Doping in den Medien – Ein inhaltsanalytischer Vergleich von Radsportberichterstattungen in Deutschland und Italien


Bachelorarbeit, 2010

254 Seiten, Note: 1,2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung und Problemstellung

2. Doping - Definition, Entstehung und Einordnung
2.1 Eine historische Betrachtung
2.2 Doping aus heutiger Sicht - was heißt das?
2.3 Doping im Sport
2.3.1 Doping im Spitzensport
2.3.1.1 Doping im Profi-Radsport

3. Doping und der rechtliche Hintergrund

4. Medienkommunikation in Deutschland und Italien
4.1 Mediensysteme in Westeuropa
4.1.1 Das Mediensystem in Deutschland
4.1.1.1 Der deutsche Printmarkt
4.1.1.1.1 Tageszeitungen
4.1.1.1.1.1 Die Süddeutsche Zeitung
4.1.2 Das Mediensystem in Italien
4.1.2.1 Der italienische Printmarkt
4.1.2.1.1 Tageszeitungen
4.1.2.1.2 Sportzeitungen
4.1.2.1.2.1 Die Gazzetta dello Sport
4.2 Kulturspezifische Kommunikation
4.2.1 Verschiedene Journalismus-Kulturen
4.2.2 Klassifikation der Mediensysteme in Deutschland und Italien

5. Doping im Spitzensport und der mediale Umgang damit
5.1 Einfluss und Anspruch des Sportjournalismus
5.2 Die Kritik an Sportjournalisten
5.3 Welche Rolle spielen die Medien beim Thema Doping?
5.3.1 Ein Rollenverständnis
5.3.2 Abkehr von der ursprünglichen Berichterstattung

6. Zwischenfazit und Forschungsfrage

7. Exkurs: Leitfaden-Interviews
7.1 Aufbau, Methode und Relevanz
7.2 Auswertung und Vergleich
7.3 Zusammenfassung

8. Der Vergleich von Radsportartikeln der Süddeutschen Zeitung und der Gazzetta dello Sport zum Thema Doping
8.1 Bildung von Hypothesen
8.2 Definition von Variablen und Bildung von Indikatoren
8.3 Wahl des Untersuchungsdesigns
8.3.1 Untersuchungsobjekte, Vergleichsartikel, Untersuchungszeitraum
8.3.2 Wissenschaftliche Methode
8.3.2.1 Die Inhaltsanalyse
8.3.2.1.1 Die qualitative Inhaltsanalyse
8.3.3 Entwicklung des Untersuchungsinstruments
8.3.3.1 Codebuch
8.4 Überprüfung der Hypothesen
8.4.1 Verifikation
8.4.2 Falsifikation

9. Zusammenfassung und Fazit

10. Aufbauende Forschungsansätze

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Mediensystemmodelle nach Blum

Abbildung 2: Übersicht der zum Thema Doping befragten Experten

Abbildung 3: Untersuchungsvariablen und deren Indikatoren

1. Einleitung und Problemstellung

Die Faszination des Sports erzielt ihre Wirkung durch die „populärste dramatische Darstellung menschlicher Leistung“, hat Hobermann in seinem Buch zur „Unmenschlichkeit des Hochleistungssports“ geschrieben.1 Für die Sportberichterstattung der Medien war und ist dieser Satz ein prägendes Leitbild. Umjubelte Siegeszüge von Gewinnern und wundersame Aufstiege von Emporkömmlingen - das ist seit Jahrzehnten das Mantra von Programmdirektoren und Blattmachern bei der Jagd nach Quoten- und Auflagenzahlen.

Doch Top-Resultate im sportlichen Extrembereich rühren längst nicht mehr ausschließlich von menschlichen Leistungen her. Dem Spitzensport haftet ein hässlicher Begleiter an, den er nicht mehr abschütteln kann: Doping. Doping tritt den Fair-Play-Gedanken mit Füßen und gibt das Bild eines sauberen Sports - sofern dieses im Höchstleistungsbereich überhaupt jemals bestanden haben sollte - der Lächerlichkeit preis. Im Zeitalter von hochentwickelter Wissenschaft und Medizin ist Doping zum perfiden Katz-und-Maus-Spiel zwischen Athleten und Kontrolleuren geworden, das das Fortbestehen des Sportsystems nachhaltig gefährdet. Mit dem Moment, in dem Doping auf die Themen-Agenda getreten ist, hat sich für die Medien eine neue Verantwortung, aber auch Herausforderung hinsichtlich der Berichterstattung ergeben. In Bezug auf Doping nehmen Medien eine wichtige Kontrollfunktion ein. Nur wenn sie sich zum Vorreiter eines strikten Antidoping-Kurses aufschwingen, kann auch in der Gesellschaft eine distanzierte Haltung zum Doping aufgebaut werden. Verharmlosen und vernachlässigen Medien dieses Thema jedoch, besteht die Gefahr, dass selbst bei Breitensportlern die Hemmschwelle sinkt und sie Dopingmittel benutzen.

Der Bedeutung und der Tragweite von Doping sind sich die Medien über Jahre hinweg allerdings nicht bewusst gewesen. Viel zu lange haben sich Journalisten vor ihrer Selbstverantwortung im Umgang mit Doping gedrückt - und tun es teilweise selbst heutzutage noch. Erst nach und nach haben sich Teile der Medien dafür sensibilisiert. Bedingt durch zahlreiche Dopingskandale im Spitzensport begegnen sie Doping in ihrer Berichterstattung kritisch und distanziert.

Besonders im internationalen Vergleich tun sich dennoch nach wie vor große Unterschiede in der medialen Darstellung von Doping auf. In verschiedenen Kulturräumen wird aber nicht nur anders über Doping berichtet. Zum Teil wird das Thema auch moralisch völlig unterschiedlich betrachtet. Aus diesem Sachverhalt ergeben sich für den Autor genügend Interesse und Motivation, die Dopingberichterstattung in Deutschland und Italien - zwei Länder eines Kontinents aber mit unterschiedlichen (Journalismus-)Kulturen - zu vergleichen.

Der Titel dieser Arbeit („Doping in den Medien - Ein inhaltsanalytischer Vergleich von Radsportberichterstattungen in Deutschland und Italien“) lässt auf die Vorgehensweise bei der wissenschaftlichen Untersuchung schließen. Der Autor konzentriert sich bei der Auswahl von Berichterstattungen auf den Printsektor und vergleicht dabei Radsportartikel einer deutschen und einer italienischen Tageszeitung hinsichtlich ihrer inhaltlichen Aussagen zum Thema Doping (Auswahl und Zeiträume der Vergleichsartikel werden in Kapitel 8 ausführlich dargestellt). Dieses Vorgehen entspricht einer qualitativen Inhaltsanalyse. Als Vergleichsobjekte werden in diesem Zusammenhang die Süddeutsche Zeitung und die Gazzetta dello Sport herangezogen. Das Forschungsinteresse spiegelt sich in der Forschungsfrage wider: „Gibt es zwischen Deutschland und Italien kulturelle Unterschiede in der Dopingberichterstattung der Medien?“ Aus Sicht des Autors ist der Radsport als exemplarisch zu betrachten, da er in den vergangenen Jahren regelmäßig von einer Vielzahl an Dopingfällen betroffen gewesen ist.

Die vorliegende Arbeit ist in ein theoretisches und ein praktisches Themenfeld aufgeteilt. Der Theorieteil stützt sich auf das Studium der für das Thema relevanten Literatur. Dabei wird zunächst der Versuch unternommen, den Begriff Doping zu definieren und in einen Gesamtzusammenhang einzuordnen. Anschließend soll der rechtliche Hintergrund von Doping beleuchtet werden. In Kapitel vier werden die kulturspezifischen Besonderheiten der Medienkommunikation in Deutschland und Italien herausgearbeitet und die nationalen Mediensysteme verschiedenen Modellen zugeordnet. Zum Abschluss des theoretischen Themenblocks soll in Kapitel fünf der mediale Umgang mit Doping dargestellt und ein Anforderungsprofil an den Sportjournalismus formuliert werden. In einem Zwischenfazit werden die Erkenntnisse der Literatur zusammenhängend betrachtet und die Handlungsstränge Doping und Medienkommunikation zusammengeführt.

Zu Beginn des praktischen Teils führt der Autor Leitfaden-Interviews mit ausgewählten Dopingexperten. Sie sollen die Erkenntnisse des Literaturstudiums bestenfalls verfestigen und eventuell neue Untersuchungsansätze liefern. In Kapitel acht beginnt die eigentliche empirische Untersuchungsarbeit. Ausgewählte Radsportartikel der Süddeutschen Zeitung und der Gazzetta dello Sport werden auf ihre Berichterstattung zum Thema Doping untersucht. Dabei bedient sich der Autor Forschungshypothesen, mit deren Hilfe die Art der Dopingberichterstattung in beiden Zeitungen herausgefiltert werden soll.

Eine Generalaussage zum Umgang deutscher und italienischer Medien mit dem Thema Doping findet sich im Fazit in Kapitel neun. Zum Abschluss seiner Arbeit unternimmt der Autor den Versuch, Anknüpfungspunkte für zukünftige Forschungsansätze zum Thema „Doping und die Medien“ zu formulieren.

Kulturelle Unterschiede in der Dopingberichterstattung zweier Länder sind seitens der Wissenschaft noch nicht aufgegriffen und untersucht worden. Bisher sind keine repräsentativen Forschungsergebnisse zu diesem Thema veröffentlicht worden. Die bisherigen Ansätze, die als themenverwandt eingestuft werden können und mehrheitlich im Bereich der Kommunikations- und Sportwissenschaften anzusiedeln sind, stellen zwar ein Verhältnis zwischen Doping und medialer Berichterstattung her, eine empirische Überprüfung oder gar einen kulturellen Vergleich von Berichterstattungen sucht man in der bisherigen Literatur jedoch vergeblich. Nach Diekmann ist das Forschungsvorhaben dieser Arbeit somit von explorativem Charakter.2

Und dennoch dienen dieser Arbeit vor allem zwei Publikationen zum inhaltlichen und methodischen Anreiz. In ihrer Studie „Doping im Hochleistungssport“, die 1995 erschien und mit zahlreichen Folgeveröffentlichungen fortgesetzt wurde, prangern Bette/Schirmak die Tabuisierung und Verheimlichung des Themas Doping an und kritisieren die Rolle, die die Medien bei diesem Thema einnehmen. In einem Interview konkretisiert Bette diesen Vorwurf: „Die Massenmedien haben sich selbst noch nicht als Mitverursacher des Dopingproblems entdeckt.“3

Eberle hat in seiner Bachelor-Abschlussarbeit an der Uni Tübingen bereits den differenten Umgang deutscher Tageszeitungen mit der Dopingproblematik im Radsport verglichen.4 Der wissenschaftliche Forschungsansatz der hier vorliegenden Arbeit ist somit als Weiterentwicklung seiner Untersuchung anzusehen.

