Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Entstehungsgeschichte und Entwicklung beider Strömungen
2.1 Die deutsche Editionswissenschaft
2.2 Die französische „critique génétique“
3. Editionswissenschaft: Zielsetzung und Arbeitsweise
3.1 Die Ziele der Editionswissenschaft
3.2 Die Arbeitsweise der Editoren
4. „Critique génétique“: Zielsetzung und Arbeitsweise
4.1 Die Ziele der „critique génétique“
4.2 Die Arbeitsweise der Textgenetiker
5. Vergleich und Kritik: Editionswissenschaft vs. „critique génétique“
5.1 Gemeinsamkeiten der beiden Forschungsrichtungen
5.2 Unterschiede der beiden Forschungsrichtungen
5.3 Kritik: Editionswissenschaft vs. „critique génétique “
5.4 Wertschätzung
6. Möglichkeiten der Verständigung und Ausblick
6.1 Zur Verständigung und zum Konsens
6.2 Blick in die Zukunft
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Wenn ein Autor behauptet, er habe im Rausch der Inspiration geschrieben, lügt er. Genie ist zehn Prozent Inspiration und neunzig Prozent Transpiration.“[1]
Dieses Zitat von Umberto Eco verdeutlicht einen Umschwung bei der Betrachtung literarischer Werke, der bereits im 18. Jahrhundert begann. Das Schaffen eines Textes ist nicht mehr zurückzuführen auf eine einzigartige, geniale Inspiration des Autors, sondern vor allem auf lange, detaillierte Arbeit am Text. So ist es nicht verwunderlich, dass sich das Interesse der Rezipienten, aber noch mehr der Literaturwissenschaft auch auf eben diese Arbeit richtet: auf die Entwicklung eines Textes bis zur endgültigen Fassung sowie die Vorgehensweise des Autors während des Schaffensprozesses. Die Analyse von Handschriften und Vorstufen literarischer Texte kann viele interessante Fragen beantworten, Verständnishilfe schaffen und Vorraussetzungen für weitere Forschungen geben. So ist es zu beobachten, dass sich in verschiedenen Ländern verschiedene Methoden zur Untersuchung der Textgenese entwickelt haben, mit ebenso verschiedenen Leitmotiven und Zielen. Dies sind alles Gründe, weswegen eine nähere Beschäftigung mit dieser Thematik lohnenswert erscheint.
Diese Arbeit behandelt nun die deutsche Editionswissenschaft sowie die französische „critique génétique“. Die beiden Strömungen bieten sich sehr gut für einen Vergleich an, da sie in vielen Punkten miteinander Verbunden sind, sowohl inhaltlich als auch geschichtlich. Es sollen nun beide Forschungsrichtungen zuerst hinsichtlich ihrer Historie und Entwicklung vorgestellt werden um in die Thematik einzuleiten und ein ausreichendes Vorwissen zu schaffen. Folgend werden die Zielsetzungen und Arbeitsweisen der beiden Strömungen dargestellt, um genauere Einblicke in die Strömungen zu vermitteln – der Genauigkeit wird natürlich durch den Umfang dieser Arbeit eine enge Grenze gesetzt. Die so erlangten Kenntnisse sollen genutzt werden, um einen Vergleich zwischen beiden Forschungsrichtungen anzustellen. Diese Gegenüberstellung soll zum einen Gemeinsamkeiten herausarbeiten als auch Gegensätze aufzeigen. So ist der Vergleich ebenfalls ein passender Punkt, um Kritik an gewissen Eigenschaften und Methoden der Strömungen zu üben oder gegebenenfalls auch Kritiken entgegenzutreten. Schließlich sollen die gewonnenen Einsichten dazu genutzt werden, Möglichkeiten zur Annäherung und Verständigung zwischen der deutschen und der französischen Forschungsart zu finden. Der Schluss dieser Arbeit soll letztendlich einen kleinen Ausblick in die Zukunft geben und darstellen, wo sich die Forschung hinentwickelt und welche neuen Möglichkeiten sich ergeben können.
