Sicherlich gibt es nur wenige Menschen, denen Umweltschutz ein Fremdwort bzw. ein fernliegender
Begriff ist. Jeder von uns wird im Alltag mit diesem Begriff konfrontiert, ob es sich
nun um das Sparen von Wasser während des Zähneputzens oder das kraftstoffsparende Fahren
des Autos handelt. Doch trotz des Wissens um die Notwendigkeit umweltschonender
Verhaltensweisen können wir uns oft dabei ertappen, den Wasserhahn beim Zähneputzen offen
zu lassen, und haben wir es eilig, so fahren wir nicht weiterhin Optimalgeschwindigkeit.
Trotz aller bekannten naturwissenschaftlichen Tatsachen und Erkenntnisse, die dringend eine
grundsätzliche Änderung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise nahelegen, beharren die
meisten Menschen auf ihren umweltschädlichen Verhaltensweisen; dies obwohl ihnen gleichzeitig
bewusst ist, dass es so nicht weitergehen kann und obwohl sie den Fragen des Umweltschutzes
prinzipiell aufgeschlossen gegenüberstehen. Sehr rasch kann der Eindruck gewonnen
werden, dass auf fast allen Ebenen erhebliche Inkonsistenzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit
bestehen. Trotz eines hohen Umweltbewusstseins hinkt das faktische Verhalten hinterher.
Eine Lösung des Umweltproblems erfordert es, dass alle Nationen ihre Produktions- und
Wirtschaftsweise ändern. Es ist offensichtlich, dass dies nicht durch technische und politische
Änderungen allein erreichbar ist. Es muss auch ein Wandel der individuellen Lebensstile erfolgen;
umweltrelevantes - also umweltschädigendes oder umweltschützendes - Verhalten
einzelner Individuen trägt maßgeblich zur Lösung des Problems bei.
In der vorliegenden Arbeit wenden wir uns der Beziehung zwischen umweltbezogenen Einstellungen
und dem tatsächlichen, individuellen Umweltverhalten zu.
Die Ausgangsbasis dieser Arbeit wird die Studie „Persönliches Umweltverhalten – Diskrepanzen
zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ von Andreas Diekmann und Peter Preisendörfer
aus dem Jahre 1992 sein. Wir werden diese Studie vorstellen und wiederholt Verbindungen
zu theoretischen Überlegungen weiterer Autoren, die sich mit Fragestellungen des Umweltverhaltens
beschäftigt haben, herstellen.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, einen umfassenden Überblick über die Beziehung zwischen
umweltrelevanten Einstellungen und Verhalten zu geben. Dabei soll vor allem auf Diskrepanzen zwischen diesen beiden Komponenten eingegangen und auf mögliche Erklärungen dieser
Widersprüche hingewiesen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung der verwandten Studie
- Problemstellung
- Methoden
- Stichprobenbeschreibung
- Operationalisierung zentraler Variablen
- Pfadmodell des persönlichen Umweltverhaltens
- Divergenzen zwischen Umweltbewusstsein und -verhalten
- Barrieren der Transformation von Einstellung in Verhalten
- Anreize zu umweltgerechtem Verhalten
- Ergebnisse
- Modelle umweltrelevanten Verhaltens
- Strukturmodelle
- Prozessmodelle
- Einflussschema von Fietkau und Kessel
- Moderatoren zwischen Umweltbewusstsein und umweltbewusstem Handeln
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Beziehung zwischen umweltrelevanten Einstellungen und dem tatsächlichen, individuellen Umweltverhalten zu untersuchen. Sie bezieht sich dabei auf die Studie von Diekmann und Preisendörfer aus dem Jahr 1992 und erweitert diese mit theoretischen Überlegungen anderer Autoren zum Umweltverhalten.
- Diskrepanzen zwischen Umweltbewusstsein und -verhalten
- Mögliche Erklärungen für diese Widersprüche
- Die Rolle von Einstellungen und Verhalten im Umweltkontext
- Einflussfaktoren auf umweltgerechtes Verhalten
- Moderatoren zwischen Umweltbewusstsein und umweltbewusstem Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Problematik des Umweltverhaltens und der Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit dar. Sie betont die Notwendigkeit eines Wandels in den individuellen Lebensstilen.
- Vorstellung der verwandten Studie: Dieses Kapitel präsentiert die Studie von Diekmann und Preisendörfer aus dem Jahr 1992, die sich mit dem persönlichen Umweltverhalten auseinandersetzt. Es werden die Problemstellung der Studie, die Methoden und Ergebnisse sowie die Ergebnisse zur Beziehung zwischen Umweltbewusstsein und -verhalten erläutert.
- Modelle umweltrelevanten Verhaltens: Hier werden verschiedene Modelle vorgestellt, die versuchen, das umweltrelevante Verhalten zu erklären. Es werden Struktur- und Prozessmodelle sowie das Einflussschema von Fietkau und Kessel diskutiert.
- Moderatoren zwischen Umweltbewusstsein und umweltbewusstem Handeln: Dieses Kapitel untersucht die Faktoren, die den Zusammenhang zwischen Umweltbewusstsein und umweltbewusstem Handeln beeinflussen. Es werden verschiedene Moderatoren wie z.B. soziale Normen, Selbstwirksamkeit und emotionale Aspekte beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Umweltschutz, Umweltverhalten, Umweltbewusstsein, Einstellungen, Verhalten, Diskrepanzen, Modelle, Moderatoren und Einflussfaktoren.
- Arbeit zitieren
- Katharina Niehoff (Autor:in), Constanze Kleinert (Autor:in), 2003, Umweltrelevante Einstellungen und Verhalten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17464