2. Doping - Definition, Entstehung und Einordnung

Bevor im folgenden Kapitel verschiedene Ansätze zur Definition des Dopingbegriffs aufgegriffen und zusammengetragen werden, sollen zunächst die Entstehungsgeschichte und die ersten historisch erfassten Anwendungen von Doping dargestellt werden. Dieser Schritt erscheint sinnvoll, da sowohl innerhalb der Wissenschaft als auch innerhalb der Literatur keine einheitlich schlüssige Definition von Doping existiert. Vielmehr weichen die diversen Erklärungsansätze voneinander ab oder stellen sich zum Teil gegenseitig infrage. Daher ist es angebracht, zuerst die historische Entwicklung des Themas abzubilden und ausgehend von diesen Erkenntnissen zu klären, was Doping aus heutiger Sicht bedeutet. Ferner soll in diesem Kapitel ein Bezug der aktuellen Dopingproblematik zum Leistungssport allgemein und speziell zum Profi-Radsport hergestellt werden.

2.1 Eine historische Betrachtung

Gemessen an der flächendeckenden Verbreitung von Doping in der heutigen Zeit (sei es im Privatgebrauch oder im Leistungssport), seiner gesellschaftlichen Bedeutung und den Wellen, die das Thema schlägt, mutet die Entstehungsgeschichte des Begriffs Doping beinahe grotesk an. Der Wortstamm „Dop“ stammt ursprünglich aus Südostafrika. So wurde dort ein Schnaps bezeichnet, den die Eingeborenen während religiöser Rituale zur Anregung tranken.5 Mit den Buren 6 kam dieser Wortfetzen nach England, wo er erstmals 1889 als ganzer Begriff Doping in einem Wörterbuch auftauchte.7

Prokop zufolge ist das Erreichen einer künstlichen Leistungssteigerung zur Verbesserung der eigenen Wettbewerbschancen ein seit Jahrhundert anhaltender Menschheitstraum.8 Daher reicht die Anwendung stimulierender Substanzen zur Leistungssteigerung, die mit unserem heutigen Verständnis von Doping einhergehen, bis in die Antike zurück.9 So haben bereits Athleten der Olympischen Spiele im 3. Jahrhundert v. Chr. versucht, ihre sportliche Leistungsfähigkeit durch den Verzehr von Stierhoden zu steigern, die einen hohen Gehalt an Anabolika aufweisen.10 Um 100 n. Chr. sollen griechische Langstreckenläufer Stachelhalme zu sich genommen haben, um Seitenstichen vorzubeugen.11 Nach Schilderungen des spanischen Chronisten Pedro Gutierrez de Santa Clara (1521-1603) haben Kokablätter kauende Indios unmenschliche Leistungen vollbracht. Sie legten die 1750 Kilometer lange Wegstrecke von der Inka-Hauptstadt Cuzco nach Quito in Ecuador zu Fuß in nur fünf Tagen zurück.12

In England herrschte Mitte des 17. Jahrhunderts eine andere Form des Dopings vor. Speziell im Pferdesport wurden Konkurrenten, besser gesagt deren Tieren leistungshemmende Mittel verabreicht. Diese Dopingpraktik wird als negatives Doping oder auch Doping to lose bezeichnet.13

Der erste humane Dopingfall in Europa wurde 1865 bei den Kanalschwimmern von Amsterdam registriert.14 Den ersten wissenschaftlichen Dopingnachweis erbrachte 1910 der russische Chemiker Bukowski, als er Spuren von Alkaloiden 15 im Pferdespeichel nachwies. Bukowski enthielt seinen Befund jedoch der Öffentlichkeit vor. Nach heutigem Recht ist ein solcher Geheimnachweis von Dopingvergehen nicht mehr zulässig.16

Aus heutiger Sicht finden Dopingpraktiken vorrangig in Kraft- und Ausdauerwettkämpfen (Boxen, Gewichtheben, Leichtathletik, Langlauf, Radsport u.a.) Anwendung.17 Man muss jedoch davon ausgehen, dass sich kaum eine Sportart gänzlich vom Dopingverdacht freisprechen kann. Selbst im Schach oder beim Golf macht Doping durchaus Sinn. Sogenannte Betablocker können zur Beruhigung eingesetzt werden, weil sie die Herzfrequenz nachhaltig senken.18

Im Radsport sorgte Doping 1886 für Aufregung, als der britische Rennfahrer Arthur Linton einer Überdosis Strychnin 19 zum Opfer fiel. Er war der erste bekanntgewordene Dopingtote im Sport.20 Im Laufe der Jahrzehnte folgten ihm in seiner Sportart zahlreiche weitere prominente Dopingtäter und auch -opfer. Auf die Rolle der Dopingproblematik im Profi- Radsport soll im weiteren Verlauf dieses Kapitels noch ausführlich eingegangen werden.

2.2 Doping aus heutiger Sicht - was heißt das?

Ausgehend von der oben aufgeführten historischen Entwicklung des Dopings könnte man - was die Begriffsbestimmung angeht - auf einen scheinbar einheitlichen Konsens außerhalb der Wissenschaft schließen. In der Wahrnehmung von Gesellschaft und Medien wird Doping weitverbreitet als Praktik verstanden, bei der illegale Mittel und Methoden zur Leistungssteigerung verwendet werden und dadurch im Sport der Grundgedanke des Fair- Plays konterkariert wird.21

Dies ist jedoch ein sehr oberflächliches Verständnis von Doping und reicht für eine wissenschaftlich saubere Definition bei weitem nicht aus. Da Doping ein tiefgründiger, hochkomplexer Sachverhalt ist, der nicht allgemein greifbar gemacht werden kann22, stellt sich die Frage, ob sich überhaupt eine wissenschaftlich angemessene und umfassend gültige Begriffsbestimmung für Doping finden lässt.

Nach Digel bereitet die Antwort auf die Frage, was Doping sei, erhebliche Schwierigkeiten.23 Eberle bezeichnet Doping in diesem Zusammenhang gar als „höchst defizitäre und ungenaue Begriffsbehandlung“.24 Und selbst die Ansätze der Wissenschaft zur Begriffserklärung von Doping weichen zum Teil deutlich voneinander ab. Sehling / Pollert / Hackfort haben diese Kluft treffend beschrieben: „So gibt es viele Definitionen und die, welche Vorbildcharakter haben sollte, nämlich die des IOC (International Olympic Commitee), ist keineswegs von allen anerkannt.“25

So ist innerhalb der Wissenschaft im Laufe der Jahre die Erkenntnis gereift, Doping anhand einer naturwissenschaftlichen (Biologie, Chemie und Physik) und einer sozialwissenschaftlichen Komponente (Ökonomie, Recht, Normen, Werte und Personalisierung) festzumachen und zu unterscheiden.26 Im folgenden Abschnitt soll dargestellt werden, wie sich die wissenschaftliche Definition von Doping im Laufe der Jahre verändert hat.

1952 formulierte der Deutsche Sportbund (DSB) 27 erstmals eine Definition für Doping. Darin hieß es: „Die Einnahme eines jeden Medikaments - ob es wirksam ist oder nicht - mit der Absicht der Leistungssteigerung während des Wettkampfes ist als Doping zu bezeichnen.“28 Der Kritikpunkt dieses Erlasses ist offensichtlich: Er ist zu wenig differenzierend. Allgemein gebräuchliche und verwendete Mittel wie Vitamine und Phosphate zum Beispiel hätten natürlich von der Doping-Deklaration befreit werden müssen.29

1963 hat das Komitee des Europarats für au ß erschulische Erziehung folgende Formulierung zum Thema Doping verabschiedet: „Doping ist die Verabreichung oder der Gebrauch körperfremder Substanzen in jeder Form […] mit dem einzigen Ziel der künstlichen und unfairen Steigerung der Leistung für den Wettkampf. Außerdem müssen verschiedene psychologische Maßnahmen zur Leistungssteigerung des Sportlers als Doping angesehen werden.“30

Doch auch diese vermeintliche Klarstellung fiel zu undifferenziert aus. Schlagwörter wie „unfair“, „körperfremd“ und „psychologisch“ ließen zu viel Interpretationsspielraum zu und lagen deshalb in einer rechtlichen Grauzone.

1977 brachte der DSB eine überarbeitete Dopingbestimmung heraus. Sie lautete: „1. Doping ist der Versuch einer unphysiologischen Steigerung der Leistungsfähigkeit des Sportlers durch Anwendung […] einer Dopingsubstanz durch den Sportler oder eine Hilfsperson […] vor oder während eines Wettkampfes und […] im Training. […]“31

Über seine aktualisierte Dopingverordnung hinaus spielte der DSB damals den Vorreiter für das Internationale Olympische Komitee (IOC) und führte erstmals differenzierte Wirkstoffgruppen auf, die als Doping einzustufen waren und noch heute vom IOC als solche deklariert werden. Im Einzelnen sind das:32

- Stimulanzien
- Anabole Wirkstoffe
- Beta-Blocker
- Maskierungsmittel
- Narkotika
- Beta-2-Agonisten
- Diuretika
- Peptide
- Sonstige.

Auf eine weitere Differenzierung und genauere Erläuterung der Wirkstoffgruppen sowie der als Doping erachteten Substanzmittel soll an dieser Stelle verzichtet werden, weil sie dem Forschungszweck dieser Arbeit nicht dienen würden.

