Drei Jahre nach der Einführung der Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV) hat das Bundesverfassungsgericht die Arbeitsgemeinschaften (ARGEN) im Dezember 2007 für verfassungswidrig erklärt. Dem Gesetzgeber wurde eine Frist bis Ende 2010 gesetzt, um eine verfassungsgemäße Regelung zu erlassen. Die Verhandlungen über die Neuregelung gestalteten sich außerordentlich schwierig und endeten in der Errichtung von gemeinsamen Einrichtungen zum 01.01.2011. Hierbei stellt sich die Frage, ob durch die Reform der Struktur des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) die optimale Lösung zur Organisation der Trägerschaft gefunden wurde oder diese lediglich Ausfluss der deutschen Politikverflechtungsfalle ist? Diese Frage unter Hinzuziehung der Theorie der Politikverflechtungsfalle nach Scharpf et al. zu beantworten ist Ziel dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Theorie der Politikverflechtung
- 2.1 Die Politikverflechtung in Deutschland
- 2.2 Die Politikverflechtungsfalle
- 3. Die Entstehung der Jobcenter
- 4. Die Jobcenter Problematik
- 4.1 Klage vor dem Bundesverfassungsgericht
- 4.2 Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
- 4.3 Reaktionen
- 5. Die Jobcenter Reform
- 5.1 Kooperative Jobcenter
- 5.2 Zentren für Arbeit und Grundsicherung
- 5.3 Gemeinsame Einrichtungen
- 6. Fazit und Bewertung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit untersucht die Reform der Jobcenter in Deutschland im Kontext der Theorie der Politikverflechtungsfalle. Sie analysiert die Entstehung der Jobcenter im Zusammenhang mit der Einführung der Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV) und beleuchtet die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, die Arbeitsgemeinschaften (ARGEN) für verfassungswidrig zu erklären. Des Weiteren verfolgt die Arbeit die Entwicklung der Jobcenter-Reform von der Entscheidungsphase über die verschiedenen Modellösungen bis zur Implementierung der gemeinsamen Einrichtungen. Die Arbeit zielt darauf ab, zu beurteilen, ob die Reform der Struktur des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) eine optimale Lösung zur Organisation der Trägerschaft darstellt oder ob sie lediglich ein Ausdruck der deutschen Politikverflechtungsfalle ist.
- Die Theorie der Politikverflechtung und deren Anwendung auf die deutsche Situation
- Die Entstehung der Jobcenter und die Rolle der Hartz-IV-Reform
- Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts und die darauf folgenden Reaktionen
- Die verschiedenen Modellösungen der Jobcenter-Reform
- Die Implementierung der gemeinsamen Einrichtungen und die Bewertung der Reform im Kontext der Politikverflechtungsfalle
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema der Jobcenter-Reform ein und stellt die Forschungsfrage nach der optimalen Lösung zur Organisation der Trägerschaft im Kontext der Politikverflechtungsfalle. Kapitel 2 beleuchtet die Theorie der Politikverflechtung in Deutschland, insbesondere die Politikverflechtungsfalle nach Scharpf et al.
Kapitel 3 zeichnet die Genese der Hartz-IV-Reform und der Entstehung der ARGEN nach. Kapitel 4 skizziert das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Verfassungswidrigkeit der ARGEN und die darauf folgenden Reaktionen.
Kapitel 5 beschreibt die verschiedenen Modelllösungen der Jobcenter-Reform, darunter die kooperativen Jobcenter, Zentren für Arbeit und Grundsicherung und gemeinsame Einrichtungen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Politikverflechtung, Politikverflechtungsfalle, Jobcenter, Hartz IV, Grundsicherung für Arbeitssuchende, Bundesverfassungsgericht, ARGEN, SGB II, Reform, Trägerschaft, gemeinsame Einrichtungen, Kooperative Jobcenter, Zentren für Arbeit und Grundsicherung.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Käflein (Autor:in), 2011, Die Reform der Jobcenter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172956