Am 19. April 2005 wurde Joseph Ratzinger zum 265. Papst der Katholischen Kirche gewählt. Er
war schon damals eine in der theologischen Welt sehr bekannte Persönlichkeit. Als Präfekt der
Glaubenskongregation sah er sich gezwungen, mehrmals einzugreifen, wenn ein Theologe oder
eine Theologin Thesen veröffentlichten, die nicht im Einklang mit der kirchlichen Tradition
standen. Er sah sich dabei als Hüter der Lehre und versuchte, diese Lehre vom Menschen
getrennt zu sehen. Aus diesem Grund wurde er zum Symbol des traditionellen Katholizismus,
weswegen er auch den Beinamen „Panzerkardinal“ erhielt. Diese eher negative Sicht seiner
Person führte dazu, dass, obwohl er fast selbstverständlich zum Papst gewählt wurde, die
Theologen und Theologinnen seinen Amtsantritt zurückhaltend und mit einer gewissen Skepsis
beobachteten.
Das Interesse der Medien an der Reise nach Deutschland war auch deswegen sehr groß. Man
verfolgte mit großer Aufmerksamkeit alle seine Handlungen und kommentierte sie sehr oft. Eines
umso größeren Interesses erfreute sich seine Vorlesung in der Aula Magna der Universität
Regensburg am 12. September 2006. Der Papst hielt wirklich eine Vorlesung – das war für alle
die größte Überraschung. Man hatte eine festliche Ansprache erwartet, aber nicht eine Vorlesung.
Das Thema der Vorlesung war auch dieser Überraschung entsprechend spannend: Glaube,
Vernunft und Universität. Erinnerungen und Reflexionen.
Nach der Rede an der Universität Regensburg waren viele sehr heftige Reaktionen zu hören. Am
deutlichsten waren die Kommentare islamischer Autoren – die heftigst dagegen protestiert haben,
den Islam als eine inhumane und unvernünftige Religion darzustellen. Tatsache ist, dass Benedikt
XVI. ein Zitat verwendet hat, das die Gefühle der Muslime verletzen konnte. Die gesamte darauf
folgende Diskussion bewirkte, dass das eigentliche Thema der Rede im Hintergrund verborgen
blieb.
Der Papst hat sich in seiner Vorlesung mit den Gegenströmungen der katholischen Tradition
auseinandergesetzt. Die meiste Kritik wandte sich gegen die evangelische Theologie. Die Kritik
blieb nicht ohne Antwort einiger evangelischer Theologen. So erschien am 31. Oktober 2006 in
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein Beitrag des Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Dr.
Wolfgang Huber.Diese Arbeit vorwiegend befasst sich
vorwiegend mit einem Versuch der Vermittlung zwischen den Argumenten beider Theologen – Benedikts
XVI. und Wolfgang Hubers.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Rede von Benedikt XVI. in ihren Grundthesen.
- Eine evangelische Reaktion...
- Ein Versuch der Vermittlung......
- Literaturangaben……………………..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Rede von Benedikt XVI. an der Universität Regensburg im September 2006 und setzt sie in Beziehung zu einer evangelischen Reaktion darauf. Sie versucht, eine Vermittlung zwischen den Argumenten beider Theologen, Benedikt XVI. und Wolfgang Huber, zu finden.
- Die Rede von Benedikt XVI. und ihre Grundthesen
- Die evangelische Reaktion auf die Rede
- Die Rolle der Vernunft im Glauben
- Die Beziehung zwischen christlicher Theologie und griechischem Denken
- Die Bedeutung der Septuaginta
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Arbeit stellt den Hintergrund der Rede von Benedikt XVI. in Regensburg dar und beleuchtet die Reaktionen auf die Rede, insbesondere die Kritik aus islamischen Kreisen.
Die Rede von Benedikt XVI. in ihren Grundthesen.
Dieser Abschnitt analysiert die wichtigsten Argumente der Rede von Benedikt XVI., die sich mit dem Verhältnis von Glaube, Vernunft und Universität auseinandersetzen. Dabei wird besonders auf die Bedeutung der Vernunft für das Verständnis des christlichen Glaubens und die Relevanz der griechischen Philosophie für die Entwicklung des Christentums eingegangen.
Eine evangelische Reaktion...
Hier wird die evangelische Reaktion auf die Rede von Benedikt XVI. dargestellt, insbesondere die Antwort des Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Dr. Wolfgang Huber.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Benedikt XVI., Wolfgang Huber, Glaube, Vernunft, Universität, christliche Theologie, griechische Philosophie, Septuaginta, Islam, Djihād, evangelische Theologie, katholische Theologie.
- Quote paper
- Grzegorz Lebok (Author), 2007, Ein Versuch der Vermittlung zwischen der Rede des Papstes an der Universität Regensburg und einer evangelischen Reaktion auf sie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174379