Dieses Essay soll einen Überblick über eine der zentralen Figuren der bundesrepublikanischen Verfassung in Deutschland geben. Zu nennen ist der Bundespräsident nicht nur im Allgemeinen, sondern auch seine ihm zustehenden Kompetenzen. Viel mehr wird auch auf die Zentrale Fragestellung eingegangen: Ist der Präsident nur ein Repräsentant des Staates, oder welche anderen, wenn auch nicht auf dem ersten Blick zu sehenden Funktionen stehen ihm zu? Dies alles wie auch die Gliederung zeigt wird Gegenstand dieses Essays werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Vorgeschichte
- Der Bundespräsident im Allgemeinen
- Wahl des Bundespräsidenten
- Die Kompetenzen des Bundespräsidenten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay befasst sich mit der Rolle des Bundespräsidenten im politischen System der Bundesrepublik Deutschland. Dabei wird sowohl auf die allgemeine Funktion des Amtes als auch auf die spezifischen Kompetenzen des Bundespräsidenten eingegangen. Im Zentrum steht die Frage, ob der Bundespräsident lediglich ein Repräsentant des Staates ist oder ob ihm weitere politische Handlungsmöglichkeiten zustehen.
- Entwicklung des Amtes des Bundespräsidenten im Vergleich zur Weimarer Republik
- Kompetenzen und Aufgaben des Bundespräsidenten im Grundgesetz
- Politische Einflussnahme und Handlungsspielraum des Bundespräsidenten
- Die Rolle des Bundespräsidenten in Krisensituationen
- Die Bedeutung der repräsentativen Funktion des Bundespräsidenten
Zusammenfassung der Kapitel
Zur Vorgeschichte
Das Essay beginnt mit einem Vergleich des Amtes des Bundespräsidenten in der Bundesrepublik mit dem des Reichspräsidenten in der Weimarer Republik. Es wird betont, dass die Weimarer Verfassung dem Reichspräsidenten weitreichende Kompetenzen gewährte, die letztlich zu einem semipräsidentiellen System führten. Diese Erfahrungen führten dazu, dass die Verfassungsberatungen nach dem Zweiten Weltkrieg darauf bedacht waren, die Macht des Bundespräsidenten im Vergleich zum Reichspräsidenten deutlich zu begrenzen.
Der Bundespräsident im Allgemeinen
Dieser Abschnitt erläutert die Funktionsweise des Bundespräsidentenamts in der Bundesrepublik. Es wird hervorgehoben, dass der Bundespräsident zwar nicht direkt vom Volk gewählt wird, sondern von der Bundesversammlung, seine Wahl jedoch in der Regel unter parteipolitischen Gesichtspunkten erfolgt. Der Bundespräsident wird als ein Repräsentant des Staates dargestellt, dem formelle Aufgaben wie Besuche im Ausland und die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes obliegen.
Die Kompetenzen des Bundespräsidenten
Dieses Kapitel beleuchtet die Kompetenzen des Bundespräsidenten im Detail. Es wird deutlich gemacht, dass der Bundespräsident hauptsächlich „Reservefunktionen“ innehat, die erst in Krisensituationen oder bei einem Funktionsversagen anderer Verfassungsorgane zum Tragen kommen. In Zeiten stabiler parlamentarischer Mehrheiten beschränkt sich seine Rolle auf eine „staatsnotarielle“ oder „Beurkundungsfunktion“. Der Bundespräsident hat zwar formal die Möglichkeit, den Bundeskanzler und die Minister zu ernennen, diese Funktion ist jedoch in der Praxis weitgehend bedeutungslos, da der Kandidat in der Regel bereits feststeht und sich der Bundespräsident an der Mehrheitsverhältnisse im Bundestag orientiert. Auch im Gesetzgebungsprozess spielt der Bundespräsident eine eher passive Rolle. Er hat zwar ein Prüfungsrecht, kann dieses aber nur aus rechtlichen Gründen geltend machen, nicht aus politischen. In Krisensituationen, wie zum Beispiel dem Fall einer fehlenden parlamentarischen Mehrheit, kann der Bundespräsident jedoch zu einem autonomen politischen Akteur werden. Er hat dann die Möglichkeit, den Bundestag aufzulösen oder einen Minderheitskanzler zu ernennen. Es wird jedoch betont, dass eine solche Situation in der Geschichte der Bundesrepublik bisher nicht vorgekommen ist.
Schlüsselwörter
Bundespräsident, Weimarer Republik, Reichspräsident, Grundgesetz, Parlamentarismus, Repräsentation, Kompetenzen, Reservefunktionen, Staatsnotariat, Gesetzgebung, Krisensituation, Minderheitsregierung, Vertrauensfrage, Bundesversammlung, Bundeskanzler, Minister, Bundesrat, Gesetzgebungsnotstand, politische Handlungsmöglichkeiten.
- Arbeit zitieren
- Udo Krause (Autor:in), 2006, Die Rolle des Bundespräsidenten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173242