Wichtigstes Ziel dieser Arbeit ist damit eine möglichst genaue Gegenüberstellung der deutschen Editionswissenschaft und der französischen „critique génétique“, sowohl im Gemeinsamen als auch im Unterschiedlichen. Zusätzlich sollen kommende Fragen sowie Probleme aufgeworfen werden, die diese Forschungsrichtungen zu beantworten und zu lösen haben werden.
2. Entstehungsgeschichte und Entwicklung beider Strömungen
Aus historischer Sicht war es ein langer Weg, bis das europäische Interesse an der Textgenetik erwachte. In der Epoche der Hochklassik galten weitestgehend die Regelsysteme der Poetik und Rhetorik, welche das eigenständige Schaffen als eher nebensächlich betrachteten. Das ästhetische Ideal der Vollkommenheit verlangte vom Autor, jede Spur der Mühsal zu verbergen. Der „Autor“ als rechtliche oder kulturelle Instanz existierte nicht. Somit gab es auch kaum Interesse, Handschriften oder Notizen zu den Werken aufzuheben. Doch unterschwellig begann bereits ein Prozess, dem Schriftsteller eine soziale Stellung einzuräumen und seine Werke als schöpferische Tätigkeit anzuerkennen.[2] Beigetragen haben dazu das Aufkommen der deutschen Romantik mit dem Verständnis der Dichtung als Ausdruck eines schöpferischen Subjekts sowie ein nationales Erwachen nach den Napoleonischen Kriegen seitens der Deutschen und nach der Französischen Revolution seitens der Franzosen. In dieser Zeit kam eine neue Wissenschaft hervor: die Philologie.[3]
Im Folgenden soll die Entwicklung der Editionswissenschaft, bzw. der „critique génétique“ etwas genauer dargestellt werden.
2.1 Die deutsche Editionswissenschaft
Manfred Windfuhr spricht von zwei wesentlichen Gründerzeiten der deutschen Editionswissenschaft und setzt sie zwischen 1880 bis 1914 und nach 1945 an.[4]
Die erste Phase bezeichnet eine Revision der Übertragung altphilologischer Vorgehensweisen – vor allem verbunden mit Karl Lachmann - auf neuere Texte, denn im Gegensatz zu antiken Werken hat man bei neueren Texten Zugriff auf einen „Original“text und muss diesen nicht erst rekonstruieren. Diese Entwicklung trennte einerseits die Editionswissenschaft in zwei unterschiedliche Arbeitsgebiete, andererseits schaffte sie die Grundlage für einen wissenschaftlichen Apparat zur Dokumentation textgenetischer Entwicklungen.[5]
Reinhold Backmann nannte als erster das altphilologische Verfahren der Variantenverzeichnung „verhängnisvoll“[6] und forderte einen Apparat, der alle Fassungen eines Textes „gleichwertig und gleichberechtigt neben die Schlussgestalt“[7] stellt. Sein Ziel war es, dem Benutzer eine Übersicht über die Textentstehung zu geben, jedoch blieb der Versuch unbefriedigend.[8]
Georg Witkowski markierte einen entscheidenden Fortschritt durch seine Bemühungen um die Erarbeitung methodisch „fester Grundsätze“[9] für die Textkritik und Variantenwiedergabe. Auch wenn sowohl Backmanns als auch Witkowskis Versuche in einer Sackgasse endeten, war „das Problem methodisch umrissen, die Darstellung der Textentwicklung als originäre Aufgabe des Editors zu verstehen“, sowie den Apparat inklusive der entsprechenden früheren Textfassungen „zu einem Partner des editierten Textes zu machen.“[10]
Der „entscheidende Durchbruch“[11], diese Forderung in einen Apparat umzusetzen, gelang Beißner mit seiner Großen Stuttgarter Hölderin-Ausgabe, in der er zu einer treppenartigen Auffächerung der Textentwicklung kam, um das „ideale Wachstum“[12] bis zur endgültigen Form darzustellen. Seine Interpretation des Editors als den „mitdichtenden Deuter“[13] stand im kritischen Gegensatz zu Zellers Forderung, dem Leser viel mehr die Möglichkeit zu geben, die Handschrift zu „rekonstruieren“.[14] Letzteres jedoch erforderte einen im hohen Maße komplexen Apparat, gewährte aber ebenso ein hohes Maß an Objektivität. So kam die Editionswissenschaft durch den Grad an Technisierung und Perfektion zu dem Ruf einer „Geheimwissenschaft“.[15]
Der 1971 erschienene Sammelband „Texte und Varianten“[16] von Martens und Zeller sollte der Editionswissenschaft eine grundsätzlichere Richtung geben. Martens entwickelte eine „textdynamische Konzeption, die Textvarianz nicht nur im Hinblick auf den zu editierten Text zu verstehen, sondern die Erkennbarkeit der Textgenese dem Verfahren bloßer Dokumentation der Textgeschichte entgegenzustellen“.[17] Damit wird der Darstellung der Textentwicklung deutlicher „Vorrang vor der Fixierung eines bestimmten Textzustandes eingeräumt“.[18] Martens Beitrag zählt auch heute noch zum Standard editionswissenschaftlicher Theoriebildung.
