Die Frage nach der Realität ist wohl eine der grundlegendsten, die die Menschheit seit jeher beschäftigt hat. Nicht nur Philosophen wie Platon, Descartes oder Kant, sondern auch unzählige Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen wie der Soziologie, der Psychologie und den Medienwissenschaften haben das Thema Wirklichkeit und Wahrnehmung aus den verschiedensten (erkenntnistheoretischen) Blickwinkeln betrachtet. Wirklichkeit ist das, was wahrgenommen wird. Etwas für „wahr nehmen“ heißt: dass das, was man mit seinen Sinnen aufnehmen und verarbeiten kann, als das Wahre annimmt, d.h. man als Wirklichkeit auffasst. Folglich hat die Frage nach der Wirklichkeit viel mit unserer subjektiven Wahrnehmung zu tun. Dass Medien allgemein heute zu einem wichtigen Faktor für unsere Wahrnehmung von Gesellschaft, Alltag und der Welt an sich geworden sind und somit auch starken Einfluss auf unsere Vorstellungen von Wirklichkeit haben, ist unbestritten. Vor diesem Hintergrund ergeben sich somit folgende Fragen: Was überhaupt ist Realität? Wie wird sie konstruiert? Wie tragen dazu moderne Massenmedien, insbesondere AV-Medien wie TV und Film bei? Welche Rolle spielen dabei die Beobachter und wie ist die Trennung zwischen Realität und Fiktion zu bewerten?
Die vorliegende Arbeit ist der Versuch, sich diesen Fragen über eine philosophisch-soziologische Zugangsweise zum Konstruktivismus zu nähern. Dabei werden biologisch-neurowissenschaftliche und kybernetische Sichtweisen des Konstruktivismus außer Acht gelassen. Nachdem ich mich im ersten Kapitel grundlegenden Definitionen von Realität und Massenmedien, und deren Aufgaben und Funktionen gewidmet habe, möchte ich im zweiten Kapitel darstellen, wie in der fiktiven Realität der Satire „Wag the Dog“ von Berry Levinson Realität generiert wird, um dann im dritten Abschnitt zu untersuchen, in wieweit der Film als Unterhaltungsmedium beim Publikum Realitätsentwürfe erzeugt.
Bei der Behandlung dieses Themas drängt sich die Frage nach dem Verhältnis zwischen Medien und Krieg zwar förmlich auf, kann aber im Rahmen dieser Proseminarsarbeit nicht beantwortet werden. Ebenso verhält es sich mit dem Verhältnis Politik und Medien, welches nur am Rande in Bezug auf den Film behandelt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Verhältnis Medien und Wirklichkeit
- Begriffsdefinitionen
- Realität aus konstruktivistischer Perspektive
- Die Rolle der Massenmedien
- Das Verhältnis zwischen Massenmedien und Realität
- Fiktionale Realität: Die Darstellung der „Medienrealität“ in „Wag the Dog"
- „Publikumsrealität“: Die Welt des Rezipienten
- Genre und Programmbereich
- Schauplätze und Beobachterrolle
- Gestaltungsmittel
- Begriffsdefinitionen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Konstruktion von Wirklichkeit durch Massenmedien auseinander. Mit Fokus auf die Satire „Wag the Dog“ von Barry Levinson soll die mediale Inszenierung von Realität untersucht werden. Besonderes Augenmerk liegt auf den Begriffsdefinitionen von Realität, der Rolle der Massenmedien und deren Einfluss auf die Rezeption.
- Konstruktivistische Perspektive auf Realität
- Funktion und Einfluss von Massenmedien auf die Wirklichkeitskonstruktion
- Medienrealität in der Fiktion: „Wag the Dog“ als Beispiel
- Publikumsrealität: Rezeption und Realitätsentwürfe
- Verhältnis von Realität und Fiktion in medialen Darstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die grundlegende Frage nach der Realität und deren Konstruktion. Sie erläutert die Bedeutung von Medien für unsere Wahrnehmung und führt in die zentralen Themen der Arbeit ein. Das erste Kapitel befasst sich mit Begriffsdefinitionen von Realität aus konstruktivistischer Sicht. Dabei wird die Rolle der Massenmedien als Vermittler von Information und deren Einfluss auf unsere Wirklichkeitsvorstellungen beleuchtet. Das zweite Kapitel analysiert die mediale Inszenierung von Realität in der Satire „Wag the Dog“. Es untersucht, wie in der Fiktion die „Medienrealität“ konstruiert und präsentiert wird. Das dritte Kapitel widmet sich der Rezeption des Films und analysiert, wie der Film als Unterhaltungsmedium Realitätsentwürfe beim Publikum erzeugt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Realität, Massenmedien, Wirklichkeitskonstruktion, Medienrealität, Fiktion, Rezeption und „Wag the Dog“. Dabei werden zentrale Begriffe wie Konstruktivismus, Medienwirkung, Kommunikation und Interaktion diskutiert. Die Analyse fokussiert auf die Beziehung zwischen Realität und Fiktion, die Bedeutung von Medien für unsere Wahrnehmung und deren Einfluss auf die Rezeption von medialen Inhalten.
- Arbeit zitieren
- B.A. B. Gilbergs (Autor:in), 2008, Die Konstruktion von Wirklichkeit durch Massenmedien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173344