Vielmehr soll der Blick in die Gegenwart gerichtet und die bis heute gültigen Dopingbestimmungen des IOC und der Welt-Doping-Agentur (WADA) vorgestellt werden. Sie sind von herausragender Bedeutung für den weltweiten Leistungssport und länderübergreifend für alle internationalen Sportverbände verbindlich.

Das IOC hat 1999 eine neuartige Definition von Doping beschlossen, die erstmals auch ethische und moralische Aspekte mit einschließt. Doping verstößt demnach gegen die „fundamentalen Prinzipien der olympischen Idee des Sports und der medizinischen Ethik sowie der Gesundheit von Athleten“ und ist somit verboten. Doping wird dabei als der „Gebrauch von Hilfsmitteln“, die gesundheitsschädlich und/oder leistungssteigernd sind“, verstanden. „Das Vorhandensein einer verbotenen Substanz im Körper des Athleten oder der Nachweis, dass verbotene Substanzen oder […] Methoden benutzt worden sind“, erachtet das IOC als einen Dopingverstoß.33

Die WADA legt in ihrem Welt-Antidoping-Code klare Regelungen zum Verstoß und Missachten der Dopingbestimmungen fest. Dieser soll ein einheitliches Werk für alle Länder und Sportarten für die Bekämpfung des Dopings im Sport bilden.

Definiert wird Doping darin als „das Vorliegen eines oder mehrerer der nachfolgend in Artikel 2.1 bis Artikel 2.8 festgelegten Verstöße gegen Antidopingbestimmungen. Als Verstöße gegen Antidopingbestimmungen gelten:

2.1 Das Vorhandensein eines verbotenen Wirkstoffes […] in den Körperflüssigkeitsproben eines Athleten […]
2.2 Die Anwendung oder der Versuch der Anwendung eines verbotenen Wirkstoffs […].
2.3 Die Weigerung, […] sich einer angekündigten Probenahme zu unterziehen […].
2.4 Der Verstoß gegen anwendbare Vorschriften über die Verfügbarkeit des Athleten für Trainingskontrollen […].
2.5 Unzulässige Einflussnahme […] auf einen Teil des Dopingkontrollverfahrens […].
2.6 Der Besitz verbotener Wirkstoffe […].
2.7 Das Handeln mit verbotenen Wirkstoffen […].
2.8 Die Verabreichung von verbotenen Wirkstoffen […].“34

Zusätzlich veröffentlicht die WADA mindestens einmal pro Jahr die Liste der verbotenen Wirkstoffe und untersagten Methoden. Sie ist für Athleten sämtlicher Sportarten in aller Welt verbindlich.

2.3 Doping im Sport

„Ein Wettkampf im Sport, besonders bei gleichwertigen Gegnern, hat ein hohes Maß an Ungewissheit über seinen Ausgang“, hat Lünschen einmal geschrieben35 - und damit dem Einsatz von Doping seine ureigenste Begründung geliefert. Durch Doping steigern Athleten ihre Leistungsfähigkeit und verschaffen sich gegenüber ihren Konkurrenten einen Wettbewerbsvorteil. Dies gilt besonders für Sportarten, bei denen nicht Talent, sondern genetisch veranlagte Qualitäten wie Kraft und Ausdauer im Vordergrund stehen. Das Doping-Webmagazins der ARD hat die Dopingbefunde in Deutschland aus dem Jahre 2005 statistisch aufgelistet. Demnach wurden Bodybuilder und Fitnesssportler (20% positive Proben), Gewichtheber (2,1 %), Schwimmer (0,9 %) und Radfahrer (0,3 %) am häufigsten positiv getestet.36

Bei den durchgeführten Tests hat sich nur ein geringer Prozentsatz der vorgenommen Dopingkontrollen als positiv erwiesen. Dies entspricht dem WADA -Abschlussbericht desselben Jahres. Von 183.337 durchgeführten Kontrollen waren 3.909 positiv. Das entspricht einem Wert von 2,13 Prozent.37 Die tatsächliche Zahl der dopenden Athleten muss jedoch deutlich höher eingeschätzt werden als die Zahl der nachgewiesenen Dopingfälle. Manche Athleten versuchen den Konsum von verbotenen Substanzen durch die Einnahme anderer Medikamente zu verschleiern. Andere manipulieren bei der Dopingkontrolle. Wieder andere setzen Medikamente so ab, dass sie zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht mehr aufzuspüren sind. Und nicht wenige nehmen Dopingmittel ein, die bei der Analyse noch gar nicht gesucht werden, weil ihre Verwendung noch nicht bekannt ist und die Wissenschaft noch kein adäquates Nachweisverfahren entwickelt hat.38

Die Dopingproblematik des Sports ist so alt wie der Sport selbst. Immer schon hat der Mensch versucht, auf unterschiedlichste Weise seine Leistungen zu stimulieren.39 Auch als der Sport noch weit davon entfernt war, zu einem System zu reifen, das mit politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, rechtlichen und medialen Interessen verflechtet ist, war Doping bereits „ein beschwerlicher Begleiter des Sports“.40

In der medialen Berichterstattung der heutigen Zeit spielt Doping jedoch nur im Zusammenhang mit dem für die Öffentlichkeit interessanten Spitzensport eine Rolle. Die Verwendung und Verbreitung von leistungssteigernden Mitteln im Amateur- und Freizeitsport (etwa im Fitnesssport), die besonders in den vergangenen Jahren einen starken Anstieg verzeichnet, wird allgemeinhin vernachlässigt.41 Dabei verursacht das Thema Doping gerade in diesem Bereich ein viel größeres gesellschaftliches Problem als im Spitzensport, denn: a) ist die Anzahl an potentiellen Dopingsündern im Spitzensport wesentlich kleiner als in der Welt der Amateur- und Freizeitsportler42 und b) finden Athleten im Spitzensport eine wesentlich bessere medizinische Betreuung vor. In der heutigen Zeit ist es keine Seltenheit mehr, dass Dopingpraktiken selbst unter ärztlicher Aufsicht stattfinden. Demgegenüber birgt die Anwendung von Doping bei Amateur- und Freizeitsportlern ein immens höheres Gesundheitsrisiko.

Weil das Forschungsinteresse dieser Arbeit aber auf eine Hochleistungssportart wie den Profi-Radsport abzielt, soll dennoch vordergründig der Spitzensport betrachtet werden.

2.3.1 Doping im Spitzensport

„ Der Sportler, der auf Rekord eingestellt ist, sei bereit, dafür alles zu tun, was ihn nicht gerade umbringt. “

US-Hammerwerfer Harold Vincent Connolly (Olympiasieger 1956)

Der Spitzensport unterscheidet sich vom Amateur- und Freizeitsport insofern, als hier Athleten als Profis agieren, deren Beruf der Sport ist.43 Sie alle befinden sich im Wettbewerb um die Weltspitze. Der Kampf um weltweiten Erfolg führt den Menschen „in den Grenzbereich seiner Leistungsfähigkeit“.44 Im globalen Wettkampf wird der Konkurrenzdruck größer - Siegen schwieriger. Normale, gewöhnliche, alltägliche Leistungen reichen nicht mehr aus. Die Anforderungen des Spitzensports sind stetig steigend, sein Motto wird zur Maximal-Formel: immer höher, immer schneller, immer weiter. Diese Messlatte können nur noch die wenigsten Sportler ohne künstliche „Hilfsmittel“ bewältigen. Nach Training und Wettkampf ist Doping die dritte, zwielichtige Dimension des Sports geworden.45 Digel/Dickhut sehen Doping gar zur „Geißel des modernen Sports“ verkommen. Möglichkeiten, wie er sich von diesem Ballast befreien könnte, sind weit und breit nicht in Sicht.46

Doping, wie man es heute kennt, entwickelte sich von dem Augenblick an, als mit dem Sieg im Wettkampf ein größerer kommerzieller Gewinn verbunden wurde.47 Der Schrei nach noch mehr Leistung, nach Rekorden, verstärkt durch den Erfolgsdruck von Medien, Sponsoren, Verbänden und Zuschauern, bewirkt eine Erhöhung der Dopingproblematik.48 Spitzenathleten befinden sich in einer „biographischen Falle“. Ihre Identität gründet sich fast ausschließlich auf sportliche Erfolge. Bei Misserfolg gehen Förder- und Sponsorengelder verloren - Doping ist die logische Konsequenz.49

Für den Sportwissenschaftler und Dopingexperten Gerhard Treutlein hat sich Doping für Athleten sogar zu einer Art Zwang entwickelt.50 Laut des Soziologen Uwe Schimank läuft das System Leistungssport zwangsläufig auf Doping hinaus.51 Winter betrachtet Dopingpraktiken von Athleten gar unter dem Aspekt des Gefangenendilemmas.52

Grundsätzliches Ziel von Sportlern, die auf Doping zurückgreifen, ist offenbar die Nutzenmaximierung. Die Entscheidung pro oder contra ist abhängig von der Erfolgswahrscheinlichkeit, der Gewinnerwartung, der Gefahr entdeckt zu werden sowie von der Höhe eines möglichen Strafmaßes.53

Dennoch muss an dieser Stelle die Frage erlaubt sein: Ist es wirklich die unbändige Gier von Athleten nach maximalem Erfolg, die ethische und moralische Grundsätze des Sports über Bord wirft und sogar die eigene Gesundheit aufs Spiel setzt? Oder ist das System „Spitzensport“ mit den oben geschilderten Leistungsanforderungen und Zielsetzungen als dopingfreie Zone nicht längst überholt?

