Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern die Methode der gestützten Kommunikation in der Kommunikation mit autistischen Menschen hilfreich sein kann. Hierbei werden die entgegengesetzten wissenschaftlichen Auffassungen über die Methode dargestellt und diskutiert. Zur Veranschauluchung der Methode werden die Bücher Birger Sellins (die er durch die Gestützte Kommunikation verfasst haben soll) vorgestellt und analysiert. Zu Beginn der Arbeit werden zudem der Begriff Autismus definiert sowie damit zusammenhängende Kommunikationsprobleme erläutert.
"Die schwerwiegenden Beeinträchtigungen im Bereich der Kommunikation, die mit der autistischen Störung einhergehen, erfordern eine geschulte und gezielte Förderung der vorhandenen Fähigkeiten. Über die Besonderheiten der autistischen Behinderung und den Umgang mit autistischen Personen sollte derjenige, der fördert, stets im Bilde sein. Lange Zeit verharrten Forscher und Eltern in der Annahme, autistische Menschen hätten ihre Sprache verloren - und nicht nur das: mit dem Verlust der Sprache wurde meist auch ein Verlust kognitiver Fähigkeiten vermutet (was verständlich ist - man konnte sie schließlich nicht nachprüfen). Vor circa dreißig Jahren verbreitete sich jedoch das aus Australien kommende Wissen über „Augmentative and Alternative Communication“ (AAC). In Deutschland wird dieser Begriff – nicht ganz treffend – mit „Unterstützte Kommunikation“ übersetzt. Eine Methode der Unterstützten Kommunikation ist die so genannte Gestützte Kommunikation (Facilicated Communication, FC). Menschen, die auf Grund einer Behinderung oder Erkrankung an der alltäglichen Kommunikation nicht teilhaben können, scheinen durch diese Hilfestellung Texte auf hohem schriftsprachlichem Niveau produzieren zu können. "
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Autismus
- 2.1 Begriffsklärung
- 2.2 Spannungsfeld Kommunikation
- 3. Ein Weg aus dem autistischen Kerker?
- 3.1 Gestützte Kommunikation bei autistischen Menschen
- 3.2 "[ich] zerreisse die stricke des öden stummen autismus" - Birger Sellin
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die Methode der Gestützten Kommunikation im Kontext von autistischen Menschen zu beleuchten. Sie befasst sich mit den Herausforderungen der Kommunikation bei Autismus und analysiert die Möglichkeiten, die die Gestützte Kommunikation bietet. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob und inwiefern diese Methode einen „Weg aus dem gefangenen Ich“ ermöglichen kann.
- Begriffsklärung von Autismus
- Kommunikationsbarrieren bei autistischen Menschen
- Die Methode der Gestützten Kommunikation
- Der Fall Birger Sellin als Beispiel für den Einsatz der Gestützten Kommunikation
- Kritik und Kontroversen zur Gestützten Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt den persönlichen Hintergrund der Autorin dar, der zur Beschäftigung mit dem Thema Autismus und Gestützter Kommunikation führte. Sie schildert zwei prägende Begegnungen, die ihre Aufmerksamkeit auf die Kommunikationsschwierigkeiten autistischer Menschen lenkten.
- Kapitel 2: Autismus
Dieses Kapitel bietet eine Begriffsklärung von Autismus und beleuchtet die besonderen Herausforderungen in der Kommunikation, denen autistische Menschen gegenüberstehen. Es wird der vielschichtige Charakter der Störung und die Vielfalt der Ausprägungen hervorgehoben.
- Kapitel 3: Ein Weg aus dem autistischen Kerker?
Kapitel 3 fokussiert auf die Methode der Gestützten Kommunikation, die als potenzieller Weg aus den Schwierigkeiten der autistischen Kommunikation betrachtet wird. Es werden die Grundlagen der Methode erklärt und kritische Stimmen sowie wissenschaftliche Forschungsergebnisse diskutiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Autismus, Gestützte Kommunikation, Kommunikation, Sprachentwicklung, Entwicklungspädagogik, Autismus-Spektrum-Störung, Savants, Alternative Kommunikationsformen, Inklusion, Integration, Soziale Interaktion, Barrieren, Kommunikationshilfen.
- Arbeit zitieren
- Lena H. (Autor:in), 2009, Ein Weg aus dem gefangenen Ich?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172908