Veränderung ist Fortschritt. Eine der größten Veränderungen in der europäischen Geschichte erfolgte im 19. Jahrhundert und beeinflusste die Gesellschaft grundlegend.
Viele Menschen versprachen sich durch die neu entstandenen Fabriken ein besseres Leben in der Stadt als auf dem Lande. Es fand ein Übergang von der Land- zur Stadtbevölkerung statt. Da dieser Übergang ein anderes Leben mit sich zog, mussten die Kinder ebenfalls anders auf dieses Leben vorbereitet werden. Es galt die Menschen zu praktischer Arbeit und selbstständigem Denken zu erziehen. Doch wie sollte man diese neue Form von Erziehung umsetzen? Diese Frage stellten sich viele Reformer die eine Umstrukturierung der Bildung Anfang des 20. Jahrhunderts anstrebten. Ellen Key, John Dewey, Adolphe Ferrière, Georg Michael Kerschensteiner und Célestin Freinet sind nur einige dieser zahlreichen Reformer. Viele zu dieser Zeit entstandenen Ideen endeten als Utopie, andere wiederum sind heute fest in unser Schulsystem eingebettet. Ein sehr erfolgreiches Konzept für eine moderne Schule entwickelte Célestin Freinet, welches in dieser Arbeit beschrieben und untersucht werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Einfluss des Lebens Célestin Freinets auf seine Pädagogik
- 3 Die Kritik an der alten Schule und die Vorläufer der Freinet Pädagogik in Frankreich
- 4 Die Grundsätze und die Methoden der Freinet Pädagogik
- 5 Die Auswirkungen der Freinet Pädagogik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das pädagogische Konzept von Célestin Freinet. Ziel ist es, Freinets Lebensgeschichte und deren Einfluss auf seine Pädagogik zu beleuchten, die Kritik an traditionellen Schulmethoden zu analysieren und die Grundsätze sowie Methoden der Freinet-Pädagogik zu beschreiben. Die Auswirkungen der Freinet-Pädagogik werden ebenfalls betrachtet.
- Einfluss von Freinets Lebensgeschichte auf seine pädagogischen Ideen
- Kritik an traditionellen Schulmethoden des frühen 20. Jahrhunderts
- Grundsätze und Methoden der Freinet-Pädagogik
- Vorläufer der Freinet-Pädagogik in Frankreich
- Die „École Moderne Française“ als Beispiel einer reformpädagogischen Schule
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den gesellschaftlichen Wandel im 19. Jahrhundert und den daraus resultierenden Bedarf an einer neuen Form der Erziehung, die auf praktische Arbeit und selbstständiges Denken ausgerichtet ist. Sie führt Célestin Freinet als einen bedeutenden Reformer der Pädagogik ein und kündigt die Untersuchung seines Konzepts an.
2 Der Einfluss des Lebens Célestin Freinets auf seine Pädagogik: Dieses Kapitel beschreibt die Lebensgeschichte von Célestin Freinet, von seiner Kindheit in einfachen Verhältnissen und den schlechten Erfahrungen in der Dorfschule bis hin zu seiner Zeit im Ersten Weltkrieg. Es wird hervorgehoben, wie seine Erfahrungen, seine Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Frankreichs und seine Mitarbeit in der französischen Widerstandsbewegung seine pädagogischen Ansätze beeinflusst haben. Seine Gründung der "Cooperative de l'Enseignement Laic" (C.E.L.) und später der ICEM wird erwähnt, die seine pädagogischen Ideen verbreiteten. Das Kapitel betont den Einfluss seiner sozialen und politischen Überzeugungen auf sein Konzept einer genossenschaftlich organisierten Schule.
3 Die Kritik an der alten Schule und die Vorläufer der Freinet Pädagogik in Frankreich: Das Kapitel analysiert den schlechten Zustand des französischen Schulwesens in den 1920er Jahren: überfüllte Klassen, schlechte hygienische Bedingungen und ein lehrerzentrierter Unterricht, der die Passivität der Schüler förderte. Es wird deutlich, dass Freinet nicht der einzige Reformer war, sondern auf die Ideen von Pädagogen wie Lietz, Kerchensteiner, Dewey und Ferrière aufbaute. Französische Vorläufer wie René Daniel und Jean Cornec, die bereits innovative Methoden wie freie Texte und außerschulische Aktivitäten einsetzten, werden vorgestellt. Freinet wird hier als Initiator einer neuen Schule, der „École Moderne Française“, positioniert, nicht als alleiniger Erfinder.
