Anders sein als Andere. Größer sein als Andere. Dicker sein als Andere. Ist nicht jeder Mensch anders? Jeder Mensch ist doch auf seine Art und Weise einzigartig? Was ist an diesen Zuständen auszusetzen? Ist anders sein eine Krankheit? Wer sagt wer anders ist, wer von der Norm abweicht? Wer legt heutzutage fest was „normal“ und damit „richtig“ ist? Gerade im Hinblick auf Kinder kommen diese unzähligen Fragen nach Normalität zum Vorschein. Aktuell sind viele Eltern bezüglich der Entwicklung ihrer Kinder verunsichert. Aber zum Glück gibt es in der heutigen Zeit unzählige Debatten, Artikel und vor allem Tipps darüber wie man Kinder fördern und fordern kann/soll/muss, so dass sie sich gut, also „normal“ entwickeln. Diese Ratgeber sollten sich (angehende) Eltern ganz einfach zu Gemüte führen und dann klappt es auch mit der Erziehung und ebenso mit der richtigen Entwicklung der Kleinen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kurz BZgA, hat für solch unsichere Eltern netterweise einen Entwicklungskalender entworfen und veröffentlicht, der die Entwicklungsschritte und die Fähigkeiten der Kleinsten unserer Gesellschaft beschreibt und genau festlegt, wann ein „normales“ Kind was können sollte1. Schon hier wird der Druck, der auf die Eltern aber auch auf die Kinder ausgeübt wird deutlich. Auch wird mit den so genannten U-Untersuchungen, die Kinder ab dem Zeitpunkt ihrer Geburt bis ins frühe Teenageralter durchlaufen, geprüft ob sich Kinder altersgemäß entwickeln. Es stellt sich die Frage ob man heute die Entwicklung seines Kindes mit der von anderen vergleichen sollte um zu wissen, ob sich sein Kind „normal“ und altersgemäß entwickelt? Ist nicht jedes Kind individuell in seinem Charakter und genauso auch in seiner Entfaltung? Natürlich gibt es gewisse Schwellen, Grenzen und Werte, die ein Kind in einem gewissen Zeitraum erreichen sollte, doch nicht auf den Tag oder die Stunde genau. Einige Kinder laufen früher als andere. Andere wiederum sprechen früh. Ganz andere lernen schnell soziale und emotionale Kompetenzen. Wichtig dabei ist doch, dass sich Kinder überhaupt entwickeln, jeden Tag lernen und die Welt auf ihre Weise und in ihrem Tempo entdecken. Eltern sollten sich vor Augen halten, dass jedes Kind anders ist, anders in bestimmten Situationen reagiert und anders mit bspw. Problemen, die im Leben auf jeden zukommen werden, umgeht. Wichtig dabei ist, das Kind als eigenständiges Individuum mit Bedürfnissen und Neigungen zu sehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Fragen und erste Ausblicke
- Die kindliche Entwicklung nach Jean Piaget
- Normale Entwicklung?
- Was ist ADHS?
- Was ist ADHS und wie wird damit umgegangen? Zwei Ansichten
- Gesellschaftskritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Frage, ob ADHS als Krankheit oder kulturelles Phänomen zu verstehen ist. Sie beleuchtet die Schwierigkeiten, "normale" Entwicklung zu definieren und die damit verbundenen gesellschaftlichen Erwartungen an Kinder. Die Arbeit setzt sich kritisch mit den diagnostischen Verfahren und Behandlungsansätzen auseinander.
- Definition und Diagnose von ADHS
- Die gesellschaftlichen Erwartungen an die kindliche Entwicklung
- Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung im Kontext von ADHS
- Kritik an der medikamentösen Behandlung von ADHS
- ADHS als gesellschaftliches Konstrukt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitende Fragen und erste Ausblicke: Der einleitende Abschnitt wirft grundlegende Fragen zur Definition von Normalität und Abweichung im Kontext der kindlichen Entwicklung auf. Er kritisiert den gesellschaftlichen Druck auf Eltern und Kinder, den "normalen" Entwicklungspfad zu erreichen, und erwähnt die Rolle von Entwicklungskalendern und U-Untersuchungen in diesem Zusammenhang. Die Unsicherheit der Eltern bezüglich der Entwicklung ihrer Kinder und die Vielzahl an Ratgebern werden als Ausgangspunkt der Arbeit hervorgehoben. Der Text betont die Wichtigkeit, jedes Kind als Individuum mit seinen eigenen Bedürfnissen und Besonderheiten zu sehen.
Die kindliche Entwicklung nach Jean Piaget: Dieses Kapitel skizziert Piagets Stadientheorie der kognitiven Entwicklung. Es werden die vier Hauptstadien (sensumotorisch, präoperational, konkret-operational, formal-operational) vorgestellt und die charakteristischen Merkmale jedes Stadiums erläutert. Der Text weist darauf hin, dass Piagets Theorie zwar nicht mehr als vollständig aktuell gilt, aber dennoch einen wertvollen Einblick in die kognitive Entwicklung von Kindern bietet. Die Kritik an der Starrheit des Modells und die Erkenntnis, dass Entwicklung nicht linear verläuft, wird ebenfalls angesprochen.