2.2 Die französische „critique génétique“
Da die „critique génétique“ eine junge, sich noch im Aufbau befindende Forschungsrichtung ist, kann zu ihrer Entwicklung nicht viel gesagt werden. Hier aber ein kurzer Einblick in ihre Entstehung.
Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stand die französische Literaturwissenschaft unter deutlichem Einfluss der deutschen Philologie. Nach dem Krieg von 1870 teilte sich der Bezug auf die „deutsche Wissenschaft“: Zum einen gab es ein mediävistisches Bestreben, Editionen von mittelalterlichen Texten herauszubringen, zum anderen gab es „in der modernen Literaturwissenschaft ein deutliches Veto gegen die ‚Wissenschaft der Sieger’, […] was einen Rückzug auf eine biographisch und psychologisch orientierte Literaturgeschichte zur Folge hatte.“[19] Eine Wende bedeutete erst die 1931 gegründete „Bibliothéque de la Pléiade“, die zum Ziel hatte, Bücher herauszubringen, welche gewissen wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wurden (ungekürzte Texte, kritischer Apparat, Bibliographie). Qualitativ konnten diese Ausgaben allerdings keinen Vergleich mit den deutschen historisch-kritischen Ausgaben standhalten.[20] Erst Beißners 1938 vorgestelltes Konzept des „idealen Wachstums“ als Ursprung für ein dynamisches Textverständnis hat insgeheim die Entstehung der „critique génétique“ mitbestimmt.[21] Doch das vor allem in den 50er bis 70er Jahren neu erwachte französische Interesse für Handschriften und Schaffensprozesse wurde von dem aufkommenden Strukturalismus wieder erdrückt. Paradoxerweise ist dies auch die Zeit, in der die „critique génétique“ durch ihren Gründer Louis Hay entstand. Die Textgenetiker „verschrieben sich nicht der Edition, sondern dem intensiven Studium der Handschriften“[22] und der aus Deutschland stammenden dynamischen Konzeption des Textes.