Dazu hat Acker bereits 1972 festgehalten: „In einer Zeit, in der medikamentöse Mittel gegen Müdigkeit und Leistungsabfall an der Tagesordnung sind, ist es nur noch dem Sportler verwehrt, zur Droge zu greifen.“54 Sein anschaulicher Vergleich: Der Schriftsteller Honor é de Balzac soll, um seine Phantasie anzuregen, pro Nacht dreißig Tassen Mokka getrunken haben. Er galt als Genie. Wenn jedoch ein Athlet zu Coffeintabletten greift, um seine Leistungsfähigkeit zu verlängern, ist er gedopt.55 56

Eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn eines Dopingverbots im Leistungssport soll jedoch nicht zentraler Bestandteil dieser Arbeit sein. Fest steht: Sowohl national als auch international sind in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder Spitzensportler mit Doping in Berührung gekommen oder sogar des Dopings überführt worden. In Deutschland erreichte der Dopingkonsum im Spitzensport vor 50 Jahren seinen vorläufigen Höhepunkt, als in den einzelnen Sportverbänden Doping quasi noch straffrei war, weil die Wissenschaft noch keine geeigneten Nachweismethoden hervorgebracht hatte. So war in den 60er und 70er Jahren die Einnahme von Substanzen zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit in vielen Sportarten eine allgemein anerkannte Grundbedingung zur Erbringung sportlicher Höchstleistungen.57 Erst als Mediziner vermehrt auf Gesundheitsrisiken hinwiesen, die Doping mit sich bringen kann, gelangte das Thema in denöffentlichen Fokus.58

Den wohl bekanntesten und spektakulärsten Dopingfall der neueren Sportgeschichte verzeichnete die Leichtathletik. Nach seiner Goldmedaille über 100 Meter bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde dem US-Sprinter Ben Johnson die Einnahme des anabolen Steroids Stanozolol nachgewiesen. Der Leichtathletik-Dachverband IAAF (International Association of Athletics Federations) verhängte erstmals gegen einen bekannten Athleten eine dreijährige Wettkampfsperre. Der Sport Brockhaus hat das Geschehen wie folgt festgehalten: „Die heile Welt der Olympischen Spiele verlor für eine breite Öffentlichkeit am 24. September 1988 ihre Unschuld. […] Der Fall ‚ Ben Johnson ‘ zwang die Sportverbände dazu, weltweit ein effizienteres Dopingkontrollsystem einzuführen.“59

Mit dem Fall der Mauer und dem Untergang der DDR (Deutsche Demokratische Republik) wurde in Deutschland Anfang der 90er Jahre ein gesamtes nationalstaatliches Doping- Netzwerk aufgedeckt. Eine wesentliche Grundlage des sportlichen Erfolgs von DDR - Sportlern bei diversen internationalen Wettkämpfen waren flächendeckende, zentral gesteuerte Dopingpraktiken in Form von wissenschaftlich gestützten Medikamentenmissbrauchen im Trainingsprozess und - wo immer möglich - auch im Wettkampf.60

2.3.1.1 Doping im Radsport

„ Die Tour de France nur mit Mineralwasser, das ist unmöglich - das war nie möglich und wird nie möglich sein. “

Der belgische Radprofi Joseph Bruyère

Der Radsport des 21. Jahrhunderts ist „eine Parallelwelt des organisierten und flächendeckenden Dopings“.61 Vernichtender kann ein Urteil über eine Sportart kaum ausfallen. Gerade einmal ein Jahrzehnt, nachdem Millionen begeisterte Fans in Deutschland Jan Ullrich für dessen Triumph bei der Tour de France 1997 gefeiert und in den Folgejahren seine Duelle mit dem Amerikaner Lance Armstrong gebannt am Bildschirm verfolgt haben, ist der Radsport in Verruf geraten. Der einstige „moderne Extremsport und existenzielle Überlebenskampf“62 steckt „bis zum Hals im Dopingsumpf“.63

Die Statistik der einzelnen Dopingfälle oder Dopingverdachtsmomente ist in der Tat verheerend. Bei der Tour de France stehen mit Ausnahme des Spaniers Carlos Sastre (2008) alle Gesamtsieger seit 1995 entweder unter Dopingverdacht (Lance Armstrong 1999- 2005, Alberto Contador 2007 und 2009), sind schon mal mit Doping in Berührung gekommen (Jan Ullrich 1997), haben Doping gestanden (Bjarne Riis 1995-96), oder sind sogar des Dopings überführt worden (Marco Pantani 1998, Floyd Landis 2006). Beim Giro d ‘ Italia, der zweiten großen jährlichen Landesrundfahrt im Radsport, sieht es nicht viel besser aus. Alle Nachfolger des Italieners Paolo Savoldelli (Gesamtsieger 2002) sind mit dem Thema Doping in Berührung gekommen bzw. konfrontiert worden. Zu einem positiveren Image der Sportart trägt diese Entwicklung sicher nicht bei.

Dabei hat sich die Dopingproblematik im Radsport nicht erst in jüngster Vergangenheit entwickelt. Singler und Treutlein haben festgestellt, dass „der Radsport als älteste kontinuierlich praktizierte Populärsportart der Neuzeit über eine lange, kontinuierliche Manipulationstradition“ verfügt.64 Der erste offizielle Dopingfall im Radsport ist aus dem Jahr 1860 dokumentiert, „als ein Radfahrer Ä ther auf ein Stück Zucker gab“.65 Mit dem britischen Rennfahrer Arthur Linton verstarb 1886 der erste Sportler in Folge einer Überdosis an Dopingmitteln (siehe Punkt 2.1).

Einen rasanten Anstieg des Dopingmissbrauchs erlebte die Radsportszene zwischen 1950 und 1980. In dieser Zeit wurden überwiegend Amphetamine verabreicht, die weltweit am häufigsten nachgewiesenen Dopingmittel. Sie wurden mit der Absicht entwickelt, Asthma - Symptome zu lindern.66 Erstmals nachgewiesen wurde die Einnahme dem Italiener Fabio Aldese 1949.67

Dopingpraktiken im Radsport waren und sind ein wahrer Teufelskreis. Pillen werden nach Einschätzung von Modenard geschluckt, „um mit den Besten mithalten zu können - diese greifen dann ihrerseits in den Pharmakasten, um den vorherigen Unterschied wahren zu können. So erzeugt das Doping der einen das der anderen.“68 Bis der Weltradsportverband UCI (Union Cycliste Internaionale) 1966 Antidoping-Regularien aufstellte, war die Einnahme von Stimulanzien im Spitzensport Normalität geworden, obwohl bereits 1956 Antidopingbestimmungen in Deutschland gefasst und 1965 das erste Antidopinggesetz in Frankreich verabschiedet wurden.69

In der Folgezeit wurde der Radsport, speziell die Tour de France, von Dopingtragödien und Dopingskandalen heimgesucht. Der Tod des britischen Rennfahrers Tom Simpson am 13. Juli 1967 gilt bis heute als das folgenschwerste Beispiel für Dopingmissbrauch im Radsport. Auf dem Anstieg zum Mont Ventoux, einem der geschichtsträchtigsten Berge der Tour Geschichte, fiel der mit Amphetaminen und alkoholartigen Aufputschmitteln vollgepumpte Simpson der Hitzeentwicklung zum Opfer. Auf den letzten Kilometern fuhr er Zickzackkurs wie ein Betrunkener und fiel schließlich im Zeitlupentempo aus dem Sattel. Bevor er bewusstlos zusammenbrach und wenig später in Folge eines Herzstillstands verstarb, schrie er seinen Helfern noch zu: „Bringt mich auf mein Rad zurück!“70

Der Festina-Skandal bei der Tour 1998 erschütterte den Radsport in seinen Grundfesten. Bei einer Kontrolle der Teamfahrzeuge der französischen Mannschaft Festina fanden Zollfahnder Unmengen an verbotenen Substanzen. Das gesamte Team um den Spitzenfahrer Richard Virenque wurde aus dem Rennen genommen. Unter dem Druck der Ermittlungen, der Medien und der Öffentlichkeit gaben die Verantwortlichen daraufhin die Existenz schwarzer Kassen zum Kauf von Dopingsubstanzen zu und legten ein unter ärztlicher Aufsicht organisiertes und kontrolliertes teaminternes Dopingsystem offen.71

In den späten 90er Jahren und Anfang des neuen Jahrzehnts stieg EPO (Erythropoietin) zum neuen Wundermittel im Radsport auf. Es wird vermehrt zur Ausdauersteigerung eingesetzt. Neben der großen Wirksamkeit erfreute sich EPO auch aufgrund seiner Nichtnachweisbarkeit bei Rennfahrern größter Beliebtheit. „Bis 2001 konnten die Dopingfahnder körpereigenes EPO nicht von zugeführtem unterscheiden.“72 Der bisherige Rekordhalter der Tour de France, der Amerikaner Lance Armstrong (siebenmaliger Gesamtsieger), wurde in Öffentlichkeit und Medien immer wieder mit Doping- Vorwürfen konfrontiert, ohne dass ihm jemals ein Vergehen nachgewiesen werden konnte. Im Nachhinein aber berichtete die französische Sportzeitung L ‘ Equipe im Jahr 2005, dass in Urinproben aus dem Jahr 1999, die Armstrong zugeordnet werden, Spuren von EPO entdeckt worden seien.

2006 wurde die Rundfahrt von einer regelrechten Dopinglawine überrollt. In der Praxis des spanischen Gynäkologen und damaligen Teamarztes der Radsportmannschaft Liberty Seguros, Eufemiano Fuentes, fanden spanische Ermittler im Rahmen einer groß angelegten Razzia ( „ Operaci ó n Puerto “ ) Blutbeutel, Dopingmittel und eine dazugehörige Liste mit vermuteten 30 Codenamen von Radrennfahrern. Zahlreiche Spitzenfahrer aus aller Welt sollen in den Skandal verwickelt gewesen sein. Topfahrer wie der Deutsche Jan Ullrich und der Italiener Ivan Basso u.a. wurden am Tag vor dem Tour -Start von der Rundfahrt ausgeschlossen. Der spätere Gesamtsieger Floyd Landis wurde im Verlauf der Rundfahrt positiv auf das Aufputschmittel Testosteron getestet und gesperrt. Der Rundfahrtsieg wurde ihm nachträglich aberkannt.73

Einige der bei Fuentes gefundenen Blutkonserven konnten nach späteren DNA-Tests im April 2007 eindeutig Ullrich und Basso zugeordnet werden. Basso gestand daraufhin als erster verdächtiger Fahrer, dass er Kunde des spanischen Dopingnetzwerks um Fuentes war. Er wurde für zwei Jahre gesperrt, ist inzwischen aber wieder auf die Radsportbühne zurückgekehrt.74 Die große Mehrheit der verdächtigen Fahrer schweigt indes bis heute, unter ihr auch Ullrich. Er bestreitet, jemals vorsätzlich gedopt zu haben.

