"Yo no podría escribir una historia
que no sea exclusivamente basada
en experiencias personales." 1
Dies ist es, was Gabriel García Márquez immer wieder in seinen Interviews behauptet und das ist auch sein Markenzeichen: eine anekdotische Sicht der Wirklichkeit. Und betrachtet man seine Werke unter diesem Gesichtspunkt etwas genauer, sieht man diese Aussage mehr als bestätigt. Besonders sein Meisterwerk "Cien años de soledad" beinhaltet eine Vielfalt eben solcher Elemente, die auf persönlichen Erfahrungen basieren. In dieser Arbeit möchte ich die autobiografischen Elemente in "Cien años de soledad" herausarbeiten und verdeutlichen, inwiefern sich García Márquez in sein eigenes Werk hineinprojiziert hat und so die obengenannte Aussage untermauert wird. Als roter Faden wird dabei ständig die Frage "wer ist Gabriel García Márquez, was erlebte er, was finden wir davon in "Cien años de soledad"?" sein.
So wird im ersten Teil dieser Arbeit eine umfassende Biografie des Autors bis zur Veröffentlichung seines Meisterwerkes angegeben, um diese dann im zweiten Teil in einen direkten Zusammenhang mit "Cien años de soledad" zu bringen. Aufgrund der beinahe unendlichen Vielfalt an besagten persönlichen Elementen, werden nur die wichtigsten und auffälligsten genannt. Ein Bibliografieverzeichnis und ein Anhang, der eine tabellarische Auflistung der Werke, Stammbäume sowie mehrere Fotos enthält, komplettieren diese Arbeit.
Index
1.Einleitung
2.Gabriel García Márquez - eine Biografie
3.Die Dämonen eines Autoren
3.1. Autobiografische Elemente in Cien años de soledad
3.1.1. Orte
3.1.2. Personen
4.Schlusswort
5.Bibliografieverzeichnis
6.Anhang
6.1. Tabellarischer Überblick der Werke
6.2. Stammbäume
6.2.1. Los García Martínez
6.2.2. Los Márquez Iguarán
6.2.3.Los García Márquez
6.3. Fotografien
1.Einleitung
"Yo no podría escribir una historia
que no sea exclusivamente basada
en experiencias personales."[1]
Dies ist es, was Gabriel García Márquez immer wieder in seinen Interviews behauptet und das ist auch sein Markenzeichen: eine anekdotische Sicht der Wirklichkeit. Und betrachtet man seine Werke unter diesem Gesichtspunkt etwas genauer, sieht man diese Aussage mehr als bestätigt. Besonders sein Meisterwerk "Cien años de soledad" beinhaltet eine Vielfalt eben solcher Elemente, die auf persönlichen Erfahrungen basieren.
In dieser Arbeit möchte ich die autobiografischen Elemente in "Cien años de soledad" herausarbeiten und verdeutlichen, inwiefern sich García Márquez in sein eigenes Werk hineinprojiziert hat und so die obengenannte Aussage untermauert wird. Als roter Faden wird dabei ständig die Frage "wer ist Gabriel García Márquez, was erlebte er, was finden wir davon in "Cien años de soledad"?" sein.
So wird im ersten Teil dieser Arbeit eine umfassende Biografie des Autors bis zur Veröffentlichung seines Meisterwerkes angegeben, um diese dann im zweiten Teil in einen direkten Zusammenhang mit "Cien años de soledad" zu bringen. Aufgrund der beinahe unendlichen Vielfalt an besagten persönlichen Elementen, werden nur die wichtigsten und auffälligsten genannt.
Ein Bibliografieverzeichnis und ein Anhang, der eine tabellarische Auflistung der Werke, Stammbäume sowie mehrere Fotos enthält, komplettieren diese Arbeit.
2.Gabriel García Márquez - eine Biografie
Gabriel García Márquez ist ein kolumbianischer Autor und Schriftsteller.
Als Sohn von Gabriel Eligio García Martínez, Telegrafist in Aracataca, und Luisa Márquez Iguarán, Tochter eines pensionierten Generals, wird Gabriel José García Márquez am 6. März 1928 in Aracataca geboren. Er ist der Erstgeborene unter den zahlreichen Kindern von Gabriel Eligio und Luisa. Das Ehepaar siedelt nach der Geburt ihres Sohnes nach Barranquilla um und lässt ihn in der Obhut der Großeltern mütterlicherseits. Als einziges Kind unter lauter Erwachsenen wird er in deren Haus erzogen: der General, seine Frau und mehrere Tanten, verwitwet oder ledig, allesamt Personen, die in ihren Erinnerungen und der Vergangenheit leben.
