Betrachtet werden soll hier die Gesetzgebungstätigkeit auf dem Gebiet des
Strafrechts, die sich in der Weimarer Zeit abgespielt hat.
Die zeitlichen Grenzen sollen der Zusammenbruch des Kaiserreiches und das
Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten darstellen.
Dabei sollen die Hintergründe und politischen Zusammenhänge deutlich gemacht
werden.
Die Gesetzgebung war zunächst von den wirren der Nachkriegszeit bestimmt, in
der es galt die wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen in den Griff zu
bekommen.
Die Folgezeit war einerseits bestimmt von umfangreichen Reformarbeiten, die
aber hier ausgespart bleiben sollen, ebenso, wie das JGG und prozeßrechtliche
Änderungen.
Lediglich im Falle der Geldstrafengesetze erscheint die Reformarbeit in diesem
Zusammenhang. Die kurzen Freiheitsstrafen werden zurückgedrängt.
Andererseits nimmt die politische Strafgesetzgebung breiten Raum ein.
Amnestien verschaffen den jeweiligen Parteigängern Straffreiheit, auf der anderen
Seite werden zum Schutz der Republik Straftatbestände ausgeweitet, die
Strafbarkeit in bedenklicher Weise vorverlegt, sogar noch vor das
Versuchsstadium.
Inhaltsverzeichnis
- Strafgesetzgebung in der Weimarer Republik 1919-1933
- Die unmittelbare Nachkriegszeit 1918/19 / Inflations-und Krisenzeit 1919-23
- Der Versailler Vertrag (insbes. Art.227ff)
- Strafgesetze
- Strafgesetzgebung auf der Grundlage der WRV 1919-33: Art. 116 WRV („nulla poena sine lege“)
- Das Geldstrafengesetz
- Gesetz über die Bestrafung des Zweikampfes
- Gesetz zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten
- sonstige Änderungen
- Das Strafgesetz als Instrument der Politik
- Amnestiegesetze
- Der Schutz der Republik
- Erstes Gesetz zum Schutz der Republik
- Vorgeschichte
- Inhalt
- Strafbestimmungen
- Der Staatsgerichtshof
- Der Kaiserparagraph
- Nebengesetze im Schlepptau des Republikschutzgesetzes
- Zweites Gesetz zum Schutz der Republik und verwandte Strafvorschriften
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Strafgesetzgebung in der Weimarer Republik, untersucht die Entwicklung und die wichtigsten Gesetzgebungsakte in diesem Zeitraum und analysiert, wie das Strafrecht als Instrument der Politik eingesetzt wurde.
- Entwicklung der Strafgesetzgebung in der Weimarer Republik
- Einfluss der Nachkriegszeit und der Wirtschaftskrise auf die Strafgesetzgebung
- Gesetze zum Schutz der Republik und ihre politische Funktion
- Das Strafgesetz als Instrument der Politik
- Entwicklung von Amnestiegesetzen und ihre Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beleuchtet zunächst den zeitgeschichtlichen Hintergrund der Weimarer Republik und die Entwicklung der Kriminalität in dieser Zeit. Anschließend werden die wichtigsten Strafgesetze der Weimarer Republik dargestellt, darunter das Geldstrafengesetz, das Gesetz über die Bestrafung des Zweikampfes und das Gesetz zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten. Abschließend wird der Einsatz des Strafrechts als Instrument der Politik untersucht, insbesondere im Kontext von Amnestiegesetzen und den Gesetzen zum Schutz der Republik.
Das Kapitel über die unmittelbare Nachkriegszeit 1918/19 und die Inflations- und Krisenzeit 1919-23 zeigt die schwierigen Bedingungen, unter denen die Weimarer Republik entstand. Der Versailler Vertrag wird in einem weiteren Kapitel beleuchtet, wobei insbesondere die Artikel 227 ff. im Fokus stehen. Die Strafgesetzgebung auf der Grundlage der Weimarer Reichsverfassung (WRV), speziell der Artikel 116 über das nulla poena sine lege-Prinzip, wird in einem eigenen Kapitel dargestellt. Neben dem Geldstrafengesetz werden auch das Gesetz über die Bestrafung des Zweikampfes, das Gesetz zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten und weitere Gesetzesänderungen behandelt. Das Kapitel über das Strafgesetz als Instrument der Politik untersucht die Rolle von Amnestiegesetzen und die Entwicklung der Gesetze zum Schutz der Republik.
Das Kapitel über das Erste Gesetz zum Schutz der Republik beleuchtet die Vorgeschichte, den Inhalt und die Nebengesetze, die mit diesem Gesetz in Verbindung stehen. Die Strafbestimmungen, der Staatsgerichtshof und der Kaiserparagraph werden dabei näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Strafgesetzgebung in der Weimarer Republik, insbesondere mit den Auswirkungen der Nachkriegszeit und der Wirtschaftskrise auf das Strafrecht. Wichtige Themen sind die Entwicklung von Strafgesetzen zum Schutz der Republik, Amnestiegesetze und die politische Nutzung des Strafrechts. Weitere wichtige Begriffe sind: nulla poena sine lege, Geldstrafengesetz, Zweikampf, Geschlechtskrankheiten, Republikschutzgesetze, Staatsgerichtshof, Kaiserparagraph.
- Arbeit zitieren
- Christian Vogel (Autor:in), 1998, Strafgesetzgebung in der Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17257