3. Editionswissenschaft: Zielsetzung und Arbeitsweise
3.1 Die Ziele der Editionswissenschaft
Peter Rühmkorf bemerkte: „[W]ie ein Gedicht sich wortwörtlich, um nicht zu sagen buchstäblich entwickelt, bleibt aus Mangel an Bauabfällen meist dem bloßen Vermuten überlassen“.[23] Eine der grundlegenden Aufgaben eines Editors ist gerade diese Rekonstruktion der Entstehung eines literarischen Werkes anhand solcher „Bauabfälle“, also Notizen, Handschriften, Entwürfe usw. Oberstes Ziel dabei ist es, einem Leser „einen authentischen Text in seiner originalen historischen Gestalt zu präsentieren.“[24] Denn vielfach entspricht die Veröffentlichung eines literarischen Werkes nicht den Vorstellungen des Urhebers, sei es durch Druckversehen, Eingriffe vom Herausgeber, vom Autor nicht bemerkte Textfehler oder anderes. Eine so entstehende Verzerrung der Rezeption soll durch die Editionsarbeit entzerrt werden, welche damit eine unverzichtbare Grundlage zur Textanalyse schafft. Die Editionswissenschaft hat sich so zu einer selbstständigen philologischen Disziplin etabliert.[25] Jedoch hat schon 1921 Georg Witkowski davor gewarnt, dass eine Edition nie allen Bedürfnissen und Zwecken gleichzeitig dienen könne.[26] Somit existieren entsprechend zahlreiche Editionstypen, an deren Spitze allerdings der Typus der historisch-kritischen Ausgabe steht.[27] Im 19. Jahrhundert erfunden, zeigt sie auch heut noch das Anliegen, Werke bedeutender Literaten zu erschließen und zu bewahren. Sie soll den Entstehungsprozess eines literarischen Textes in seiner ganzen Komplexität möglichst umfassend dokumentieren und erläutern. Sämtliche Materialien des zu edierenden Werkes werden zueinander in Beziehung gesetzt und ausgewertet. Die so gewonnenen Ergebnisse müssen einem Leser, der keinen Zugriff auf die originalen Materialien hat, nachvollziehbar aufbereitet und dargestellt werden. Die historisch-kritische Ausgabe „muss es ermöglichen, die einzelnen Entstehungsphasen eines Werks konkret in die Lebensgeschichte des Autors und in die Zeitgeschichte einzufügen“.[28] Denn sie soll eine Forschungsgrundlage bieten, die es nicht nur erlaubt, „gewisse Fragen anders zu beantworten, als der Herausgeber sie beantwortet hat, sondern auch Antworten auf Fragen zu finden, die der Herausgeber nicht beantwortet, noch nicht gestellt hat und nicht voraussehen konnte.“[29]
3.2 Die Arbeitsweise der Editoren
Die Folgende Darstellung der editorischen Arbeitsweise ist unterteilt in fünf Arbeitsschritte: die Materialsichtung, die Bestimmung der Textgrundlage, die Textkonstitution, die Varianten und Textgenese sowie Texterschließung und Kommentar.
Zu den grundlegenden Aufgaben des Editors gehört das Sichten aller Handschriften und publizierten Drucke des zu edierenden Werkes, sowie „deren textliche Abhängigkeitsverhältnisse zu beschreiben.“[30] Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein Stemma, also ein an die klassische Textkritik angelehntes Verfahren. Jedoch dient es nicht der Rekonstruktion eines „Archetyp“, sondern soll die internen und genetischen Beziehungen der Überlieferung aufdecken und erläutern.
Desweiteren gehört die Wahl der Textgrundlage zu den wichtigsten Entscheidungen des Editors und steht damit auch im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Prinzipien zu einer Vereinheitlichung der Methodik scheinen jedoch nicht erreichbar zu sein. Diskutierte Konzepte waren beispielsweise das Prinzip der „späten Hand“ sowie der „frühen Hand“.[31] Beide Prinzipien haben ihre Vor- und Nachteile, die hier allerdings nicht weiter behandelt werden sollen. Der Editor muss sich je nach Beschaffenheit des Werkes und der entsprechenden Materialien entscheiden. Und wie auch immer die Entscheidung ausfällt, sie prägt die Rezeption des Textes.[32]