4 Die Grundsätze und die Methoden der Freinet Pädagogik: Dieses Kapitel beschreibt die Grundsätze der Freinet-Pädagogik, die auf der Arbeitsschule basieren und die praktische Arbeit der Schüler in den Mittelpunkt stellen. Freinets Zitat „Lernen erfolgt durch Arbeiten...“ wird präsentiert. Der Einfluss von Ellen Key mit ihrer Betonung der kindzentrierten Wissensvermittlung wird hervorgehoben. Die vier Hauptaufgaben der „École Moderne“ – freie Entfaltung der Persönlichkeit, kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt, Selbstverantwortlichkeit und Zusammenarbeit – werden benannt und ihre Bedeutung erläutert. Das Kapitel legt den Fokus auf die Verknüpfung von Theorie und Praxis im Lernprozess.
Schlüsselwörter
Célestin Freinet, Freinet-Pädagogik, Reformpädagogik, Arbeitsschule, kindzentrierter Unterricht, École Moderne Française, genossenschaftliches Lernen, Selbsttätigkeit, kritische Auseinandersetzung, Lebensgeschichte, gesellschaftlicher Einfluss.
Häufig gestellte Fragen zur Freinet-Pädagogik
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Freinet-Pädagogik. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselbegriffe. Der Fokus liegt auf der Biographie Célestin Freinets und dem Einfluss seines Lebens auf seine pädagogischen Ideen, der Kritik an traditionellen Schulmethoden und der Beschreibung der Grundsätze und Methoden der Freinet-Pädagogik.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Der Einfluss von Célestin Freinets Lebensgeschichte auf seine Pädagogik, die Kritik an traditionellen Schulmethoden des frühen 20. Jahrhunderts, die Grundsätze und Methoden der Freinet-Pädagogik (Arbeitsschule, kindzentrierter Unterricht, genossenschaftliches Lernen), Vorläufer der Freinet-Pädagogik in Frankreich (z.B. René Daniel, Jean Cornec), die „École Moderne Française“ und die Auswirkungen der Freinet-Pädagogik.
Wer war Célestin Freinet?
Célestin Freinet war ein bedeutender französischer Pädagoge und Reformer des Schulsystems. Das Dokument beleuchtet seine Lebensgeschichte, seine Erfahrungen in einfachen Verhältnissen und in der traditionellen Schule, seine Zeit im Ersten Weltkrieg, seine politische Überzeugung und seine Mitarbeit in der französischen Widerstandsbewegung. Es wird gezeigt, wie diese Erfahrungen seine pädagogischen Ansätze geprägt haben.
Welche Kritik an der "alten Schule" wird geübt?
Das Dokument kritisiert den schlechten Zustand des französischen Schulwesens in den 1920er Jahren: überfüllte Klassen, schlechte hygienische Bedingungen und einen lehrerzentrierten Unterricht, der die Passivität der Schüler förderte. Es wird deutlich gemacht, dass Freinet die bestehenden Mängel als Anlass für seine Reformen sah.
Welche Grundsätze und Methoden kennzeichnen die Freinet-Pädagogik?
Die Freinet-Pädagogik basiert auf der Arbeitsschule und stellt die praktische Arbeit der Schüler in den Mittelpunkt ("Lernen erfolgt durch Arbeiten"). Wichtige Grundsätze sind die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt, Selbstverantwortlichkeit und Zusammenarbeit. Der kindzentrierte Unterricht und das genossenschaftliche Lernen sind zentrale Elemente.
Welche Vorläufer hatte die Freinet-Pädagogik?
Das Dokument nennt Pädagogen wie Lietz, Kerchensteiner, Dewey und Ferrière als Vorläufer der Freinet-Pädagogik. Es werden auch französische Vorläufer wie René Daniel und Jean Cornec erwähnt, die bereits innovative Methoden wie freie Texte und außerschulische Aktivitäten einsetzten. Freinet wird als Initiator der „École Moderne Française“ positioniert, nicht als alleiniger Erfinder.
Was ist die "École Moderne Française"?
Die „École Moderne Française“ ist ein Beispiel für eine reformpädagogische Schule, die auf den Ideen Freinets basiert. Das Dokument beschreibt sie als ein Modell für eine Schule, die die vier Hauptaufgaben – freie Entfaltung der Persönlichkeit, kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt, Selbstverantwortlichkeit und Zusammenarbeit – in den Mittelpunkt stellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Freinet-Pädagogik?
Schlüsselwörter sind: Célestin Freinet, Freinet-Pädagogik, Reformpädagogik, Arbeitsschule, kindzentrierter Unterricht, École Moderne Française, genossenschaftliches Lernen, Selbsttätigkeit, kritische Auseinandersetzung, Lebensgeschichte, gesellschaftlicher Einfluss.
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- Tobias Knecht (Author), 2008, Célestin Freinet - sein methodisches Vorgehen und seine pädagogischen Konzepte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173990