In Deutschland sorgte 2007 der Dopingskandal des ehemaligen T-Mobile-Teams für großes Aufsehen. In seinem Buch „ Memoires van een wielerverzorger “ ( „ Erinnerungen eines Radfahrer-Pflegers “ ) klagte der Belgier Jeff D ‘ Hont, Ex-Masseur im Vorgänger-Team Team Telekom, dessen ehemalige sportliche Leitung und die medizinische Betreuung an, in den 90er Jahren systematisches Doping veranlasst bzw. verabreicht zu haben.75 Nach ersten Geständnissen von involvierten Sportlern gaben die beiden Teamärzte der Freiburger Uni- Klinik Dr. Lothar Heinrich und Dr. Andreas Schmid öffentlich zu, während dieser Zeit Fahrer des Teams bei deren Dopingpraktiken unterstützt zu haben. Diese Offenbarung löste eine ganze Welle von Dopingbekenntnissen aus. So gestanden u.a. die deutschen Fahrer Udo Bölts, Rolf Aldag und Erik Zabel sowie der ehemalige Team-Kapitän und zweifache dänische Tour-de-France -Sieger Bjarne Riis, Mitte der 90er Jahre mit EPO gedopt zu haben.76 Es war der nachhaltige Beweis dafür, dass Doping im Spitzensport aus einer Wirkungskette zwischen Wissenschaft, Medizin und dopenden Athleten besteht.

3. Doping und der rechtliche Hintergrund

„ Doping ist ein Übel gefährlich, sozial und moralisch verwerflich und gesetzlich unvertretbar. “

Der neuseeländische Sportmediziner Sir Arthur Porritt, ehemaliges IOC -Mitglied „ Alles was der Gesundheit des Sportlers nicht schadet, ist für mich kein Doping. “ Juan Antonio Samaranch, ehemaliger IOC -Präsident In der Wahrnehmung vieler Menschen - sowohl Sportinteressierten als auch Sportkritikern - wird Doping häufig pauschal als „Betrug“ an Wettbewerbern und an der Öffentlichkeit erachtet. Der ehemalige Journalist Helmut Acker bewertete einen gedopten Sportathleten einst als „Betrüger und Fehlgeleiteten im Sinne des Sports, weil er die Gesetze der Fairness und der Chancengleichheit missachtet“ und den Fair-Play-Gedanken außer Kraft setzt.77 Doch so einfach, wie gemeinhin gedacht oder gewünscht, ist die rechtliche Sanktionierung von Doping bei weitem nicht.

Die bloße Einnahme von Dopingmitteln durch Sportler ist nämlich grundsätzlich nicht strafbar.78 Und eine gesetzliche Pflicht, den Menschen vor der Selbstgefährdung und Selbstschädigung durch riskante sportliche Wagnisse (dazu wird auch Doping gezählt) zu schützen, schreibt das Grundgesetz dem Staat auch nicht zu.79 Im Strafrecht findet Doping deshalb nur dort seine Anwendung, wo die Dopinghandlungen gegen den Willen des Sportlers vorgenommen werden. Dabei kann jedoch kaum eine im Zusammenhang mit Doping stehende Handlung als Betrug gewertet werden.80

Gemessen am Alltagsverständnis von Doping bietet das Strafrecht also eine geradezu verschwindend geringe Angriffsfläche. Hierzu hält Schild fest: „Das, was im Sport […] als „Doping“ verstanden wird, kann […] kein strafrechtliches Problem sein. Das Strafrecht bezieht sich auf Handlungen; und nicht auf bestimmte Zustände des Organismus eines Menschen.“81

Sportler, die von leistungssteigernden Mitteln Gebrauch machen, verspüren daher selten überhaupt ein Unrechtsbewusstsein. Sie begründen die Einnahme verbotener Substanzen mit dem Recht am eigenen Körper.82 In einer anonymen Umfrage des WDR -Magazins „ Sport Inside “ unter Spitzensportlern haben 35 Prozent der befragten Athleten zugegeben, trotz verschärfter Kontrollen in diversen Sportarten immer noch zu dopen oder bis vor kurzem gedopt zu haben. Sie scheint nicht einmal eine jahrelange Sperre für sämtliche Wettkämpfe abhalten zu können.83

Eine solche Wettkampfsperre kann in erster Linie nur von zuständigen Sportverbänden ausgesprochen werden. Ihnen kommt bei der rechtlichen Handhabung von Doping eine entscheidende Rolle zu. Denn das Selbstbestimmungs- und Selbstverwaltungsrecht des organisierten Sports schließt auch die Beurteilung von Doping ein. Es ist zunächst einmal der Sport selber, der bestimmt, wie der Wettbewerb abläuft und unter welchen Voraussetzungen er als fair anzusehen ist.84

So wird die Verfolgung und Sanktionierung von Dopingdelikten häufig zum Spielball zwischen staatlichen Rechtsinstanzen und Gerichtsbarkeiten von Sportverbänden. Denn der Staat ist keineswegs befugt, Sportausübung ohne weiteres zu „verstaatlichen“, das gilt auch für die Dopingbekämpfung.85

Grundsätzlich regelt die Sportstrafe innere Disziplinarangelegenheiten von Sportverbänden.86 Deren Schiedsgerichtsbarkeit stellt eine wichtige Alternative zu staatlichen Gerichten dar. Ihre Grundkonzeption fügt sich besser mit dem Verfahren der Verbandsgerichtsbarkeit zusammen als ein Prozess vor staatlichen Gerichten.87 Nach Auffassung von Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), können Sportgerichte fehlbare Athleten „schneller und härter“ bestrafen „als es im normalen Staatssystem möglich wäre.“88 Verschiedene Rechtswissenschaftler halten das für ein Scheinargument. Sie verweisen auf die mit der Parteiautonomie einhergehende Gefahr der mangelnden Objektivität und Neutralität von internen Schiedsgerichten in Sportverbänden.89

An dieser Stelle stellt sich daher die Frage nach einem übergeordneten, schärferen Gesetz auf staatlicher Ebene - etwa einem Gesetz gegen Sportbetrug. Im deutschen Recht existiert dieser Begriff als solcher bislang nicht und ist auch nicht auf den herkömmlichen strafrechtlichen Begriff des Betrugs anzuwenden. Hierfür müsste einem Sportler die gezielte Täuschung und finanzielle Schädigung von Konkurrenten im Einzelnen nachgewiesen werden - ein schwieriges, beinahe aussichtsloses Unterfangen, wie der Fall „ Jan Ullrich “ zeigt. 2007 wurden im Rahmen der Ermittlungen gegen den spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes in dessen Praxen Blutbeutel sichergestellt, die der DNA Ullrichs gleichen. Die Indizien lassen den Schluss zu, dass dieser EPO -Doping betrieben hat. Eine wissentliche Täuschung ist ihm aber nicht nachzuweisen. Ein Ermittlungsverfahren der Bonner Staatsanwaltschaft gegen Ullrich wegen eines Betrugsverdachts ist mittlerweile gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt worden. Gegen Ullrichs Ex-Berater Rudy Pevenage wird weiter wegen „Beihilfe und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz“ ermittelt.90

Die Causa Ullrich könnte ein Argument für die Einführung eines Gesetzes gegen Sportbetrug sein. Doch bisher sperren sich Politik und auch Sportverbände in Deutschland gegen diese Maßnahme. Sie stützen sich weiterhin auf das Arzneimittelgesetz (§ 6a AMG), das das Verbot von Arzneimitteln zu Dopingzwecken im Sport regelt. Demnach ist es verboten, Arzneimittel zu Dopingzwecken im Sport in den Verkehr zu bringen, zu verschreiben oder bei anderen anzuwenden, sofern dies zu anderen Zwecken als der Behandlung von Krankheiten erfolgt oder als Doping beim Menschen eingesetzt wird.91

In Deutschland formiert sich also noch eine starke Lobby gegen ein Gesetz gegen Sportbetrug. Andere europäische Länder haben solche Verordnungen dagegen bereits gesetzlich verankert. Italien zum Beispiel, dessen Umgang mit Doping im weiteren Verlauf dieser Arbeit ebenfalls untersucht werden soll, hat 1971 ein spezielles Strafgesetz eingeführt, das sich mit der Strafbarkeit von Dopingpraktiken befasst. Bislang fehlt allerdings eine Durchführungsbestimmung für das Gesetz, so dass es seither nicht in Kraft treten konnte. Dennoch wurde mithilfe des Ende 2000 verabschiedeten Sonderstrafgesetzes mit dem Namen „Vorschriften zum Gesundheitsschutz beim Sport und der Bekämpfung des Dopings“ der Antidoping-Kampf nachhaltig verschärft. Das Gesetz stellt auch die Einnahme entsprechender Substanzen durch den Sportler selbst unter Strafe.92

Für europäische Verhältnisse finden in Italien harte Ermittlungs- und Verfolgungsmaßnahmen in Sachen Doping statt. Während der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin zum Beispiel arbeiteten Dopingfahnder und Staatsanwaltschaft Hand in Hand. Dieses enge Netzwerk hat u.a. dazu geführt, dass bei einer Untersuchung desösterreichischen Mannschaftsquartiers diverse Dopingmittel sichergestellt wurden. Zur Frage, inwieweit Dopingvergehen als Betrug oder ein ähnliches täuschendes Delikt betrachtet werden können, findet sich im italienischen Recht (Art. 1 Nr. 1 L. 401/89) ein spezieller Tatbestand des Sportbetrugs. Danach ist strafbar, wer einem Teilnehmer eines sportlichen Wettkampfes Geld oder anderen Nutzen anbietet oder verspricht, um ein anderes Ergebnis zu erzielen, als bei korrektem und lauterem Wettbewerb eintreten würde, oder wer andere betrügerische Handlungen zu dem selben Zweck vornimmt. Aktive Dopingpraktiken eines Sportlers fallen jedoch auch in der italienischen Rechtsprechung nicht unter diesen Tatbestand.93

So kommen des Dopings überführte Sportler im Falle einer Verurteilung durch Gerichtsbarkeiten der nationalen Sportsverbände mehrheitlich mit einer vergleichbar milden Strafe davon. Zwar hat die Lausanner Erklärung zum Doping im Sport vom 4. Februar 1999 den Antidoping-Code der Olympischen Bewegung 94 auf den Weg gebracht, der den weltweiten Kampf gegen Doping vereinheitlichen sowie international verbindlich geltende Standards zur Dopingbekämpfung setzen soll.95 Aber auch er sieht bei ersten Dopingverstößen von Athleten „nur“ eine Zwei-Jahres-Sperre für sämtliche internationalen und nationalen Wettkämpfe der Sportart vor.96

Doch von einigen Dopingsündern wird noch nicht einmal dieses verhältnismäßig milde Strafmaß akzeptiert. Der italienische Radsportler Danilo di Luca, dessen Doping-Geschichte im Fortlauf dieser Arbeit unter anderem noch Untersuchungsgegenstand sein wird, wurde während des Giro d ‘ Italia 2009 positiv auf das EPO -Mittel Cera getestet und daraufhin vom Olympischen Komitee Italiens mit einer Sperre von zwei Jahren belegt sowie zu einer Geldstrafe von 280.000 Euro verurteilt. Di Luca jedoch bestreitet, gedopt zu haben und will das Urteil vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS anfechten.97

4. Medienkommunikation in Deutschland und Italien

Im folgenden Kapitel steht anstelle des Themas Doping die Medienkommunikation in Deutschland und Italien im Mittelpunkt. Dieser Zwischenschritt soll dazu dienen, im weiteren Verlauf dieser Arbeit die Themenstränge Doping und Medienberichterstattung zusammenzuführen und zusammenhängend zu betrachten.

