Bei der Betrachtung von Feindbildern in Ägypten lassen sich grundsätzlich zwei Arten von Feinden voneinander abgrenzen. Zum einen ist dies der religiöse Feind, der als Verkörperung des Chaos in Gestalt von Seth, Apophis und deren Gefährten die Maat bedroht und mit Hilfe von entsprechenden Ritualen in Schach gehalten werden muß. Zum anderen gibt es den politischen Feind, der als eine reale Bedrohung einerseits mit kriegerischen Mitteln bekämpft wurde, andererseits aber auch rituell gebannt und vernichtet werden mußte. Eine eindeutige Trennung der beiden Begriffe ist trotzdem nicht möglich, da der politische Feind als Gegner der Maat und damit als eine irdische Verkörperung chaotischer Mächte angesehen wurde.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Ikonographie des Erschlagens der Feinde als rituelle Feindvernichtung
- III. Elemente von Ritualen zur Feindvernichtung
- a) Feindfiguren und Feinddarstellungen
- b) Zerschlagen der roten Töpfe
- c) Ächtungstexte
- d) Menschenopfer
- e) Schlachtungsrituale
- IV. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die rituelle Feindvernichtung im Alten Ägypten und beleuchtet, wie sie in verschiedenen Formen und Ikonographien zum Ausdruck kam.
- Untersuchung der Ikonographie des Erschlagens von Feinden als Form der rituellen Feindvernichtung
- Analyse verschiedener Elemente von Ritualen zur Feindvernichtung, einschließlich Feindfiguren, Zerschlagen von Töpfen, Ächtungstexten, Menschenopfern und Schlachtungsritualen
- Bedeutung von Feindbildern in der ägyptischen Religion und Politik
- Untersuchung der Verwendung von Feindfiguren als Stellvertreter für reale Feinde
- Rituelle Vernichtungspraktiken in verschiedenen historischen Perioden
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Der Text stellt zunächst die zwei Arten von Feinden im Alten Ägypten vor: den religiösen Feind und den politischen Feind. Während der religiöse Feind das kosmische Gleichgewicht bedroht, stellt der politische Feind eine reale Gefahr dar. Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Feindtypen ist jedoch nicht immer eindeutig, da politische Feinde als irdische Verkörperungen des Chaos angesehen wurden.
II. Ikonographie des Erschlagens der Feinde als rituelle Feindvernichtung
Dieses Kapitel untersucht die Ikonographie des Erschlagens von Feinden, die bereits in vorgeschichtlicher Zeit auftritt und eine fortschreitende Ritualisierung vom echten Menschenopfer hin zur Ersatzhandlung zeigt. Der König wird dabei dargestellt, wie er einen oder mehrere gefesselte Feinde tötet, wobei verschiedene Waffen wie Keulen, Beilkeulen und Sichelschwerter verwendet werden. Diese Darstellungen dienen dazu, einen Sieg des Königs über die Feinde zu verewigen und die Vernichtung des Feindes dauerhaft zu machen.
III. Elemente von Ritualen zur Feindvernichtung
Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Elemente von Ritualen zur Feindvernichtung, die nicht immer klar voneinander zu trennen sind. Dazu gehören Feindfiguren, die in verschiedenen Formen und Materialien hergestellt wurden und auf die auf verschiedene Weise eingewirkt wurde (z. B. Zerschlagen, Verbrennen). Die Zeremonie des Zerschlagens der roten Töpfe, Ächtungstexten, die Problematik der mutmaßlichen Menschenopfer und Schlachtungsriten werden ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieses Textes sind: rituelle Feindvernichtung, Ikonographie, Feindfiguren, Ächtungstexten, Menschenopfer, Schlachtungsrituale, Feindbilder, Maat, Chaos, Seth, Apophis, politischer Feind, religiöser Feind.
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- Magister Artium Christian E. Schulz (Author), 2002, Rituelle Feindvernichtung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17470