Am 27. und 28. November 2010 fand die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Freiburg im Breisgau statt. Die Tagung trug den Titel „Generalisierung und Spezialisierung Sozialer Arbeit im inter-nationalen Maßstab“. Während der Tagung boten Wissenschaftler und Hochschullehrer zu dem Thema Aus- und Weiterbildung in der Sozialen Arbeit Beiträge aus verschiedenen Ländern dar. Neben u.a. deutschen Vertretern stellten auch Repräsentanten aus Österreich und der Schweiz die Ausbildungsstrukturen an den Hochschulen ihrer einzelnen Länder vor. Im Fokus stand dabei die Umstellung auf die einheitlich gestufte Ausbildungsstruktur (Bachelor, Master, Promotion) an den Fakultäten für Soziale Arbeit. Dabei wurden Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern im deutschsprachigen Raum deutlich, die eine Betrachtung en detail wert sind.
Die Jahrestagung ist somit Anstoß für das Interesse und die leitende Fragestellung dieses synchronen Vergleichs: Wie haben die Länder im deutschsprachigen Raum die Reform umgesetzt? Im Mittelpunkt stehen dabei die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Laufbahn im Sinne einer Promotion und lehrenden respektive forschenden Position angehender Sozialarbeitswissenschaftler, um die Fragestellung - angesichts des intendierten Umfangs dieser Arbeit - einzugrenzen.
Entsprechend des Erkenntnisinteresses wird die Materie dieses Vergleichs zunächst genauer definiert. Im Anschluss daran werden die dafür relevanten Vergleichskatego-rien exponiert. In der Deskriptionsphase werden die Entwicklungslinien der Ausbildung Sozialer Arbeit in den Ländern kurz nachgezeichnet. Darauf folgend werden die Hochschulen und Fakultäten näher beleuchtet, um dann anschließend spezifisch auf die einzelnen Studienstrukturen und Chancen zur Promotion einzugehen. Hochschul- und professionspolitische Aspekte werden - sofern bedeutsam - mit einbezogen. Darüber hinaus werden die erhobenen Daten in der Juxtaposition nebeneinander gestellt. Ferner werden die Fakten in der Phase des eigentlichen Vergleichs bezugnehmend auf die Ausgangsfrage bewertet und interpretiert. Letztlich werden die wesentlichen Schlussfolgerungen in einem Fazit aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition des Vergleichsgegenstandes
- Die Vergleichskategorien
- Entstehung der Fachhochschulstudiengänge für Soziale Arbeit
- Österreich
- Schweiz
- Deutschland
- Aktuelle Ausbildungsstrukturen an den Fachhochschulen
- Österreich
- Schweiz
- Deutschland
- Zugänge zur Promotion
- Österreich
- Schweiz
- Deutschland
- Durchführung und Förderung von Promotionen sowie Bestimmungen zu Doktorandenprogrammen
- Österreich
- Schweiz
- Deutschland
- Exkurs: International Doctoral Studies in Social Work (Indosow)
- Juxtaposition
- Ergebnisse des Vergleichs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die Länder im deutschsprachigen Raum die Reform des Hochschulsystems im Zuge des Bologna-Prozesses umgesetzt haben, insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Laufbahn für Absolventen von Fachhochschulen im Bereich der Sozialen Arbeit. Der Fokus liegt auf den Optionen zur Promotion und auf die Aufnahme von lehrenden oder forschenden Positionen.
- Entwicklungslinien der Ausbildung Sozialer Arbeit in den Ländern
- Studienstrukturen an Fachhochschulen
- Chancen zur Promotion für Fachhochschulabsolventen
- Promotionsverfahren und Förderung von Doktorandenprogrammen
- Hochschul- und professionspolitische Aspekte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt die zentrale Fragestellung der Arbeit ein und beleuchtet den Entstehungshintergrund des Vergleichs. Kapitel 2 definiert den Vergleichsgegenstand, indem es auf die Auswirkungen des Bologna-Prozesses auf die Fachhochschulen eingeht und die Notwendigkeit eines internationalen Vergleichs der Ausbildungsstrukturen in der Sozialen Arbeit hervorhebt.
Kapitel 3 legt die Vergleichskategorien fest, die zur Analyse der einzelnen Länder herangezogen werden, wie z.B. Ausbildungsgeschichte, hochschulrechtliche und politische Rahmenbedingungen, Masterabschlüsse und deren Anschlussfähigkeit an Promotionsverfahren sowie existierende Promotionsmöglichkeiten und deren tatsächliche Umsetzung.
Kapitel 4 beleuchtet die Entstehung der Fachhochschulstudiengänge für Soziale Arbeit in Österreich, der Schweiz und Deutschland und zeichnet die historischen Entwicklungen nach. Die einzelnen Unterkapitel fokussieren auf die spezifischen Entwicklungen in den jeweiligen Ländern.
Kapitel 5 gibt einen Überblick über die aktuellen Ausbildungsstrukturen an den Fachhochschulen in den drei Ländern und beschreibt die jeweiligen Studienstrukturen, die zu einem Bachelor- oder Masterabschluss führen. Die Unterkapitel widmen sich den spezifischen Besonderheiten der Ausbildung in den einzelnen Ländern.
Kapitel 6 behandelt die Zugänge zur Promotion für Absolventen von Fachhochschulen in Österreich, der Schweiz und Deutschland. Die Unterkapitel analysieren die spezifischen Möglichkeiten und Bedingungen, die in jedem Land für eine Promotion bestehen.
Kapitel 7 befasst sich mit der Durchführung und Förderung von Promotionen sowie mit Bestimmungen zu Doktorandenprogrammen in den drei Ländern. Es wird ein Exkurs über das International Doctoral Studies in Social Work (Indosow) eingefügt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Soziale Arbeit, Fachhochschulen, Bologna-Prozess, Promotion, wissenschaftliche Laufbahn, deutschsprachiger Raum, Ausbildungsstrukturen, internationale Vergleiche, Hochschulpolitik, Professionspolitik.
- Arbeit zitieren
- Jens M. Schneider (Autor:in), 2011, „Bachelor, Master…Promotion?!“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172580