Dazu werden in einzelnen Unterpunkten dieses Kapitels zunächst die Medienlandschaften in Deutschland und Italien in ein westeuropäisches Mediensystem eingeordnet und ausgehend davon einer eigenständigen Untersuchung unterzogen. Hierzu werden die Süddeutsche Zeitung und Die Gazzetta dello Sport, die an späterer Stelle Untersuchungsgegenstand dieser Forschungsarbeit sein werden, als Medium charakterisiert und in ihr jeweiliges Mediensystem eingeordnet. In einem weiteren Schritt soll die Medienkommunikation in Deutschland und Italien hinsichtlich ihrer kulturspezifischen Unterschiede betrachtet und in verschiedene Mediensysteme klassifiziert werden.

4.1 Mediensysteme in Westeuropa

Die politische Neuordnung nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat die Spaltung Europas in West und Ost bewirkt. In Westeuropa haben sich bis heute in allen Ländern pluralistische Gesellschaften mit demokratischen Fundamenten gebildet. Diese Entwicklung hat auch die Medienordnung nachhaltig geprägt. Offene Mediensysteme, die für Informations- und Meinungsfreiheit stehen und sich an den Bedürfnissen der Rezipienten orientieren, sind zum Markenzeichen für Westeuropa geworden.98 Heute, im Zeitalter der EU-Erweiterung, befindet sich Europa als Ganzes auf dem besten Weg zu einem wirtschaftlich, politisch und (medien-) kulturell integrierten Kontinent.99

Dennoch bleiben besonders innerhalb Westeuropas zum Teil erhebliche Differenzen zwischen einzelnen nationalen Mediensystemen bestehen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer unterschiedlichen wirtschaftlichen Gegebenheiten, ihrer politischen Traditionen, die das Verhältnis von medialem und politischem System stark beeinflussen, sowie ihrer verschiedenen kulturellen Ursprünge.100

Im Hinblick auf den Printmarkt gilt Europa zwar nach wie vor als „ Zeitungskontinent “ mit der höchsten Verbreitung und Lektüre von Tageszeitungen. Inzwischen sind jedoch Entwicklungsprozesse ablesbar, die diese Position zukünftig in Frage stellen könnten.

Gemessen an seiner einstigen Vormachtstellung muss auch der europäische Printmarkt mit schrumpfenden Titel- und stagnierenden Auflagezahlen kämpfen. Neugründungen von Tageszeitungen finden so gut wie nicht mehr statt. Und die Vielzahl der Werbetreibenden wandert in den Onlinebereich ab.101

Im weltweiten Vergleich herrscht hinsichtlich der Zahl der Zeitungstitel, ihrer Zugänglichkeit und Nutzung ein Nord-Süd-Gefälle.102 Die sogenannte Zeitungsdichte gibt an, wie viele Zeitungsexemplare auf je 1.000 Einwohner eines Landes entfallen, die älter als 14 Jahre sind. Internationale Spitzenreiter sind hierbei Norwegen und Japan mit einer Zeitungsdichte von je 650. In Deutschland kommen circa 300 Exemplare auf 1.000 Einwohner, in Italien sind es nur etwas mehr als 100.

Im Folgenden sollen die Mediensysteme und Printmärkte Deutschlands und Italiens eingehend untersucht und voneinander abgegrenzt werden.

4.1.1 Das Mediensystem in Deutschland

Das deutsche Mediensystem zeichnet sich durch den sogenannten Medienpluralismus, d.h. das parallele Vorhandensein verschiedener Mediensysteme, aus. Einflussreichste Sektoren sind die Printmedien (Zeitungen und Zeitschriften) und die Rundfunkmedien (öffentlich rechtliches und privat-kommerzielles Fernsehen / Radio).103

Deutschland kann auf eine frühe Entwicklung der Massenpresse und relativ späte Einführung des kommerziellen Rundfunks zurückblicken. Letztere war erst möglich, als via Kabel und Satellit die Meinungsvielfalt durch eine Vielzahl von Programmen zu gewährleisten war.104 Deshalb gilt die Presse in Deutschland nach wie vor als Prestigeobjekt.105 Sämtliche Zeitungen und Zeitschriften befinden sich in privatem Eigentum, zumeist von Verlagen. Da sie sich vorrangig über das Anzeigengeschäft finanzieren, kommt ihnen ein Doppelcharakter zu: Einerseits erkennt die Verfassung der Presse die Aufgabe zu, der Öffentlichkeit bzw. Allgemeinheit zu dienen. Andererseits ist sie auf ein Gewinngeschäft ausgerichtet.106

Im Bereich der Rundfunkmedien ist die Koexistenz des gebührenfinanzierten öffentlich rechtlichen und werbefinanzierten privaten Rundfunks durch die duale Rundfunkordnung verfassungsrechtlich festgeschrieben. Der sogenannte 12. Rundfunkstaatsvertrag weist den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die Aufgabe der Grundversorgung zu (Information, Bildung, Unterhaltung), weshalb sie sich über Rundfunkgebühren refinanzieren dürfen. Private Sender sind bei ihrer inhaltlichen Programmauswahl und -gestaltung zwar weitestgehend autonom, doch auch sie müssen eine Meinungsvielfalt sicherstellen. Dazu werden sie durch die Landesmedienanstalten ähnlich kontrolliert wie die öffentlich- rechtlichen Anstalten durch ihren jeweiligen Rundfunk - bzw. Fernsehrat.107 Diese staatlichen Regulationen mögen auf den ersten Blick streng wirken. In Wirklichkeit aber stellen sie sicher, dass deutschen Medien zu den vielfältigsten und unabhängigsten der Welt zählen.108

4.1.1.1 Der deutsche Printmarkt

Deutschlandweit existieren derzeit etwa 400 Zeitungstitel und 6.000 Zeitschriftentitel.109 Damit herrscht in Deutschland die größte Titelvielfalt innerhalb Europas.110 Zeitungen und Zeitschriften werden anhand der vier Merkmale Aktualität (Gegenwartsbezug), Publizität (Zugänglichkeit), Universalität (Themenvielfalt) und Periodizität (regelmäßiges Erscheinen) charakterisiert und voneinander abgegrenzt.111 Zeitungen lassen sich nach Heinrich als „alle periodischen Veröffentlichungen, die in ihrem redaktionellen Teil der kontinuierlichen, aktuellen und thematisch nicht auf bestimmte Stoffgebiete begrenzten Nachrichtenübermittlung dienen […] und mindestens zweimal wöchentlich112 erscheinen“, definieren.113

Hauptunterschied im Vergleich zu den Zeitschriften ist das Kriterium der Periodizität. Als Zeitschriften erachtet Heinrich alle „periodischen Druckwerke mit kontinuierlicher Stoffdarbietung, die mit der Absicht eines zeitlich unbegrenzten Erscheinens mindestens viermal jährlich herausgegeben werden, soweit sie keine Zeitungen sind“.114

Hinsichtlich der Marktform bei Zeitungen und Zeitschriften ist von einer großen Anzahl an Nachfragern auszugehen. Deutliche Schwankungen treten bei der Anzahl der Anbieter auf. Bei den Tageszeitungen, dem wichtigsten Teilbereich des deutschen Zeitungsmarktes, weist Deutschland einen starken Anteil von Regional - bzw. Lokalzeitungen auf. Deren Markt hebt sich von dem kleinen Markt der überregionalen Tageszeitungen ab. Dort konkurrieren derzeit lediglich die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Rundschau, die Welt, die Tageszeitung (taz) sowie die Bild-Zeitung. Die Angebotsstruktur gleicht daher der eines Oligopols mit relativ wenigen Anbietern und potentiell vielen Nachfragern.115

Bei den knapp 400 regionalen Zeitungsmärkten findet sich eine ganz andere Situation vor. In 96 Prozent aller deutschen Großstädte werden bis zu zwei regionale Tageszeitungen verlegt, in 52 Prozent aller deutschen Großstädte steht eine einzige Tageszeitung zur Verfügung. In der Regel stellt die Marktform bei regionalen bzw. lokalen Tageszeitungen ein Duopol (zwei Anbieter bei potentiell vielen Nachfragern), häufig sogar ein Monopol (ein marktbeherrschender Anbieter) dar.116

Eine besondere Konstellation tut sich bei den Stra ß enverkaufszeitungen auf. In diesem Segment nimmt die Bild-Zeitung mit einem Marktanteil von 75 Prozent eine Monopol - Stellung ein.117

Auf dem Markt für Zeitschriften lässt sich keine homogene Struktur finden. Bei den Publikumszeitschriften, die an dieser Stelle als umsatzstärkste Gruppe exemplarisch herausgegriffen werden sollen, vereinen die vier größten Verlage Gruner + Jahr, Burda, Bauer und Springer 60 Prozent des gesamten Zeitschriftenmarktes auf sich. Ausgehend von dieser Konzentration lassen sich trotz der hohen Anzahl an weiteren Verlegern oligopolistische Tendenzen festmachen.118

