In dieser Arbeit sollen die ganzseitigen Anzeigen aus einer Ausgabe des Magazins L-Mag auf ihre Darstellungsformen hin untersucht werden. Dabei wird als Analyseinstrument für die Bildkomponenten die Ausarbeitungen Goffmans zum Einsatz kommen, die er anhand us-amerikanischer Werbeanzeigen in den 1970er Jahren entwickelt hat.
Für die Textkomponenten werden die Ergebnisse Heiko Motschenbachers genutzt, der in seiner Studie „'Women and men like different things'?“ die sprachlichen Performanzen in den us-amerikanischen und britischen Ausgaben der Magazine Cosmopolitan und Men's Health untersucht hat. Diese Arbeit soll keinen Anspruch auf einen repräsentativen Überblick über Werbung für lesbische Frauen erheben. Vielmehr soll anhand der Untersuchung der Werbeanzeigen herausgearbeitet werden, inwiefern eine Analyse der Darstellungsformen mithilfe eines Instrumentariums möglich ist, das für Werbeanzeigen mit heterosexueller Ausrichtung entworfen worden ist. Weiterhin soll untersucht werden, ob in den untersuchten Werbeanzeigen heterosexuelle Darstellungsweisen reproduziert oder umgewandelt werden oder ob ganz neue Darstellungsformen entwickelt werden. Der letzte Punkt ist insofern relevant, als dass er die Möglichkeit aufzeigen könnte, dass andere Darstellungen der Geschlechter und ihrer Rollenvorstellungen möglich sein könnten. Wäre dies nicht der Fall, wäre Christiane Schmerl zuzustimmen, wenn sie meint: „Inhalte von Werbesendungen [eignen] in ihrer simplen und eindimensional übertriebenen Präsentation von Geschlechter-Codes nicht für eine Frage des widerständigen Lesens.“
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Geschlecht in der Werbung
- Ritualisierung und Darstellung
- Sprache
- Gay-Marketing
- Fallbeispiel
- Das Magazin L-Mag
- Anzeigen
- Deutsche Bank
- Girlie Circuit Festival
- Die L-Kurzfilmnacht im CinemaxX
- gay-parship.de
- Schlussbetrachtung
- Schlussfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht, inwiefern in den Werbeanzeigen eines lesbischen Magazins heterosexuelle Darstellungsformen reproduziert werden. Die Analyse erfolgt anhand einer exemplarischen Untersuchung der Anzeigen im Magazin L-Mag mithilfe der Methoden der Bild- und Linguistik-Analyse.
- Die Rolle von Geschlechterstereotypen in der Werbung
- Die Relevanz der Hetero-Normativität im Kontext der Werbung
- Die Analyse von Darstellungsformen in Werbeanzeigen
- Die Untersuchung von möglichen Veränderungen in der Darstellung von Geschlechterrollen in der Werbung für lesbische Frauen
- Die Erforschung des Einflusses von Werbe-Designs auf die Wahrnehmung und Interpretation der Anzeigen durch lesbische Rezipientinnen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und beschreibt die Motivation für die Untersuchung. Sie beleuchtet die Relevanz der Geschlechterdebatte in der Werbung und die Bedeutung der Hetero-Normativität in diesem Kontext.
- Geschlecht in der Werbung: Dieses Kapitel beleuchtet die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Geschlecht in der Werbung. Es werden verschiedene Theorien und Ansätze vorgestellt, die die Darstellung von Geschlechterrollen in Werbemedien analysieren.
- Ritualisierung und Darstellung: Dieser Abschnitt fokussiert auf Goffmans Theorie der Ritualisierung und Darstellung. Er untersucht, wie diese Theorie auf die Analyse von Werbeanzeigen angewendet werden kann, insbesondere im Hinblick auf die Darstellung von Geschlechterrollen.
- Sprache: Das Kapitel analysiert die Rolle der Sprache in der Werbung und fokussiert auf die Untersuchung von geschlechtsspezifischen Symbolisierungen in Werbediskursen. Es basiert auf den Arbeiten von Heiko Motschenbacher, der die sprachliche Performanz in Werbeanzeigen untersucht hat.
- Gay-Marketing: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Frage, wie Gay-Marketing auf die Rezeption von Werbeanzeigen durch lesbische Rezipientinnen wirken kann. Er untersucht die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Homosexualität im Kontext von Werbung ergeben.
- Fallbeispiel: Das Magazin L-Mag: In diesem Kapitel wird das Magazin L-Mag als Fallbeispiel vorgestellt. Es wird eine Auswahl von Werbeanzeigen aus dem Magazin analysiert, um herauszufinden, inwiefern heterosexuelle Darstellungsformen reproduziert werden.
Schlüsselwörter (Keywords)
Schlüsselbegriffe und Fokusbereiche dieser Arbeit sind Geschlechterstereotypen, Hetero-Normativität, Werbung, lesbisches Magazin, Bildanalyse, Linguistik-Analyse, Gay-Marketing und Darstellungsformen.
- Arbeit zitieren
- Silvio Schwartz (Autor:in), 2008, Inwiefern werden in den Werbeanzeigen eines lesbischen Magazins heterosexuelle Darstellungsformen reproduziert?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173794