Ebenfalls eine der wichtigsten Aufgaben des Editors ist die Untersuchung der Textgrundlage auf Textfehler. Was ein zu verbessernder Fehler ist, muss daher möglichst eindeutig geklärt werden, um die Emendation auf ein Minimum zu beschränken und möglichst frei von Interpretatorischen Erwägungen zu halten.[33] So sagt Scheibe:
Eingriffe in die Textgestalt sind nur dann zulässig, wenn eindeutige Druckfehler […] vorliegen, die ebenfalls eindeutig zu korrigieren sind. Als Fehler in dieser Bedeutung ist anzusehen, was für sich und im engeren Kontext keinen Sinn zulässt, der vom Autor tatsächlich gemeint ist.[34]
Und Zeller ergänzt: „In Bezug auf die neuere Literatur ist ‚Sinn’ zu verstehen als textspezifische Logik, als textinterne Struktur“.[35]
Eine Textanalyse setzt immer Textverständnis voraus. Und dieses ist in umfassendem Maße nur möglich unter Einbeziehung der Textgenese und der Textvarianten. So ist es folgerichtig eine der elementarsten Aufgaben des Editors, die Textentstehung im Apparat derart darzustellen, dass ein Leser nicht auf die originalen Materialien zurückgreifen muss. Der Editor übernimmt also die Entzifferungs- und Verstehensarbeit für den Benutzer der Ausgabe. Die Darstellungsverfahren sind allerdings kontrovers diskutiert worden, was eine Vielzahl verschiedener Modelle zur Folge hat.[36]
Die Notwendigkeit eines texterschließenden Kommentars ist heute unbestritten, wenn auch oft diskutiert. Die Frage ist, wo die Erläuterungsbedürftigkeit eines Textes einsetzt.[37] Von Manfred Fuhrmann stammen hierzu die Begriffe der „primären Dunkelheit“ und der „sekundären Dunkelheit“.[38] Primäre Dunkelheit liegt vor, wenn der Autor schon den Rezipienten seiner Zeit Verständnisschwierigkeiten bereitete. Sekundäre Dunkelheit dagegen, wenn die Verstehensprobleme erst im Verlauf der Rezeption mit zunehmendem historischen Abstand entstanden sind. Die Erklärungsbedürftigkeit liegt somit vor allem in der sekundären Dunkelheit.[39]
[...]
[1] Eco, Umberto: Nachschrift zum Namen der Rose. Übers. von Burkhart Kroeber. München: Hanser 1984, S. 18.
[2] Grésillon, Almuth: Literarische Handschriften. Einführung in die „critique génétique“. Übers. von Frauke Rother und Wolfgang Günther. Bern; Berlin; Frankfurt a. M.; New York; Paris; Wien: Lang 1999, S. 109 f. Im Folgenden zitiert als „Grésillon 1999“ mit entsprechender Seitenangabe.
[3] Vgl. ebd., S. 110.
[4] Vgl. Windfuhr, Manfred: Die neugermanistische Edition. Zu den Grundsätzen kritischer Gesamtausgaben. In: Deutsche Vierteljahresschrift 31. 1957, S. 427. Im Folgenden zitiert als „Windfuhr 1957“ mit entsprechender Seitenangabe.
[5] Vgl. Nutt-Kofoth, Rüdiger: Themenbezogene Publikationsorgane zwischen Konzentration und Segmentierung des literaturwissenschaftlichen Feldes. Das Beispiel der germanistischen Editionsphilologie. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 41. 2003.
[6] Backmann, Reinhold: Die Gestaltung des Apparates in den kritischen Ausgaben neuerer deutscher Dichter. Mit besonderer Berücksichtigung der großen Grillparzer-Ausgabe der Stadt Wien. In: Euphorion 25. 1924, S 629.
[7] Ebd., S. 637.
[8] Placha, Bodo: Editionswissenschaft. Eine Einführung in Methode und Praxis der Edition neuerer Texte. 2., ergänzte und aktualisierte Auflage. Stuttgart: Reclam 2006, S. 31 f. Im Folgenden zitiert als „Plachta 2006“ mit entsprechender Seitenangabe.
[9] Witkowski, Georg: Textkritik und Editionstechnik neuerer Schriftwerke. Ein methodologischer Versuch. Leipzig: Haessel 1924, S. 3.
[10] Plachta 2006, S. 33.
[11] Zeller, Hans: Fünfzig Jahre neugermanistischer Edition. Zur Geschichte und künftigen Aufgaben der Textologie. In: Editio 3. 1989, S. 6.
[12] Beißner, Friedrich: Editionsmethoden der neueren deutschen Philologie. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 83. Sonderheft. 1964, S. 81.
[13] Ebd., S. 74.
[14] Zeller, Hans: Zur gegenwärtigen Aufgabe der Editionstechnik. Ein Versuch, komplizierte Handschriften darzustellen. In: Euphorion 52. 1958, S.358 – 360.