4.1.1.1.1 Tageszeitungen

4.1.1.1.1.1 Die Süddeutsche Zeitung

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) ist mit einer Auflage von 445.882 Exemplaren119 Deutschlands größte überregionale Abonnement-Tageszeitung. Sie wird im Süddeutschen Verlag in München verlegt, erscheint von montags bis samstags und erreicht täglich 1,16 Millionen Leser. Ihr derzeitiger Chefredakteur ist Hans Werner Kilz. Als Nachfolgemedium der Münchener Neuesten Nachrichten erschien die SZ erstmals am 6. Oktober 1945. Innenpolitisch gilt die Süddeutsche Zeitung, wie bei Gründung geplant, als linksliberales/liberal-kritisches Medium; wirtschaftspolitisch ist sie eher liberal im Sinne des Wirtschaftsliberalismus. Ihre allgemeine Linie ist in ihrem Redaktionsstatut festgeschrieben: „Sie [die Süddeutsche Zeitung] verteidigt und erstrebt freiheitliche, demokratische Gesellschaftsformen nach liberalen und sozialen Grundsätzen.“120

Neben der journalistischen Qualität ist die SZ vor allem wegen ihres investigativen Berichterstattungsstils national wie international hochanerkannt. So sind unter anderem die SZ-Redakteure Hans Leyendecker (2001 und 2007), Thomas Avenarius (2003) und Nicolas Richter (2007) mit dem Wächterpreis der deutschen Tagespresse ausgezeichnet worden, der jährlich von der Stiftung „ Freiheit der Presse “ für couragierte, kritische und investigative Berichterstattung über Korruption, Vetternwirtschaft, Missstände und Missbrauch vergeben wird. Als publizistische Erscheinung hat die Süddeutsche Zeitung aufgrund ihres Stils, ihres Images und ihrer qualitativen Berichterstattung den Spiegel seit 2005 als Leitmedium in Deutschland abgelöst.

Kennzeichnend für die SZ ist die Bedeutung, die sie dem Feuilleton zumisst. Es folgt direkt auf den politischen Teil. Neben der Glosse Streiflicht ist die Seite 3 ein besonderes Merkmal der Zeitung. Hier erscheinen regelmäßig große Reportagen und Hintergrundartikel. Auf der der Meinungsseite veröffentlicht täglich ein bekannter SZ -Autor seinen Leitartikel. Bei Sportberichterstattungen greift die SZ zumeist auf hintergründige Darstellungsformen wie Reportagen, Porträts oder Interviews zurück, die weit über eine übliche 1:0-Berichterstattung hinausgehen.

Deutschlandweit ist die Süddeutsche Zeitung in Augsburg, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Karlsruhe, Nürnberg und Stuttgart mit Redaktionsbüros vertreten. Darüber hinaus betreibt sie auch weltweit ein dichtes Korrespondentennetz.121

4.1.2 Das Mediensystem in Italien

Die italienische Medienlandschaft ist durch die Verflechtung des Medienkapitals mit anderen Branchen gekennzeichnet. Eine solche Konstellation birgt grundsätzlich die Gefahr, dass Medien für politische oder wirtschaftliche Interessen missbraucht werden.122 So ist der ehemalige Bauunternehmer Silvio Berlusconi in Italien zum Medienmogul aufgestiegen und hat als Hauptaktionär der größten privaten Sendeanstalt Mediaset nahezu den gesamten privaten Fernsehmarkt vereinnahmt.123

Diese Entwicklung hat nachhaltigen Einfluss auf das Mediensystem, da Berlusconi nach 1994, 2001 aktuell zum dritten Mal das Amt des italienischen Ministerpräsidenten bekleidet und dabei unmittelbar politischen Einfluss auf die öffentlich-rechtliche Medienanstalt RAI ausüben kann.124 Zusammen beanspruchen Mediaset und RAI mehr als 90 Prozent des Marktanteils für sich. Der Fernseh- und Rundfunkmarkt Italiens ist somit von einer außergewöhnlich hohen Konzentration geprägt.125

Wegen dieser hohen Marktkonzentration und der Gefahr der politischen Einflussnahme seitens der Politik und Berlusconis stufte die Organisation Freedom House 126 Italien bezüglich der Pressefreiheit zwischen 2004 und 2006 und erneut 2009 lediglich als „teilweise frei“ ein. Zur Begründung heißt es in einem Lagebericht:

“ Freedoms of speech and of the press are constitutionally guaranteed and generally respected despite ongoing concerns regarding concentration of media ownership. [ … ] Pluralism in the Italian media faced a serious threat in 2008

when the television channel La7 announced plans to lay off 25 members of its 88-person news department, citing vague accusations of ‘ unproductiveness ’ . ” 127

Der Fernsehkanal La7 ist auf nationaler Ebene die einzige ernstzunehmende Alternative zu RAI und Mediaset und wird als der gerechteste und unabhängige Kanal in der hoch politisierten italienischen Fernsehlandschaft betrachtet.128 Es wäre zumindest nachvollziehbar, wenn Berlusconi auch dort die Zügel in die Hand nehmen wollte. Neben Mediaset hält Berlusconi auch die Mehrheitsanteile am größten Zeitschriften- und Buchverlag des Landes, Mondadori, und der größten Werbegesellschaft Publitalia.

4.1.2.1 Der italienische Printmarkt

Obwohl auf dem italienischen Printmarkt - ähnlich wie in Deutschland - ebenfalls zahlreiche regional bzw. lokal erscheinende Tageszeitungen vertreten sind, spielt in einem Land mit zentralistischer Tradition die Hauptstadtpresse bzw. die Presse in Metropolregionen eine wesentlich bedeutendere Rolle.129 So sind die auflagenstärksten Tageszeitungen Corriere della Sera, La Repubblicca, La Stampa, La Gazzetta dello Sport und Corriere dello Sport allesamt in den größten Städten des Landes Rom, Mailand oder Turin ansässig.

In Italien ist es keine Seltenheit, dass Zeitungen von politischen Parteien geführt werden oder im Besitz von großen Mediagruppen sind. Die meisten Tageszeitungen bezeichnen sich zwar als „ quotidiano indipendente “, also als „ unabhängige Tageszeitung “, stehen jedoch mehr oder weniger unter kommerziellem Einfluss. So werden die beiden größten Tageszeitungen Corriere della Sera und La Repubblicca von den international einflussreichen Medienkonzernen RCS MediaGroup bzw. Gruppo Editoriale L ’ Espresso vertrieben. Die Zeitung Il Giornale, ebenfalls unter den Top sechs der meistgelesenen Tageszeitungen Italiens, gehört sogar Paolo Berlusconi, dem Bruder des Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.130

4.1.2.1.1 Tageszeitungen

Die meisten italienischen Tageszeitungen zeichnet eine relativ umfangreiche und spektakuläre Aufmachung aus. Dennoch wird in Italien in Folge des Nord-Süd-Gefälles verhältnismäßig wenig Zeitung gelesen. Die Reichweite aller Tageszeitungen liegt gerade mal bei 42 Prozent. Auf je 1000 Einwohner, die älter als 14 Jahre sind, kommen lediglich 104 Exemplare einer Tageszeitung.131

Die drei täglich erscheinenden Sportzeitungen stellen jedoch eine Besonderheit unter den Tageszeitungen innerhalb der italienischen Presselandschaft dar. An ihren auflagenstärksten Tagen erzielen La Gazzetta Sport, Corriere dello Sport und Tuttosport, die sich ausschließlich Sportthemen widmen, höhere Auflagezahlen als die meistverbreiteten und allgemein informierenden italienischen Tageszeitungen Corriere della Sera und La Repubblicca. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind Sportzeitungen in Italien äußerst populär. In Deutschland beispielsweise existiert keine einzige täglich erscheinende Sportzeitung. Rein pressetypisch sind diese allerdings auch in Italien - ähnlich wie Wochenzeitungen - den Fachzeitschriften zuzuordnen.132

4.1.2.1.2 Sportzeitungen

4.1.2.1.2.1 Die Gazzetta dello Sport

Die Gazzetta dello Sport ist die älteste Sportzeitung der Welt. Gegründet wurde sie durch die beiden Herausgeber Eugenio Camillo Costamagna und Eliso Rivera. Ihre erste Ausgabe erschien am 3. April 1896, wenige Tage vor Start der ersten Olympischen Spiele in Athen.

Heute ist die Gazzetta die größte und auflagenstärkste der drei täglich erscheinenden italienischen Sportzeitungen mit landesweitem Bezug. Ihr aktueller Direktor (Chefredakteur) ist Carlo Verdelli. Stammsitz ist seit jeher Mailand.133

Die Gazzetta wird von der RCS MediaGroup herausgegeben, die auch den Corriere della Sera, die auflagenstärkste allgemein-informierende Tageszeitung Italiens, besitzt. Ihre durchschnittliche Auflage beträgt 630.000 Exemplare, an den Montagen nach FußballWochenenden wegen der Berichterstattung über die Serie A sogar 825.000. Ihre bisherige Rekord-Auflage mit 2,16 Millionen verkauften Exemplaren erzielte die Gazzetta einen Tag nachdem die italienische Nationalmannschaft den Titel bei der Fußball-WM in Deutschland 2006 gewonnen hatte. Diese Ausgabe wurde zweimal nachgedruckt, sowohl am Nachmittag des Erscheinungstages, als auch am Abend.134

Hervorgegangen war die Gazzetta dello Sport aus der Fusion von Costmagnas ZeitungLa tripletta “ ( „ Drei Tore “ ) und RiverasIl ciclista “ ( „ Der Fahrradfahrer “ ). Von Beginn an waren Fußball und Radsport die beiden inhaltlichen Schwergewichte der Zeitung, was bis heute so geblieben ist. Die Gazzetta trieb die Gründung des Giro d ‘ Italia, der größten Radsport- Landesrundfahrt Italiens, voran und sponsert seit 1931 das Maglia Rosa, das Trikot des Gesamtführenden. Es ist ein Symbol für das komplett rosafarbene Erscheinungsbild der Zeitung, mit dem sie sich optisch von anderen Konkurrenten abhebt. Ursprünglich wurde die Gazzetta bis 1900 in lindgrün gedruckt.

