Ob in Talkshows oder Kochsendungen im Fernsehen oder im Alltag auf der Straße – immer häufiger hört man heutzutage einen Nebensatz, der mit weil eingeleitet wird, in Kombination mit einer Verbzweitstellung, wie sie eigentlich meist in Hauptsätzen zu finden ist. So hörte man zum Beispiel beim „Perfekten Dinner“ auf VOX am 14.12.2010: „Ich habe nicht aufgegessen, weil ich mag keine Ente!“ oder „Vertraut euch, weil das brauchen wir jetzt!“ bei Popstars auf Pro7 am 18.11.2010. Einem sprachbewussten Germanistikstudenten fallen solche und ähnliche Sätze beim Hören oft auf und schnell werden sie einfach als „falsch“ abgestempelt.
Mit dieser Hausarbeit möchte ich die Kombination von Weil-Sätzen mit Verbzweitstellung genauer betrachten, um möglicherweise herauszustellen, dass man solche Sätze nicht einfach „falsch“ bezeichnen kann, sondern dass es sich lohnt, einmal genauer hinzuschauen. Dabei möchte ich vor allem die laienlinguistische Betrachtung der sprachwissenschaftlichen Auseinandersetzung dieses Themas gegenüberstellen.
Da bei sprachlichen Zweifelsfällen meist zuerst der Duden in die Hand genommen wird, möchte ich zuerst beschreiben, wie dieses Thema in ausgewählten Grammatiken behandelt wird. Im Anschluss werde ich mithilfe einiger Aufsätze aus Fachzeitschriften erklären, wie dieses Thema in der Sprachwissenschaft behandelt wird. In einem letzten Punkt möchte ich dann anhand zweier Sprachkolumnen aufzeigen, wie die laienlinguistische Sicht auf dieses Thema ist und eventuelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeigen. Mit einer kurzen Zusammenfassung möchte ich meine Hausarbeit beenden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. „Expertensicht“ – sprachwissenschaftliche Betrachtung
- 2.1. Blick in die Grammatiken
- 2.2. Aufsätze aus Fachzeitschriften – die zwei Verwendungen von,weil' I
- 2.2.1. weil mit Verbendstellung
- 2.2.1. weil mit Verbzweitstellung
- 2.3. Aufsätze aus Fachzeitschriften – die zwei Verwendungen von,weil' II
- 3. Ausgewählte laienlinguistische Perspektiven in Sprachkolumnen
- 3.1. Bastian Sick
- 3.2. Eike Christian Hirsch
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der sprachwissenschaftlichen und laienlinguistischen Betrachtung der Entwicklung zur Verbzweitstellung in Weil-Sätzen. Ziel ist es, die unterschiedlichen Perspektiven auf diese grammatikalische Veränderung zu beleuchten und zu analysieren, ob die häufig beobachtete Verbzweitstellung in Weil-Sätzen als "falsch" abgestempelt werden kann oder ob es sich lohnt, diese Entwicklung genauer zu betrachten.
- Die Entwicklung der Verbzweitstellung in Weil-Sätzen in der gesprochenen und geschriebenen Sprache
- Die unterschiedliche Behandlung dieses Themas in Grammatiken und Fachzeitschriften
- Die laienlinguistische Sicht auf die Verbzweitstellung in Weil-Sätzen, insbesondere in Sprachkolumnen
- Die sprachwissenschaftliche und laienlinguistische Sicht auf den Wandel der deutschen Sprache
- Die Bedeutung von Sprachnormen und Sprachwandel
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt das Problem der Verbzweitstellung in Weil-Sätzen anhand von Beispielen aus dem Alltag dar.
Das zweite Kapitel betrachtet das Thema aus der "Expertensicht" und analysiert die Behandlung der Verbzweitstellung in Weil-Sätzen in verschiedenen Grammatiken. Der Fokus liegt dabei auf dem Duden und der Grammatik von Peter Eisenberg.
Kapitel drei beleuchtet die laienlinguistische Sichtweise auf die Verbzweitstellung in Weil-Sätzen anhand von ausgewählten Sprachkolumnen von Bastian Sick und Eike Christian Hirsch.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Verbzweitstellung, Weil-Satz, Sprachwandel, Grammatik, Laienlinguistik, Sprachkolumne, Sprachnorm, Sprachgeschichte.
- Quote paper
- Lucie Wettstein (Author), 2011, …weil da sollte man einmal genauer hinschauen!, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174297