Beziehungen Ägyptens zu seinen Nachbarn sind bereits für die älteste bekannte Kultur des keramischen Neolithikums in Ägypten in vielfältiger Form belegt. So gelangten Rohstoffe wie z. B. Holz, Kupfer, Silber, Schmucksteine, Öle, Harze und Wein nach Ägypten. Dazu tritt Keramik ausländischer Herkunft, wie die aus Syrien-Palästina stammenden Wellenhenkelgefäße oder die sogenannte Abydosware. Ebenso läßt sich eine kulturelle Einflußnahme aus Mesopotamien ausmachen, die sich in der Verwendung von Rollsiegeln, Motiven wie Schlangenhalspanthern (z. B. Narmerpalette) und Architekturelementen wie z. B. der Nischengliederung von Wänden äußert. Daß jedoch nicht Ägypten allein Empfänger von Gütern und Ideen war, zeigt sich unter anderem daran, daß an manchen Orten Vorderasiens, wie z. B. En Besor bis zu 90 % der vorliegenden Keramik aus ägyptischer Produktion stammen. Wenn ansonsten häufig keine bzw. nur wenige ägyptische Produkte in den Befunden vorliegen, ist die Annahme berechtigt, daß von dort verderbliche Güter, wie z. B. Getreide, geliefert wurde.5 Bis in die 2. Dynastie sind somit weitreichende Kontakte Ägyptens zu seinen Nachbarn belegt. Für die Zeit der 3. Dynastie jedoch läßt sich, wie wir noch sehen werden, anhand der Belege ein Rückgang in den Außenkontakten verzeichnen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Nubien
- III. Sinai
- IV. Kanaan und Negev (Palästina)
- V. Byblos
- VI. Fazit
- VII. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Außenbeziehungen Ägyptens während der 3. Dynastie und untersucht die Hinweise auf Kontakte zu den Nachbarregionen wie Nubien, Sinai, Kanaan und Byblos. Dabei werden die verschiedenen Formen von Kontakten, einschließlich diplomatischer Beziehungen, Expeditionen, kriegerischen Auseinandersetzungen und Handel, beleuchtet. Die Arbeit analysiert auch die Gründe für einen möglichen Rückgang der Außenkontakte in dieser Zeit.
- Untersuchung der Außenbeziehungen Ägyptens während der 3. Dynastie
- Analyse der verschiedenen Formen von Kontakten zu den Nachbarregionen
- Bewertung der Gründe für einen möglichen Rückgang der Außenkontakte
- Zusammenhang zwischen Außenbeziehungen und der Entwicklung der ägyptischen Kultur
- Bedeutung der archäologischen und inschriftlichen Quellen für die Rekonstruktion der Außenkontakte
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Dieses Kapitel stellt die Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit vor. Es werden die verschiedenen Formen von Kontakten zwischen Ägypten und seinen Nachbarn in der frühen Geschichte beleuchtet und die Besonderheiten der 3. Dynastie hervorgehoben. Die Arbeit folgt der geographisch orientierten Gliederung von Michel Baud, die die Außenbeziehungen Ägyptens nach Nubien, Sinai, Vorderasien und Byblos unterteilt.
II. Nubien
Dieses Kapitel befasst sich mit den Beziehungen zwischen Ägypten und Nubien während der 3. Dynastie. Es werden die archäologischen Funde und inschriftlichen Quellen analysiert, um die Entwicklung der kulturellen Kontakte und den Einfluss der ägyptischen Expansion auf die nubische Bevölkerung zu erforschen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Keramikproduktion und ihrer Entwicklung in den verschiedenen Regionen Nubiens gewidmet.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Christian E. Schulz (Autor:in), 2003, Außenbeziehungen Ägyptens während der 3. Dynastie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17467