[15] Martens, Gunter: Textdynamik und Edition. Überlegung zur Bedeutung und Darstellung variierender Textstufen. In: Texte und Varianten. Probleme ihrer Edition und Interpretation, hrsg. von Gunter Martens und Hans Zeller. München: C. H. Beck’sche Verlangsbuchhandlung 1971, S. 166. Im Folgenden zitiert als „Martens 1971“ mit entsprechender Seitenangabe.
[16] Texte und Varianten. Probleme ihrer Edition und Interpretation, hrsg. von Gunter Martens und Hans Zeller. München: C. H. Beck’sche Verlangsbuchhandlung 1971.
[17] Plachta 2006, S. 41. Vgl. hierzu Martens 1971.
[18] Ebd.
[19] Grésillon 1999, S. 224.
[20] Vgl. ebd.
[21] Vgl. Hay, Louis: „Passé et avenir de l’édition génétique. In: Cahiers de textologie 2, hrsg. von Michel Contat, mit deutscher Übersetzung. Paris: Minard 1988, S. 5 – 22. Sowie Grésillon 1999, S. 226.
[22] Grésillon 1999, S. 230.
[23] Rühmkorf, Peter: Selbst III/88. Aus der Fassung. Zürich: Hoffmanns 1989, S. 716.
[24] Vgl. Plachta 2006, S. 8.
[25] Vgl. Plachta 2006, S. 8 f.
[26] Witkowski, Georg: Grundsätze kritischer Ausgaben neuerer deutscher Dichterwerke. In: Funde und Forschungen. Eine Festgabe für Julius Wahle zum 15. Februar 1921. Leipzig: 1921, S. 221.
[27] Aus Platzgründen kann den anderen Editionstypen hier keine Aufmerksamkeit gewidmet werden. Zu den Problemen einer Definition des Attributs „historisch-kritisch“ vgl. Plachta 2006, S. 13 f.
[28] Scheibe, Siegfried: Zu einigen Grundprinzipien einer historisch-kritischen Ausgabe. In: Texte und Varianten. Probleme ihrer Edition und Interpretation, hrsg. von Gunter Martens und Hans Zeller. München: C. H. Beck’sche Verlangsbuchhandlung 1971, S. 7.
[29] Zeller, Hans: Befund und Deutung. Interpretation und Dokumentation als Ziel und Methode der Edition. In: Texte und Varianten. Probleme ihrer Edition und Interpretation, hrsg. von Gunter Martens und Hans Zeller. München: C. H. Beck’sche Verlangsbuchhandlung 1971, S. 49. Im Folgenden zitiert als „Zeller 1971“ mit entsprechender Seitenangabe.
[30] Plachta 2006, S. 70.
[31] Weitere Prinzipien werden hier aus Platzgründen nicht genannt, jedoch eine kurze Erläuterung: Das Prinzip der „frühen Hand“ wählt eine der ersten, also frühsten Druckfassungen als Textgrundlage aus. Nach „später Hand“ entsprechend eine der letzten und spätesten Fassungen.
[32] Vgl. ebd., S. 77 ff.
[33] Vgl. ebd., S. 90 f.
[34] Scheibe, Siegfried: Zum editorischen Problem des Textes. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 101. Sonderheft: Probleme neugermanistischer Edition. 1982, S. 25.
[35] Zeller 1971, S. 70.
[36] Vgl. Plachta 2006, S. 99 f. Zu den verschiedenen Modellen vgl. Zeller, Hans: Die Typen des germanistischen Varianten-Apparats und ein Vorschlag zu einem Apparat für Prosa. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 105. Sonderheft: Editionsprobleme der Literaturwissenschaft. 1986, S. 42 – 69.
[37] Vgl. ebd., S. 122 ff.
[38] Vgl. Fuhrmann, Manfred: Kommentierte Klassiker? Über die Erklärungsbedürftigkeit der klassischen deutschen Literatur. In: Warum Klassiker? Ein Almanach zur Eröffnungsedition der Bibliothek deutscher Klassiker, hrsg. von Gottfried Honnefelder. Frankfurt a. M.: 1985, S. 43 f.
[39] Vgl. Plachta 2006, S. 126 ff.