Der Großvater, Nicolás Ricardo Márquez Mejía, ist Gabriels bester Freund. Im Grunde genommen sind sie die einzigen Männer der Familie. Der General erzählt dem Jungen von seinen Kriegserinnerungen, mit epischen Momenten und grässlichen Episoden: viele Tatsachen und Personen, die später in der Vorstellung des Autoren literarische Form annehmen werden. Wie wichtig der Opa für Gabito, wie er liebevoll genannt wird, ist, zeigt sich in folgender Aussage:
"Mi abuelo era mi gran compañero, amigo y confidente. La figura más importante de mi vida. Murió cuando yo tenía ocho años. Después todo me resultó plano... Desde entonces no me ha pasado nada interesante..."[2]
Er ist es, der ihn in den Zirkus und zur Bananenkompanie mitnimmt, um ihn dort zum ersten Mal das Eis, mit dem man in einer Kiste Fische kühlt, sehen und berühren lässt. Ein folgenträchtiges Erlebnis im Leben des jungen Schriftstellers:
"Hay otra cosa que no olvido jamás, que creo que tiene mucho que ver conmigo como escritor, y es que una noche me llevó al circo (?). Recuerdo que, siendo muy niño, en Aracataca, donde vivíamos, mi abuelo me llevó a conocer un dromedario en el circo. Otro día, cuando le dije que no había visto el hielo, me llevó al campamento de la compañía bananera, ordenó abrir una caja de pargos congelados y me hizo meter la mano. De esa imagen parte todo Cien años de soledad."[3]
Eine nicht weniger wichtige Rolle spielt die Großmutter Gabriels, Doña Tranquilina Iguarán Cortes. Während der Opa die Vorstellungskraft des Enkels mit seinen Kriegserzählungen anreichert, wird sie von seiner Oma mit deren unglaublichen Geschichten genährt, die sie so erzählt, als seien sie das Natürlichste der Welt. Von ihr lernt der spätere Schriftsteller, Magisches und Unglaubliches so darzustellen, als sei es Teil des alltäglichen Lebens. Die Großmutter, immer in Schwarz gekleidet, ist eigentlich ein Geist unter vielen Geistern. Für sie leben Tote und Nicht-Tote zusammen im Haus, und an die ersteren richtet sie ebenso das Wort wie an die zweiten. Gabito spürt mit Furcht die Präsenz der Toten im Dunkel der Zimmer und Flure, und wird lange Zeit von der nächtlichen Angst verfolgt:
"... tenían una casa llena de fantasmas. Los viejitos eran personas de gran imaginación y muy supersticiosas... En cada rincón había muertes y memorias, y después de las seis de la tarde la casa era intransitable. Era un mundo prodigioso de terror. Al pie de mi cama había un gran altar dorado con santos de yeso cuyos ojos brillaban en la oscuridad. Mi abuela entraba de puntillas por la noche y me aterrorizaba con sus cuentos. Era nerviosa, excitable, propensa a las visiones. (...) En esa casa había un cuarto desocupado donde había muerto el tío Lázaro. Entonces, de noche, no se podía caminar en esa casa porque había más muertos que vivos. A mí me sentaban, a las seis de la tarde, en un rincón y me decían "No te muevas de aquí porque si te mueves va a venir la tía Petra que está en su cuarto, o el tío Lázaro, que está en otro." (...)"[4]
Als der General 1936 stirbt, ist García Márquez acht Jahre alt. Daraufhin lebt er zusammen mit seinen Eltern und seinen insgesamt zehn Geschwistern in Sucre. Seinem Vater ist es unmöglich, die Familie mit seinem Telegrafistenposten zu unterhalten. Aufgrund dessen arbeitet er nebenbei als Nachtwächter, studiert obendrein Medizin in Cartagena und erhält später sogar den Doktortitel.
Im Alter von zwölf Jahren wird Gabriel zum Studieren nach Barranquilla und dann nach Zipaquirá geschickt. Dies ist jedoch nur mit Hilfe eines Stipendiums möglich. Von da an lebt er nur zeitweise bei seinen Eltern.
