Leseprobe
Inhalt
Einleitung
Erläuterung verwendeter Begriffe
Ziele und Aufgaben sozialer Arbeit und wie Entspannungsmethoden hier
unterstützend eingesetzt werden können
Beispiele für Handlungsfelder in der Sozialen Arbeit, in denen
Entspannung zu einem konstruktiven Dialog führt
Kinder, Jugendliche, Familie
Altenarbeit
Schuldnerberatung / Sozialamt
Strafvollzug
Psychoonkologie
Kurz und knapp: Ein Überblick über verschiedene Entspannungsmethoden
Entspannungstechniken, die am Körper ansetzen
Mentale Entspannungsmethoden
Eine Auswahl körperlicher Entspannungstechniken:
Eine Auswahl mentaler Entspannungsmethoden:
Worüber wir nachdenken sollten
Literatur
Verwendete Internet-Links
Die schönsten Erinnerungen sind stets Erlebnisse, für die man sich Zeit genommen hat.
Ich weiß genau, dass ich immer durchs Leben gehetzt bin, zu viel Ungeduld und Rastlosigkeit im Gepäck gehabt, zu viele Chancen verpasst, zu viele wertvolle Menschen im aufgewirbelten Staub übersehen habe.
(Charles Kuralt, amerik. Nachrichtenkorrespondent, 1934 -1997)
Einleitung
Bevor ich im letzten Semester (glücklicherweise!) die Gelegenheit „beim Schopf packte", mich näher mit „Formen und Möglichkeiten von Entspannung" beschäftigen zu können, ging es mir schon eine Weile so, wie von Charles Kuralt so treffend beschrieben.
Oft hastete ich ruhelos durch mein Leben und fühlte mich wie in einem Hochgeschwindigkeitszug, von dem aus ich Jahreszeiten, Landschaften, Menschen, Farben und so viele andere schöne Dinge vorbei rasen sah. Ich berührte nichts wirklich und auch mich berührte nichts. Für nichts nahm ich mir wirklich so viel Zeit, dass ich es hätte genießen können. Der Genuss, durch den ich entspannt hätte, blieb also aus und ich litt sozusagen unter einem „Input-Overflow".
Ich denke, mit diesem Gefühl stehe ich nicht alleine da. Es ist quasi die Ironie des modernen Lebens, dass einerseits neue Technologien unser Leben ständig erleichtern, wir aber andererseits die dadurch gewonnene Zeit selten dazu nutzen, unser Leben zu genießen, sondern dazu, es immer noch voller zu packen, mit alltäglichen Aufgaben und Pflichten, die wir uns auferlegen.
Im Normalfall ist Stress nur ein kurzfristiger Zustand und schadet deshalb nicht. Beim Nachlassen der Gefahr oder der Stresssituation lassen auch die Stressreaktionen des Körpers wieder nach. Gefährlich wird es allerdings, wenn aus dem kurzfristigen Stressgefühl ein dauerhafter Stress wird.
Faktoren wie: Termindruck, Konflikte am Arbeitsplatz, ständige neue Verantwortungen und zunehmender Arbeitsanfall, Informationsüberflutung durch Medien, Störquellen wie z. B. Verkehrslärm, Unruhe in Großraumbüros u. v. m. lassen uns in permanenter Anspannung leben, und vielen Menschen fällt es schwer, vom Zustand der Anspannung wieder in den er Entspannung zu wechseln.
In dieser Hausarbeit beschäftige ich mich eingehend mit den Formen und Möglichkeiten von Entspannung in der Sozialen Arbeit. Dazu ist es hilfreich, mir sowohl über die eigentlichen Aufgaben und Ziele Sozialer Arbeit Gedanken zu machen, als auch darüber, wie Entspannung dazu beitragen kann, diese Ziele zu erreichen.
Im weiteren Verlauf dieser Hausarbeit werde ich Handlungsfelder sozialer Arbeit vorstellen, in denen man häufig angespanntem Miteinander begegnet und darüber reflektieren, wie man dieses Miteinander durch diverse Entspannungsmethoden konstruktiver, lebendiger und angenehmer gestalten könnte.
