Die vorliegende Hausarbeit hat das 4C/ID-Modell (Four components Instruction Design Modell) – entwickelt von Van J. Merriënboer – zum Thema. Dieses Instruktionsdesignmodell, welches Anleitungen zur Entwicklung von problembasierten Lernumgebungen und Curricula beinhaltet, ist der lerntheoretischen Strömung des situierten Lernens zuzuordnen. Durch authentische Lernaufgaben, die in realen und simulierten Lernumgebungen gestellt werden, kann der Lernende systematisch in die Lage versetzt werden, komplexe kognitive Fähigkeiten zu erlangen.
In der vorliegenden Arbeit wird das 4C/ID-Modell nun auf die komplexe Handlungsfertigkeit des/der Bildungswissenschaftlers/-in im Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung übertragen und ein Blueprint hierzu erstellt. Aus Expertensicht wurde für das Berufsbild eine „Fertigkeitenhierarchie“ entwickelt, Aufgabenklassen erstellt und drei der vier Komponenten ausgearbeitet (Komponente 4, Part task practice, entfällt aufgrund der gegebenen Länge der Hausarbeit).
Im theoretischen Teil sind die verschiedenen didaktischen, klassischen lerntheoretischen Ansätze mit Bezug zum Modell kurz beschrieben, es werden zum Modell passende didaktische Szenarien gesucht und die Bedeutung von „Medien“ wird beleuchtet. Schließlich endet die Hausarbeit mit einem persönlichen Fazit der Autorin.
"Lebensbegleitendes Lernen" lautet die neue Zauberformel im gesellschaftlichen Strukturwandel. Damit sind an die allgemeine Weiterbildung im Erwachsenenbereich – seit dem Strukturplan des Deutschen Bildungsrates 1970 auch „quartärer Sektor“ genannt – neue Aufgaben gestellt. Die moderne, sich ständig verändernde Erwachsenenbildung (die durch Freiwilligkeit, eine enorme Bandbreite und Vielfalt, unterschiedlichste Lernbereiche und Motivationshintergründe sowie sehr heterogene Gruppen bestimmt ist) hat Folgen für das Selbstverständnis des Erwachsenenbildners, der seine Methoden und Kenntnisse immer wieder hinterfragen, umstellen und optimieren muss. Gerade Erwachsenenbildner müssen in ihrer beruflichen Kompetenz so gestärkt sein, dass sie die Bedürfnisse erwachsener Lernender erkennen und bedienen können. Wie kann aber die Ausbildung von angehenden Bildungswissenschaftler/-innen im Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung effektiv und erfolgreich sein?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung
- 2 Blueprint für einen Lehrplan
- 2.1. Kompetenzanalyse durch Erstellung einer Hierarchie - Schritt 1
- 2.2. Sequentialisierung der Aufgabenklassen - Schritt 2
- 2.3. Der Entwurf der Lernaufgaben – Schritt 3
- 2.4. Der Entwurf von unterstützenden Informationen - Schritt 6
- 2.5. Just-in-time Informationen - Schritt 9.
- 3. Das 4C/ID Modell in Bezug auf lerntheoretische Überlegungen und Aspekte des situierten Lernens
- 4. Didaktische Szenarien, die sich zur Integration in das 4C/ID-Modell eignen
- 5. Medien, die sich zur Unterstützung des Blueprints eignen/ Anwendungsbeispiele
- 6. Zusammenfassung und eigenes Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem 4C/ID-Modell (Four components Instruction Design Modell) von Van J. Merriënboer und dessen Anwendbarkeit auf die Ausbildung von Bildungswissenschaftler/-innen im Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung. Das Modell soll als Blueprint für die Entwicklung eines Lehrplans dienen, der die Handlungskompetenz im Bereich der Erwachsenenbildung systematisch aufbaut und die Fähigkeiten für die Konzeption, Durchführung und Auswertung von Seminaren in einem spezifischen Fachgebiet (z.B. Eltern- und Familienbildung) vermittelt.
- Kompetenzentwicklung im Bereich der Erwachsenenbildung
- Das 4C/ID-Modell als Blueprint für Lehrpläne
- Anwendbarkeit des Modells auf das Berufsbild des Bildungswissenschaftlers/-in
- Didaktische Szenarien und Medien zur Integration des Modells
- Lerntheoretische Grundlagen und Bezug zum situierten Lernen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema „Lebensbegleitendes Lernen“ und die neuen Herausforderungen für die allgemeine Weiterbildung im Erwachsenenbereich ein. Sie beleuchtet die Bedeutung des 4C/ID-Modells als Ansatz zur Gestaltung von Lernumgebungen und stellt das Ziel der Arbeit vor: die Übertragung des Modells auf die Ausbildung von Bildungswissenschaftler/-innen in der Erwachsenenbildung.
Kapitel 2 beschreibt den Blueprint für einen Lehrplan, der auf dem 4C/ID-Modell basiert. Es werden die vier wesentlichen Entwurfskomponenten (Lernaufgaben, unterstützende Informationen, Just-in-time Informationen und Part-task Practice) sowie die zehn Schritte von van Merriënboer zur Entwicklung des Lehrplans dargestellt. Im Fokus steht dabei die Kompetenzanalyse durch die Erstellung einer Fertigkeitenhierarchie, die die zentralen Fähigkeiten des Bildungswissenschaftlers/-in im Bereich der Erwachsenenbildung aufzeigt.
Kapitel 3 setzt das 4C/ID-Modell in den Kontext lerntheoretischer Überlegungen, insbesondere mit Bezug zum situierten Lernen. Es werden verschiedene didaktische und lerntheoretische Ansätze vorgestellt, die mit dem Modell in Verbindung stehen.
Kapitel 4 präsentiert didaktische Szenarien, die sich zur Integration in das 4C/ID-Modell eignen. Es werden Beispiele für geeignete Szenarien gegeben, die den Lernprozess im Bereich der Erwachsenenbildung unterstützen können.
Kapitel 5 untersucht die Bedeutung von Medien für die Unterstützung des Blueprints. Es werden Anwendungsbeispiele für Medien präsentiert, die sich zur Umsetzung des Modells eignen und den Lernenden unterstützen können.
Schlüsselwörter (Keywords)
Das 4C/ID-Modell, Instruktionsdesign, Erwachsenenbildung, Bildungswissenschaft, Kompetenzentwicklung, Blueprint, Lehrplan, situiertes Lernen, didaktische Szenarien, Medien, Lerntheorie, Fertigkeitenhierarchie.
- Arbeit zitieren
- Katharina Kaminski (Autor:in), 2009, Instructional Design mit dem 4C/ID-Modell. Ein Blueprint für den Lehrplan im Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172781