Normale Entwicklung?: Dieser Abschnitt befasst sich eingehender mit der Frage nach dem Begriff der "normalen" Entwicklung. Er hinterfragt die Messbarkeit und Vergleichbarkeit der Entwicklung von Kindern und betont die Individualität jedes Kindes. Der Abschnitt thematisiert implizit die Herausforderungen, die sich aus der gesellschaftlichen Erwartung einer normkonformen Entwicklung ergeben, und bereitet den Boden für die spätere Auseinandersetzung mit ADHS. Das Kapitel greift auf das Thema gesellschaftlicher Druck auf Eltern und Kinder zurück und konfrontiert die Leserschaft mit der Problematik starrer Vorgaben.
Was ist ADHS?: Dieses Kapitel liefert eine Definition des Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitäts-Syndroms (ADHS). Es erklärt das Krankheitsbild und seine verschiedenen Ausprägungen. Es wird auf die Problematik eingegangen, ADHS zu diagnostizieren und die Schwierigkeiten, eine eindeutige Abgrenzung zu "normalem" Verhalten vorzunehmen. Das Kapitel dient als Brücke zum nächsten Abschnitt, der unterschiedliche Behandlungsansätze und deren gesellschaftliche Kritik beleuchtet.
Was ist ADHS und wie wird damit umgegangen? Zwei Ansichten: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Sichtweisen auf ADHS und seine Behandlung. Es beschreibt den gängigen Ansatz der medikamentösen Therapie und diskutiert die damit verbundenen Kontroversen. Es werden wahrscheinlich alternative Ansätze oder kritische Stimmen gegenüber der medikamentösen Behandlung dargelegt. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung verschiedener Perspektiven und der damit verbundenen gesellschaftlichen Debatte.
Gesellschaftskritik: Dieses Kapitel befasst sich kritisch mit den gesellschaftlichen Aspekten von ADHS. Es analysiert den Einfluss von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen auf die Diagnose und Behandlung von ADHS. Es werden wahrscheinlich soziale und kulturelle Faktoren diskutiert, die zur Entstehung oder Verstärkung von ADHS beitragen könnten. Das Kapitel legt den Fokus auf gesellschaftliche und kulturelle Kritikpunkte bezüglich des Umgangs mit ADHS.
Schlüsselwörter
ADHS, kindliche Entwicklung, Jean Piaget, Normalität, gesellschaftliche Erwartungen, Medikamentöse Behandlung, Gesellschaftskritik, Diagnose, Entwicklungspsychologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Hausarbeit über ADHS als Krankheit oder kulturelles Phänomen
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Frage, ob ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom) als Krankheit oder als kulturelles Phänomen verstanden werden sollte. Sie beleuchtet die Schwierigkeiten, "normale" Entwicklung zu definieren und die damit verbundenen gesellschaftlichen Erwartungen an Kinder. Ein kritischer Fokus liegt auf den diagnostischen Verfahren und Behandlungsansätzen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Diagnose von ADHS, gesellschaftliche Erwartungen an die kindliche Entwicklung, Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung im Kontext von ADHS, Kritik an der medikamentösen Behandlung von ADHS und ADHS als gesellschaftliches Konstrukt.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einleitenden Fragen und Ausblicken. Es folgt ein Kapitel zu Piagets Entwicklungstheorie, ein Abschnitt zur Definition von "normaler" Entwicklung, ein Kapitel zur Definition von ADHS und seinen Ausprägungen, ein Kapitel, das verschiedene Sichtweisen auf ADHS und seine Behandlung vergleicht, ein Kapitel zur Gesellschaftskritik und abschließend ein Fazit.
Welche Rolle spielt Jean Piagets Theorie in der Hausarbeit?
Piagets Stadientheorie der kognitiven Entwicklung dient als Rahmen, um die kindliche Entwicklung zu betrachten und die Frage nach "normaler" Entwicklung zu kontextualisieren. Die Hausarbeit hebt zwar die Grenzen der Theorie hervor, nutzt sie aber als wertvollen Bezugspunkt für das Verständnis kognitiver Entwicklungsprozesse.
Wie wird die medikamentöse Behandlung von ADHS betrachtet?
Die Hausarbeit diskutiert die medikamentöse Behandlung von ADHS kritisch. Es werden die Kontroversen um diese Behandlungsmethode und alternative Ansätze beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung verschiedener Perspektiven und der damit verbundenen gesellschaftlichen Debatte.
Wie wird der Begriff "Normalität" in der Entwicklung von Kindern behandelt?
Die Hausarbeit hinterfragt den Begriff der "normalen" Entwicklung kritisch. Sie betont die Individualität jedes Kindes und die Problematik gesellschaftlicher Erwartungen und des Drucks auf Eltern und Kinder, einen normkonformen Entwicklungspfad zu erreichen. Die Messbarkeit und Vergleichbarkeit der Entwicklung wird in Frage gestellt.
Welche gesellschaftlichen Aspekte werden in der Hausarbeit betrachtet?
Die Hausarbeit analysiert kritisch den Einfluss gesellschaftlicher Normen und Erwartungen auf die Diagnose und Behandlung von ADHS. Soziale und kulturelle Faktoren, die zur Entstehung oder Verstärkung von ADHS beitragen könnten, werden diskutiert. Der Fokus liegt auf gesellschaftlichen und kulturellen Kritikpunkten bezüglich des Umgangs mit ADHS.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Hausarbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind ADHS, kindliche Entwicklung, Jean Piaget, Normalität, gesellschaftliche Erwartungen, medikamentöse Behandlung, Gesellschaftskritik, Diagnose und Entwicklungspsychologie.
- Quote paper
- Svenja Christ (Author), 2010, ADHS, Krankheit oder kulturelles Phänomen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173272