In der Forschung ist der Armutsbegriff ein Thema, das äußerst kontrovers diskutiert wird. Umstritten ist unter anderem, welcher Maßstab zur Begriffsdefinition anzuwenden und gemessen woran ein Zustand als arm zu bezeichnen ist. Wer ist also arm? Und was ist Armut? In Indien beispielsweise wird die Armut an der zur Verfügung stehenden Menge von Kalorien gemessen - 2400 am Tag haben oder nicht haben, entscheiden über die Zugehörigkeit in der Gruppe der Armen, und nach dieser Berechnung trifft die Bezeichnung arm, auf über die Hälfte der Einwohner zu. Das sind mehr als 300 Millionen Menschen. Würde man die Kaloriengrenze nur um 100 Kalorien senken (etwa eine Scheibe trockenes Brot), wären plötzlich einige Millionen dieser Menschen nicht mehr arm. Ihnen ginge es zwar keinen Deut besser als vorher, doch die Klassifizierung arm würde nicht mehr auf sie zutreffen. Dieses einfache Beispiel zeigt recht deutlich wie machtvoll Klassifikationen sind und wie einfach es sein kann - wenigstens auf dem Papier - Armut hinwegzudefinieren. Es ist demzufolge ein Begriff der nur schwer festzulegen ist, da er sich immer an einer von einer bestimmten Gesellschaft als Mindestbedarf angesehenen Größe orientiert. Unabhängig von dieser Frage kann Armut für persönliche Schicksale wie Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Bildungsdefizite (z.B. Legasthenie) im Sinne von ´arm dran´ stehen. Wobei ich dieser Möglichkeit der Definition keine Beachtung schenken möchte. Vielmehr möchte ich auf folgenden Seiten die Begriffsklärung der Armut mit weitergreifenden Ereignissen wie Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen oder Kriegen assoziieren und durchleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bergriffsetymologie
- Begriffskonzeptualisierung
- absolute Armut
- relative Armut
- Armutsproblem in Entwicklungsländern
- Was sind Entwicklungsländer
- Symptome der Unterentwicklung
- der Teufelskreis' der Armut
- Ziele und Wege zur Bekämpfung der Armut
- Das Beispiel Kenia - Wege der Entwicklung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Armutsbegriff im Kontext von Entwicklungsländern und untersucht die vielschichtigen Dimensionen und Ursachen von Armut. Sie strebt danach, ein umfassendes Verständnis der Herausforderungen und Probleme von Armut in Entwicklungsländern zu entwickeln und verschiedene Ansätze zur Bekämpfung der Armut zu beleuchten.
- Begriffliche Definitionen von Armut (absolute vs. relative Armut)
- Charakteristika und Ursachen von Armut in Entwicklungsländern
- Der Teufelskreis der Armut und seine Auswirkungen
- Entwicklungsstrategien und Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut
- Das Beispiel Kenia als Fallstudie für Wege zur Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Armutsbegriff als ein kontroverses Thema in der Forschung vor und beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Festlegung von Kriterien für Armut.
Das Kapitel zur Begriffsetymologie untersucht die historische Entwicklung des Wortes "arm" und seine Bedeutung im Laufe der Zeit. Es zeigt die Verbindung des Wortes mit Begriffen wie "vereinsamt", "verlassen" und "besitzlos".
Im Kapitel zur Begriffskonzeptualisierung werden verschiedene Definitionen von Armut vorgestellt, insbesondere die Unterscheidung zwischen absoluter und relativer Armut. Die absolute Armutstheorie basiert auf dem Konzept eines physischen Existenzminimums und definiert Armut anhand von Subsistenzstandards.
Das Kapitel "Armutsproblem in Entwicklungsländern" analysiert die Herausforderungen und Ursachen von Armut in Entwicklungsländern. Es geht auf die Symptome der Unterentwicklung ein und beleuchtet den Teufelskreis der Armut, der durch Mangel an Bildung, Gesundheitsversorgung und wirtschaftlichen Möglichkeiten verstärkt wird.
Schlüsselwörter
Armut, Entwicklungsländer, absolute Armut, relative Armut, Unterentwicklung, Teufelskreis der Armut, Entwicklungsstrategien, Armutsbekämpfung, Subsistenzstandards, Existenzminimum, Kenia.
- Arbeit zitieren
- Steffen Knäbe (Autor:in), 2003, Armut und deren Dimensionen in Entwicklungsländern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17357