„Als ewige Autobiographin […] werde ich, wenn überhaupt, in die Geschichte eingehn.“ erklärt Marie Luise Kaschnitz in einem nachgelassenen Text durchaus nicht unbegründet, besteht doch ein beachtlicher Teil ihrer Werke aus autobio-grafischer Prosa. Aber auch ihre Lyrik, speziell in den späteren Jahren ihrer Schaffenszeit, ist mit eigenen Erfahrungen und Gedanken durchsetzt. In Dein Schweigen meine Stimme verarbeitet sie den Tod ihres Mannes und reflektiert, wie schon in einigen früheren Werken, speziell über ihre Fehler in der Vergangenheit und die „[…] Probleme von Dichtung und Dichtertum“. Sie bezieht dazu auch öffentlich eindeutig Stellung.
„Was vom Gedicht der Jetztzeit tatsächlich vermittelt werden kann, ist die vielfach gebrochene und stückhafte Innenwelt des heutigen Menschen, eines in der Welt und an die Welt Verlorenen, der die Gefahren seiner Verlorenheit kennt.“
Eben diese verzweifelte Ich-Suche, die natürlich nicht nur auf ihre eigene Person zutrifft und die sie bis an ihr Lebensende nicht abschließen konnte, wird der Ansatzpunkt dieser Arbeit sein. Anhand einiger Gedichte aus Dein Schweigen meine Stimme soll Kaschnitz innerer Konflikt beleuchtet und unter anderem mit Beispielen aus ihrer autobiografischen Prosa begründet werden.
INHALTSVERZEICHNIS
1 Die ewige Autobiografin
2 Marie Luise Kaschnitz und das lyrische Ich
3 Interpretation ausgewählter Gedichte
3.1 Interview
3.2 Ich und ich
3.3 Schreibend
3.4 Zusammenführung
4 Die Beobachterin
5 Bibliographie
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