Dann folgt ein Überblick über verschiedene - mehr oder weniger bekannte - Entspannungsmethoden.
Zum Abschluss reflektiere ich noch einmal - teils rückblickend, teils vorausschauend -das Thema „Entspannung in der Sozialen Arbeit" und hoffe, damit das Interesse der Leserin / des Lesers daran geweckt zu haben, künftig achtsamer mit sich selbst und anderen umzugehen, droht ein Zustand von permanenter Anspannung konstruktives soziales Miteinander zu verhindern.
Um Unklarheiten hinsichtlich verwendeter Begrifflichkeiten wie z. B. Stressoren, Stressspirale, Yin und Yang, TCM u. v. m. vorzubeugen, werde ich diese in einer Liste, folgend dieser Einleitung, erklären.
Erläuterung verwendeter Begriffe
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ziele und Aufgaben sozialer Arbeit und wie Entspannungsmethoden hier unterstützend eingesetzt werden können
Sicherlich sind die „Ziele Sozialer Arbeit" nicht Gegenstand dieser Ausarbeitung. Ich finde es aber wichtig, noch einmal unseren Blick darauf zu lenken, um verstehen zu können, warum gerade hier Entspannungstechniken ausgesprochen förderlich sind.
Wende ich Entspannungsmethoden im Bereich der Sozialen Arbeit an, muss ich mir klar darüber sein, was ich mit Sozialer Arbeit anstrebe. Ein Werkzeug benutze ich immer nur dann, wenn ich weiß, was ich damit erreichen möchte und nur dann, wenn ich davon ausgehe, dass das Werkzeug wirklich effizient einsetzbar ist.
Was also strebt Soziale Arbeit an? Hierzu einige Aussagen:
- Silvia Staub-Bernasconi (Schweizer Sozialarbeiterin und Hochschullehrerin) definiert die Aufgabe Sozialer Arbeit folgendermaßen: „Die Hauptaufgabe sozialer Arbeit besteht darin, Menschen zu befähigen, ihre Bedürfnisse aus eigener Kraft zu befriedigen. Des Weiteren geht es darum, menschenverachtende soziale Regeln und Werte von sozialen Systemen in menschengerechte Regeln und Werte umzuwandeln.1
- Ernst Engelke (Professor für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Würzburg und seit 2007 emeritiert) sagt über die Notwendigkeit Sozialer Arbeit: „Soziale Arbeit im weiteren Sinne wird dort notwendig, wo das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen gestört ist. "2
- Und schließlich definierten die International Federation of Social Workers (IFSW) und die International Association of Schools of Social Work (IASSW) auf ihrer Internationalen Konferenz (Montreal 2000) die Ziele und Aufgaben Sozialer Arbeit folgendermaßen:
"Soziale Arbeit ist eine Profession, die sozialen Wandel, Problemlösungen in menschlichen Beziehungen sowie die Ermächtigung und Befreiung von Menschen fördert, um ihr Wohlbefinden zu verbessern. Indem sie sich auf Theorien menschlichen Verhaltens sowie sozialer Systeme als Erklärungsbasis stützt, interveniert Soziale Arbeit im Schnittpunkt zwischen Individuum und Umwelt/Gesellschaft. Dabei sind die Prinzipien der Menschenrechte und sozialer Gerechtigkeit für die Soziale Arbeit von fundamentaler Bedeutung. "3
[...]
1 Staub-Bernasconi, Silvia (2002): Soziale Arbeit und soziale Probleme. Eine disziplin- und professionsgezogene Bestimmung, in: Thole, Werner (Hrsg.): Grundriss Soziale Arbeit. Ein einführendes Handbuch, Opladen, Leske + Budrich, S. 245-258
2 Engelke, Ernst (1998):. Theorien der Sozialen Arbeit. Eine Einführung, 3. Auflage, Lambertus Verlag, Freiburg im Breisgau 2002
3 vgl.: http://www.sw.fh-jena.de/infos/gegenstand/