Zipaquirá ist neben Bogotá, wo er später Jura studiert, eine wichtige Station auf dem Bildungsweg des Autoren. Die zwei Städte bilden einen genauen Gegensatz zu der heißen und farbenfrohen Karibikküste, an der er geboren wurde. So beschreibt sie Gabriel als "grau, monoton, zu ernst, traurig, gar wie eine Beerdigung"[5] Seine einzige Zuflucht ist die Literatur: in der Zeit, in der er in Zipaquirá zur Schule geht, liest er sich durch das gesamte Angebot der Schulbibliothek. Manchmal "verschlingt" er ein Buch pro Tag.
1954 macht er das Abitur, das bachillerato, im "Colegio Liceo Nacional de Zipaquirá". Daraufhin immatrikuliert sich Gabriel García Márquez an der "Universidad Nacional de Bogotá" und studiert fortan Jura. Nur ein Jahr später wechselt er jedoch die Universität, da die der Hauptstadt wegen des "bogotazo" geschlossen wurde. In den folgenden zwei Jahren werden bereits drei seiner Geschichten im "El Espectador" veröffentlicht, die er zuvor als Leserbriefe einschickte. Da auch in Barranquilla die Universität geschlossen bleibt, setzt er das Jurastudium in Cartagena fort. Doch dort widmet er sich mehr dem Journalismus als dem Studium. Zwei Jahre lang (1948 - 1949) arbeitet er für den gerade erst gegründeten "El Universal" in Cartagena. Der Kritiker Jacques Gilard hat 38 Artikel gefunden, die von García Márquez unterschrieben wurden. Allerdings fand man auch zahlreiche Kolumnen, Artikel und Kommentare, die anonym erschienen sind und deutlich den Stil von Gabriel erkennen lassen.[6] Diese Periode ist auch die Zeit, in der García Márquez zum "El Heraldo", der größten Tageszeitung der Stadt, wechselt und zur sogenannten "Grupo de Barranquilla" gehört. Sie setzt sich aus den bedeutendsten Journalisten und Schriftstellern der damaligen Zeit zusammen: Ramón Vinyes, Álvaro Cepeda Samudio, Alfonso Fuenmayor, u.v.a. Sie alle werden viele Jahre später als Charaktere in "Cien años de soledad" verewigt werden.
In diesen Jahren in Barranquilla widmet sich Gabriel ausschließlich dem Journalismus, auch wenn er zeitweise (1951 - 1952) zu den Eltern fährt, um ihnen etwas unter die Arme zu greifen. So erhält er seine erste, eigene Kolumne, "La jirafa", die er mit dem Pseudonym Septimu s unterzeichnet. In jener Kolumne kommentiert er auf humoristische Art und Weise die Nachrichten des Tages. Durch diese Arbeit erlernt er, Essentielles auf limitiertem Raum zu erzählen, und das auf eine Art und Weise, dass ihn der gemeine Leser versteht. Und schon in dieser Periode begleiten ihn die ersten "Geister" seiner späteren Meisterwerke: der General Aureliano Buendía, Amaranta, la Mamá Grande, Remedios, la Bella, la casa de los Buendía, Macondo, etc. Die Mitarbeit im "El Heraldo" mit mehreren hundert "Giraffen" erfolgt von Januar 1950 bis Dezember 1952. In derselben Zeit redaktiert er seinen ersten Roman "La hojarasca" und eine seiner wichtigsten Geschichten "El invierno", dem späteren "Monólogo de Isabel viendo llover en Macondo". Weitere Geschichten veröffentlicht Gabito im "El Espectador" und der kurzlebigen Wochenzeitschrift "Crónica", die von Alfonso Fuenmayor geleitet wird und für die er als Co-Redakteur arbeitet.
[...]
[1] Mario Vargas Llosa: "García Márquez: historia de un deicidio"; Barral Editores; Barcelona 1971; S. 88
[2] Ana María Hernández de López: En el punto de mira: Gabriel García Márquez; Editorial Pliegos; Madrid 1985; S. 347
[3] Gabriel García Márquez: "El olor de la guayaba. Conversaciones con Plinio Apuleyo Mendoza"; La Oveja Negra; Bogotá 1982; S. 36
[4] Ana María Hernández de López: En el punto de mira: Gabriel García Márquez; Editorial Pliegos; Madrid 1985; S. 347 und 22
[5] Roberto Paoli: Invito alla lettura di García Márquez; Mursia editore; Milano 1987; S. 20
[6] Vgl. 5
- Arbeit zitieren
- Kamala Schuetze (Autor:in), 2003, Die autobiografischen Elemente in Gabriel García Márquez' "Cien Anos de soledead", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17365
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