Aufgrund der Globalisierung der Wirtschaft stellen Anteilserwerbe und Anteilsveräußerungen ein wichtiges Instrument bei der Verfolgung von Unternehmenszielen dar und haben Änderungen des Konsolidierungskreises zur Folge. Dieser Übergang von einer Konsolidierungsform zu einer anderen spielt eine bedeutende Rolle im Konzernabschluss eines Unternehmens und ist durch eine Übergangskonsolidierung sachgerecht abzubilden. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Übergangskonsolidierung zu den komplexen Herausforderungen der Konzernrechnungslegung zählt, haben bislang jegliche konkrete Regelungen zur bilanziellen Abbildung von Änderungen der Beteiligungsverhältnisse weitgehend gefehlt. Dies hat IASB erkannt und im Rahmen des Business Combinations Project – Phase II erhebliche Veränderungen in diesem Bereich der Konzernrechnungslegung vorgenommen.
Im Januar 2008 hat das IASB die zweite Phase des oben genannten Projektes abgeschlossen und Neufassungen von IFRS 3 Business Combinations (rev. 2008) und IAS 27 Consolidated and Separate Financial Statements (amend. 2008) veröffentlicht. Das Augenmerk dieser Arbeit richtet sich vor allem auf die Neuvorschriften zur Übergangskonsolidierung, welche erstmals mit den überarbeiteten Standards aufgenommen wurden, um die bislang bestehende Regelungslücke zu schließen. Mit diesen neuen Regelungen wird angestrebt einerseits die Behandlung des sukzessiven Beteiligungserwerbs (IFRS 3) und andererseits die bilanzielle Abbildung von Änderungen der Beteiligungsverhältnisse (IAS 27) explizit zu regeln, um damit die vorherrschenden Unklarheiten zu beseitigen und zur besseren Vergleichbarkeit von Abschlussinformationen beizutragen.
Da die Einführung von Vorschriften zur Übergangskonsolidierung eine Reihe von noch zu konkretisierenden Fragen aufwirft, besteht die Aufgabe der vorliegenden Arbeit darin, die neuen Regelungen zur Übergangskonsolidierung mit Aufwärts- und Abwärtswechsel entlang der Stufenkonzeption sowie Übergangskonsolidierung ohne Statuswechsel ausführlich darzustellen und zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung
- 2. Grundlagen zur Konzernrechnungslegung nach IFRS
- 2.1 Zwecke des Konzernabschlusses nach IFRS
- 2.2 Theoretische Konzeptionen des Konzernabschlusses
- 2.3 Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses
- 2.4 Abgrenzung des Konsolidierungskreises
- 3. Bilanzielle Abbildung von Änderungen der Beteiligungsverhältnisse im IFRS-Konzernabschluss
- 3.1 Grundlagen zur Übergangskonsolidierung nach IFRS
- 3.1.1 Definition und Zweck der Übergangskonsolidierung
- 3.1.2 Ursachen und Zeitpunkt der Übergangskonsolidierung
- 3.1.3 Ableitung der Grundsätze der Übergangskonsolidierung
- 3.1.3.1 Grundsätze der IFRS-Rechnungslegung
- 3.1.3.2 Grundsätze der Konsolidierung nach IFRS
- 3.1.3.3 Grundsätze der Übergangskonsolidierung
- 3.1.4 Vorgehen bei der Übergangskonsolidierung
- 3.2 Abwärtskonsolidierung einer Mehrheitsbeteiligung mit Statuswechsel
- 3.2.1 Übergang von der Vollkonsolidierung zur At-Equity-Bilanzierung
- 3.2.1.1 Anwendung der Equity-Methode nach IAS 28
- 3.2.1.2 Teilweise Endkonsolidierung der abgehenden Anteile
- 3.2.1.2.1 Beendigung der Kapitalkonsolidierung
- 3.2.1.2.2 Beendigung der Schuldenkonsolidierung
- 3.2.1.2.3 Beendigung der Aufwands- und Ertragskonsolidierung
- 3.2.1.2.4 Beendigung der Zwischenergebniseliminierung
- 3.2.1.3 Bestimmung des Zugangswertes der Restbeteiligung
- 3.2.1.4 Berechnungsschema des Übergangskonsolidierungserfolgs
- 3.2.1.5 Beispielsachverhalt
