„Wenn Banken international so streng reguliert würden wie derzeit geplant, koste dies
Wachstum und Arbeitsplätze, sagte IIF- und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann“
(Freiberger/Hagelüken: 2010). Anhand dieser Aussage wird deutlich, dass Regulierung einen
(in)direkten Einfluss auf die wirtschaftliche Situation hat. Aus diesem Grund ist diese Arbeit, die
sich mit den zentralen Elementen des Postfordismus befasst, in den Kontext der
Regulationstheorie gestellt worden. Der Postfordismus ist nur zu verstehen, wenn einerseits der
Fordismus und andererseits das rekursive Wechselspiel zwischen Regulierung und
Auswirkungen, bzw. zwischen Tatsachen und daraus folgender Regulierung bekannt sind.
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Kern mit dem Postfordismus, dem einerseits zentrale
Elemente wie bspw. die Internationalisierung der Wirtschaft, das Outsourcing, die (globale)
Netzwerkbildung, die veränderten Rolle der Arbeit und Produktion sowie die
Informationsrevolution zugrunde liegen. Und andererseits Konzepten wie dem Neoliberalismus,
einer Flexibilisierung der politischen Rahmenbedingungen sowie der Verlagerung nationaler
Kompetenzen auf supranationale Träger auf der politisch makroökonomischen Ebene. Um die
beiden Ebenen in einen kausalen Zusammenhang zu bringen, wird diese Arbeit in den Rahmen
der Regulationstheorie eingefügt. Um in die Begrifflichkeit der Regulationstheorie einzuführen
wird die Ebene der Produktionsweise und der Gesellschaftverhältnisse von nun an als
Akkumulationsregime bzw. kurz Akkumulation bezeichnet, sowie die politisch
makroökonomische Ebene der Einflussnahme, Steuerung und Korrektur der Akkumulation als
Regulationsmodus bzw. kurz Regulation.
Durch die Verwendung des regulationstheoretischen Rahmens wird es ermöglicht eine reine
Deskription der beiden Ebenen zu vermeiden und zusätzlich neue Perspektiven zu öffnen. Die
über die Beschreibung hinausgehenden neuen Perspektiven sind in dieser Arbeit vor allem die
Kausalität und Reziprozität von Akkumulation und Regulation, sowie eine Betrachtung der
gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Konstellation im Postfordismus.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Regulationstheorie
- Fordismus als Referenz(system)
- Akkumulation und Regulation im Fordismus
- Die Krise des Fordismus
- Akkumulation und Regulation im Postfordismus
- Das Akkumulationsregime des Postfordismus
- Von der Massenfertigung zu globalen Netzwerken
- Veränderungen in Arbeit und Gesellschaft
- Der Regulationsmodus des Postfordismus
- Tendenzen eines neoliberalen Regulationsmodus
- Eine neue europäische Regulationsebene
- Die vier europäischen Grundfreiheiten - Entpolitisierung durch Verrechtlichung
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den zentralen Elementen des Postfordismus im Kontext der Regulationstheorie. Ziel ist es, das rekursive Wechselspiel zwischen Regulierung und wirtschaftlichen Auswirkungen zu verstehen, insbesondere im Hinblick auf die Veränderungen im Akkumulationsregime und Regulationsmodus, die durch die Krise des Fordismus ausgelöst wurden.
- Der Fordismus als Referenzsystem
- Die Krise des Fordismus und die Entstehung des Postfordismus
- Das Akkumulationsregime des Postfordismus: Globalisierung, Netzwerkbildung, Veränderungen in Arbeit und Produktion
- Der Regulationsmodus des Postfordismus: Neoliberalismus, Flexibilisierung politischer Rahmenbedingungen, Verlagerung nationaler Kompetenzen
- Kausalität und Reziprozität zwischen Akkumulation und Regulation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Postfordismus und die Bedeutung der Regulationstheorie ein. Sie stellt die zentralen Elemente des Postfordismus wie Globalisierung, Outsourcing, Netzwerkbildung und die Informationsrevolution sowie Konzepte wie Neoliberalismus und Flexibilisierung politischer Rahmenbedingungen dar.
Grundlagen der Regulationstheorie
Dieses Kapitel beschreibt den Ursprung der Regulationstheorie im Kontext der Weltwirtschaftskrise der 1970er Jahre. Es beleuchtet die Kritik an bestehenden wirtschaftswissenschaftlichen Theorien und die Herausforderungen der Krisenbekämpfung. Die Regulationstheorie versucht, ein leistungsgerechtes Machtverhältnis zwischen Kapital und Arbeit sowie eine sinnhafte Regulierung des Kapitals zu erreichen.
Fordismus als Referenz(system)
Das dritte Kapitel behandelt den Fordismus aus regulationstheoretischer Perspektive. Es erläutert die Akkumulation und Regulation im Fordismus und analysiert die Krise des Fordismus als Vorbedingung für die Entstehung des Postfordismus.
Akkumulation und Regulation im Postfordismus
Das vierte Kapitel, das zentrale Thema dieser Arbeit, beschreibt die Veränderungen in Akkumulation und Regulation im Postfordismus. Es untersucht die elementaren Begriffe des Postfordismus wie Globalisierung, Netzwerkbildung, Veränderungen in Arbeit und Produktion, sowie die Tendenzen eines neoliberalen Regulationsmodus, eine neue europäische Regulationsebene und die vier europäischen Grundfreiheiten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Postfordismus, Regulationstheorie, Akkumulationsregime, Regulationsmodus, Fordismus, Globalisierung, Netzwerkbildung, Neoliberalismus, Flexibilisierung, Verrechtlichung, Arbeit, Produktion, Krise.
- Citar trabajo
- B.Sc. Jörg Lackner (Autor), B.Sc. Steven Schielke (Autor), 2010, Postfordismus aus der Perspektive der Regulationstheorie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174478