4.2 Kulturspezifische Kommunikation

Nachdem das deutsche und italienische Mediensystem eingegrenzt und der länderspezifische Print- bzw. Zeitungsmarkt vorgestellt worden sind, soll in diesem Unterkapitel nun die Medienkommunikation in Deutschland und Italien hinsichtlich ihrer kulturspezifischen Unterschiede betrachtet und in verschiedene Mediensysteme klassifiziert werden.

[...]


1 Vgl. Hobermann, 1994, S. 78

2 Diekmann, 2007, S. 33 f.

3 Zitiert nach: Bette, 2007, S. 193

4 Vgl. Eberle, 2008

5 Vgl. Feiden & Blasius, 2002, S. 1

6 ursprünglich aus Europa stammende Einwohner Südafrikas und Namibias

7 Vgl. Hanley, 1983

8 Vgl. Prokop, 1972, S. 22

9 Vgl. Donike, 1986

10 Vgl. Metz/Hüllemann, 1976

11 Vgl. im Folgenden Lünsch, 1991, S. 10

12 Ebd. S. 11

13 Vgl. Prokop, 1972, S. 22

14 Vgl. Hanley, 1983

15 Substanz zur Anregung des menschlichen und tierlichen Organismus

16 Vgl. Prokop, 1977, S. 9110 ff.

17 Vgl. Mikus, 2009, S. 78

18 Vgl. ARD Doping-Webmagazin

19 ein sehr giftiges Alkaloid s.o., kann Muskelstarre bewirken

20 Vgl. Novich, 1974

21 Vgl. Nuschke, 2008, S.25

22 Vgl. Philipp, 2002, S. 15

23 Vgl. Digel, 2002, S. 8

24 Zitiert aus Eberle, 2008, S. 6

25 Zitiert aus Sehling/Pollert/Hackforth, 1989, S. 9

26 Vgl. Philipp, 2002, S. 17

27 Ehemalige Dachorganisation der Landessportbünde und Sportfachverbände in Deutschland, mittlerweile zum Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verschmolzen.

28 Zitiert aus Donike, 1976, S. 323 ff.

29 Vgl. Lünsch, 1991, S. 13.

30 Zitiert von Arndt/Singler/Treutlein, 2004, S. 5 ff.

31 Zitiert nach Donike/Kaiser, 1984

32 Eine Aufstellung nach Digel, 2002, S. 8

33 Vgl. Digel, 2002, S. 8

34 Vgl. Nationale-Anti-Doping-Agentur, 2004, S. 10-13

35 Zitiert nach Lünschen, 1981, S. 200

36 Statistische Auflistung des ARD Doping-Webmagazins

37 Vgl. Albrecht, 2008, S. 151

38 Vgl. Ronacher, 2007, S. 13

39 Vgl. Beuker, 1990, S. 8

40 Vgl. Eberle, 2008, S. 8

41 Vgl. Ronacher, 2007, S. 11

42 Vgl. Ebd.

43 Vgl. Lünsch, 1991, S. 44

44 Vgl. Acker, 1972, S. 10

45 Vgl. Habbe 1987, S. 5

46 Vgl. Digel/Dickhut, 2002

47 Vgl. Winter, 2006, S. 17

48 Vgl. Resch, 1990, S. 7

49 Vgl. ARD-Doping-Webmagazin

50 Vgl. Ebd.

51 Vgl. Ebd.

52 Vgl. Winter, 2006, S. 35 ff.

53 Vgl. Philipp, 2002, S. 24

54 Vgl. Acker, 1972, S. 10.

55 Vgl. Ebd.

56 Vgl. auch Kuchler, Sportethos S. 247: ob vielleicht das Sportethos selbst an seiner Perversion schuld sei.

57 Vgl. Digel, 2002, S. 2

58 Vgl. Eberle, 2008, S. 8

59 Vgl. Brockhaus, 2007, S. 243

60 Vgl. Spitzer, 2002, S. 168

61 Vgl. Meutgens, 2007, S. 15

62 Vgl. Knobbe, 2002, S. 162

63 Vgl. Schenk, 2007, S. 131

64 Vgl. Singler & Treutlein, 2007, S. 88

65 Vgl. Cycling4fans: „1860-1920, die Anfänge“

66 Vgl. Nähere Informationen sind dem Internetauftritt des Instituts für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule zu entnehmen

67 Vgl. Mischke, 2007, S. 253

68 Zitiert nach: Modenard 2007, S. 171 f.

69 Vgl. Bartyzel/Jordan, 2008, S. 29

70 Ebd. S. 33

71 Vgl. Mischke 2007, S. 295

72 Zitiert nach: Meutgens 2007, S. 138

73 Vgl. Mischke 2007, S. 61

74 Vgl. Ebd.

75 Vgl. Hansen/Rammenstein 2008, S. 64 f.

76 Ebd. S. 66.

77 Vgl. Acker, 1972, S. 7

78 Vgl. Fritzweiler, 1998, S. 234

79 Vgl. Hermes, 1987, S. 228 f.

80 Vgl. Schild, 1986, S. 32

81 Ebd., S. 19

82 Vgl. Digel/Dickhaut, 2002

83 Informationen aus der WDR-Sendung „Sport Inside“ vom 17. Mai 2010

84 Vgl. Steiner, 1989, S. 51

85 Vgl. Prokop, C., 2000, S. 77 ff.

86 Vgl. Scholz, 1999, S. 34

87 Vgl. Oschütz, 2003, S. 44 f.

88 Interview in der WDR-Sendung „Sport Inside“ vom 17. Mai 2010

89 Vgl. Schwaab/Walter, 2000

90 Informationen aus der WDR-Sendung „Sport Inside“ vom 17. Mai 2010

91 Vgl. Koch, 2003, S. 55

92 Vgl. Maiwald, 2002, S. 399

93 Vgl. Koch, 2003, S. 60

94 die englische und französische Fassung sind abrufbar unter http://www.nodoping.org

95 Vgl. Netzle, 2003, S. 186 f.

96 Vgl. Vieweg, 2003, S. 13

97 An dieser Stelle werden Informationen aus der Internet-Enzyklopädie Wikipedia verwendet, die den Fall di Lucas ausführlich aufführt; http://de.wikipedia.org/wiki/Danilo_Di_Luca#Doping

98 Vgl. Weischenberg, 1998, S. 119

99 Vgl. Thomaß, 2007, S. 224

100 Vgl. Moragas Spà et al., 1999

101 Vgl. Thomaß, 2007, S. 214

102 Vgl. im Folgenden: Quick, 2003.

103 Vgl. Berg/Kiefer, 1996, S. 252 ff.

104 Vgl. Muckenhaupt, 2005, S. 8

105 Vgl. Behmer, 2007, S. 92.

106 Vgl. Meyn, 2004, S. 76 f.

107 Vgl. Schröder, 2005, S. 12

108 Vgl. Ebd.

109 Nach Informationen des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), 2010

110 Vgl. Meier/Schanne/Trapel, 1993, S. 203

111 Vgl. Wirtz, 2006, S. 156

112 Nach Definition der UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) mindestens viermal wöchentlich

113 Zitiert nach Heinrich, 2001, S. 217

114 Vgl. Ebd.

115 Vgl. Schumann/Hess, 2005, S. 46

116 Vgl. Seufert, 1999, S. 119

117 Vgl. Sjurts, 1996, S. 12

118 Ebd. S. 67 ff.

119 laut IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern), erstes Quartal 2010, Montag bis Samstag, URL: http://daten.ivw.eu/index.php?menuid=1&u=&p=&detail=true

120 Zitiert nach Meyn, 2004, S. 94

121 An dieser Stelle werden Informationen aus der Internet-Enzyklopädie Wikipedia herangezogen, die der Süddeutschen Zeitung einen ausführlichen Artikel widmet. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCddeutsche_Zeitung

122 Vgl. Thomaß, 2007, S. 213

123 Vgl. Muckenhaupt, 2005, S. 8

124 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Silvio_Berlusconi#Interessenkonflikte

125 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Italien#Medien

126 Freedom House veröffentlicht jährliche Berichte über den Grad demokratischer Freiheiten, mit dem es den Stand der bürgerlichen und politischen Rechte in jedem Land der Welt messen will.

127 Zitiert aus: Freedom House - Map of Press Freedom 2009. URL:

http://www.freedomhouse.org/template.cfm?page=251&year=2009

128 Vgl. Ebd.

129 Vgl. Thomaß, 2007, S. 214 f.

130 Vgl. Internet-Enzyklopädie Wikipedia, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Italien#Medien

131 Vgl. Thomaß, 2007, S. 214 und Schaubilder des BDZV (Bund Deutscher Zeitungsverleger), URL: http://www.bdzv.de/schaubilder+M54e45c1cfde.html URL: http://www.bdzv.de/schaubilder+M5c36a642153.html

132 Vgl. Behmer, 2007, S. 93

133 Informationen werden im Folgenden bezogen aus der Internet-Enzyklopädie Wikipedia URL: http://de.wikipedia.org/wiki/La_Gazzetta_dello_Sport

134 Vgl. Internet-Auftritt der Gazzetta dello Sport URL: http://www.gazzetta.it/Speciali/Mondiale_2006/Primo_Piano/2006/07_Luglio/10/gazzarecord.shtml

Ende der Leseprobe aus 254 Seiten

Details

Titel
Doping in den Medien – Ein inhaltsanalytischer Vergleich von Radsportberichterstattungen in Deutschland und Italien
Hochschule
Fachhochschule des Mittelstands
Note
1,2
Autor
Jahr
2010
Seiten
254
Katalognummer
V172630
ISBN (eBook)
9783640926060
ISBN (Buch)
9783640925896
Dateigröße
3401 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die schriftliche Arbeit wurde mit der Note 1,0 bewertet. Das Gesamtkolloquium mit 1,2.
Schlagworte
Doping, Medien, Radsport, Journalismuskulturen
Arbeit zitieren
Marcel Bohnensteffen (Autor:in), 2010, Doping in den Medien – Ein inhaltsanalytischer Vergleich von Radsportberichterstattungen in Deutschland und Italien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172630

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