation, andererseits Raum für subtile kritische Äußerungen. Ihre Rolle für die Entwicklung der Fotografie wird untersucht.
Was ist die "andere Leipziger Schule"?
Die "andere Leipziger Schule" wird als Beispiel für eine künstlerische Bewegung vorgestellt, die sich der staatlichen Kontrolle widersetzte und neue ästhetische Wege beschritt. Die Arbeit beinhaltet Kurzportraits von Künstlern dieser Schule, um die Vielfalt der künstlerischen Positionen innerhalb dieser Gegenkultur zu illustrieren.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind Fotografie, DDR, Gegenkultur, Kunstpolitik, VBK-DDR, Kunstausstellungen, Bitterfelder Weg, sozialistischer Realismus, andere Leipziger Schule, Subkultur.
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- Ralf Hemminger (Author), 2010, Fotografie in der DDR als künstlerisches und subkulturelles Medium, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172540