Hugo v. Hofmannsthal lebte von 1874 bis 1929. Hofmannsthals lyrische Schaffensperiode beschränkt sich weitgehend auf die Jahre 1892-1900. Darauf folgt eine weitaus größere prosaische Produktion, deren Abschluss sich in seinen Dramen findet.
Das der Thematik dieser Arbeit zugrunde liegende Gedicht „Lebenslied“ entstand 1896, wurde jedoch erst 1904 herausgegeben. Es ist eines von Hofmannsthals frühesten Werken und veranschaulicht die hermetische Lyrik zur Jahrhundertwende, die der Epoche der Moderne angehört. Genau genommen ist das Gedicht ein Vertreter des um Mitte des 19. Jh.s von Frankreich ausgehenden Symbolismus, der eine literarische Richtung des „Fin de siècle“ (Jugendstil) darstellt.
Der Symbolismus versteht sich im Allgemeinen als Gegenbewegung zum Naturalismus. Er zeichnet sich (im Gegensatz zum realistischen und aufklärerischen Ethos des Naturalismus) durch eine suggestiv-mehrdeutige Symbolik und eine ästhetisch-formalistische, häufig musikalische, Kunstsprache aus. Der daraus resultierende Sprachstil soll zum einen „subtile Korrelationen zwischen dem Seeleninnern des Dichters und der äußeren Welt“ evozieren, zum anderen durch die symbolische Schreibweise auf die „hinter allem Sein liegenden ewigen Ideen“ verweisen.
Aufgabe dieser Arbeit ist es, mittels einer ersten hermeneutischen Betrachtung und späteren linguistischen Analyse sowie unter Einbeziehung Hofmannsthals generellem Sprachverständnis zu klären, inwiefern Hofmannsthal durch seine im „Lebenslied“ verwendete Sprache und Symbolik auf die „hinter allem Sein liegenden ewigen Ideen“ deutet, inwiefern solche Sprachlichkeiten des Hermetischen bzw. Unverständlichen, die dem Scheitern einer hermeneutischen Betrachtung(sweise) vorgreifen, zum Gegenstand ihrer eigenen Aussage werden können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hermeneutische Analyse
2.1 Resümee der hermeneutischen Analyse
3. Linguistische Analyse
3.1 Makroebene
3.2 Mikroebene
3.3 Metaebene: Parallelismen
3.3.1 Die Sache mit der zwei (und deren Vielfache)
3.3.2 Die Sache mit der 3
3.4 Resümee der linguistischen Analyse
4. Titeldeutung: Nomen est Omen?
5. Problematik der symbolischen Sprache
6. Konklusion und Lösung
Literaturverzeichnis
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