- 3.2.2 Übergang von der Vollkonsolidierung zur Bilanzierung der Beteiligung nach IAS 39
- 3.2.2.1 Bilanzierung nach IAS 39
- 3.2.2.2 Grundsätzliche Vorgehensweise
- 3.2.3 Übergang von der Equity-Methode zur Bilanzierung der Beteiligung nach IAS 39
- 3.3 Aufwärtskonsolidierung einer Mehrheitsbeteiligung mit Statuswechsel
- 3.3.1 Wechsel von der At-Equity-Bilanzierung zur Vollkonsolidierung
- 3.3.1.1 Vollkonsolidierung
- 3.3.1.2 Grundsätzliche Vorgehensweise
- 3.3.1.3 Beispielsachverhalt
- 3.3.2 Wechsel von der Bilanzierung der Beteiligung nach IAS 39 zur At-Equity-Bilanzierung
- 3.3.2.1 Tranchenweise Übergangskonsolidierung
- 3.3.2.2 Einheitliche Übergangskonsolidierung
- 3.3.2.3 Übergangskonsolidierung unter Beachtung der Charakterisierung der Equity-Methode als Bewertungsmethode
- 3.3.3 Wechsel von der Bilanzierung der Beteiligung nach IAS 39 zur Vollkonsolidierung
- 3.4 Übergangskonsolidierung ohne Statuswechsel
- 3.4.1 Tochterunternehmen
- 3.4.1.1 Grundlagen
- 3.4.1.2 Aufstockung von Mehrheitsbeteiligungen
- 3.4.1.3 Abstockung von Mehrheitsbeteiligungen
- 3.4.2 Assoziierte Unternehmen
- 3.4.3 Finanzinstrumente
- 4. Ausweis der Übergangskonsolidierung im Konzernabschluss
- 5. Kritische Würdigung
- 6. Thesenförmige Zusammenfassung
- Definition und Zweck der Übergangskonsolidierung
- Anwendung der Equity-Methode nach IAS 28
- Vorgehensweise bei der Abwärtskonsolidierung und Aufwärtskonsolidierung
- Auswirkungen der Übergangskonsolidierung auf den Konzernabschluss
- Kritische Würdigung der Übergangskonsolidierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Übergangskonsolidierung nach IFRS 3 (2008) und IAS 27 (2008) und analysiert deren Auswirkungen auf die At-Equity-Bilanzierung. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen der Übergangskonsolidierung zu beleuchten und deren praktische Anwendung in verschiedenen Konsolidierungssituationen zu erläutern.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt die Problemstellung der Diplomarbeit dar und erläutert den Forschungsgegenstand. Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen der Konzernrechnungslegung nach IFRS, einschließlich der Zwecke des Konzernabschlusses, der theoretischen Konzeptionen und der Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses. Kapitel 3 analysiert die bilanzielle Abbildung von Änderungen der Beteiligungsverhältnisse im IFRS-Konzernabschluss. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Übergangskonsolidierung, deren Definition, Zweck, Ursachen und Zeitpunkt der Anwendung sowie den Grundsätzen und der Vorgehensweise bei der Anwendung. Kapitel 3 untersucht zudem die Abwärtskonsolidierung, die Aufwärtskonsolidierung und die Übergangskonsolidierung ohne Statuswechsel, einschließlich der relevanten Vorschriften und Beispiele. Kapitel 4 befasst sich mit dem Ausweis der Übergangskonsolidierung im Konzernabschluss. Kapitel 5 bietet eine kritische Würdigung der Übergangskonsolidierung und analysiert die Vor- und Nachteile des Regelwerks. Kapitel 6 fasst die wichtigsten Ergebnisse der Diplomarbeit thesenförmig zusammen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Diplomarbeit sind: IFRS 3, IAS 27, Übergangskonsolidierung, At-Equity-Bilanzierung, Equity-Methode, Vollkonsolidierung, Abwärtskonsolidierung, Aufwärtskonsolidierung, Konsolidierungskreis, Konzernabschluss, Statuswechsel, Beteiligungsverhältnisse.
- Citar trabajo
- Julia Lira-Mayer (Autor), 2011, Zur Übergangskonsolidierung nach IFRS 3 (2008) und IAS 27 (2008) – Auswirkungen auf die At-Equity-Bilanzierung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173226