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Der Genozid in Ruanda 1994 – alleiniges Resultat der kolonialpolitischen Konstruktion einer Ethnie?

Title: Der Genozid in Ruanda 1994 – alleiniges Resultat der kolonialpolitischen Konstruktion einer Ethnie?

Term Paper (Advanced seminar) , 2011 , 34 Pages , Grade: 1,3

Autor:in: Bakkalaureus Artium Steffen Radtke (Author)

Politics - Region: Africa
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Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage nach den Ursachen des Völkermordes von 1994, wobei im Zentrum die Überlegung steht, ob der er das alleinige Resultat der kolonialpolitischen Konstruktion einer Ethnie war.
Zuerst werden zur Einführung in die Thematik die Ereignisse im chronologischen Überblick seit der Unabhängigkeit Ruandas 1962 dargestellt. Das sich anschließende Kapitel beinhaltet dann die Untersuchung des Effektes von Feindbildern auf den Genozid. Um deren Wesen zu untersuchen, wird zunächst deren theoretische Vorbetrachtung unternommen. Im Anschluss daran erfolgt gemäß der Leitfrage die schwerpunktmäßige Analyse der kolonialpolitischen Konstruktion einer Ethnie, welche in der Konsequenz die Grundlegung von Feindbildern bedeutete. In einer Weiterführung dieser Analyse wird nachgezeichnet, wie durch die Politisierung der Ethnie im öffentlichen Diskurs ein weiterer Grundstein für die Ausprägung von ethnisch bedingten Feindbildern gesetzt wurde, bevor dann die politische Instrumentalisierung und explizite Formulierung drastischer Feindbilder genauer unter die Lupe genommen wird. Angesichts der enormen Grausamkeit der Ereignisse stellt sich zudem die Frage, welche weiteren, generalisierbaren Faktoren zum Genozid beigetragen haben. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle eine kurze theoretische Zwischenbetrachtung vorgenommen. In einem weiteren thematischen Komplex werden dann neben den politischen Faktoren noch die sozialen genauer betrachtet. Den Ausgangspunkt dafür wird die Theorie von Thomas Robert Malthus bilden, der einen Zusammenhang zwischen Überbevölkerung und Nahrungsmittelknappheit feststellt. Im Zusammenhang der Transferierung dieses Grundgedankens auf die Situation in Ruanda werden die sozialen Faktoren des Genozids wie zum Beispiel die zu hohe Bevölkerungsdichte und Landknappheit untersucht, welche diesen strukturell begünstigt haben.
Der Aufsatz „Warum Völkermord in Ruanda?“ von Hartmut Dießenbacher stellte eine wichtige Literaturbasis dar. Seine Hypothese ist, dass der Völkermord infolge hoher Geburtenraten durch eine Überbevölkerung des Landes strukturell begünstigt wurde, sodass in der Konsequenz ein Zusammenhang von Zeugungs- und Tötungsverhalten konstatiert werden kann. Dieser demografische Ansatz ist in der Völkermordforschung noch relativ neu , gerade deshalb ist es aufschlussreich, den demografischen und sozialen Faktoren neben der politologischen Untersuchung von Feindbildern ein wenig Raum zu geben.

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Inhaltsverzeichnis

  • Die genuine Irrationalität des Menschen
  • Chronologie des Genozids seit der Unabhängigkeit
  • Der Effekt von Feindbildern auf den Genozid
    • Theoretische Vorbetrachtungen zum Feindbild
    • Die Grundlegung von Feindbildern durch die kolonialpolitische Konstruktion einer Ethnie
    • Explizite Feindbilder
      • Die Politisierung der Ethnien im öffentlichen Diskurs
      • Die politische Instrumentalisierung und Ausformung der Feindbilder
      • Theoretische Deutungen des Genozids
  • Die Theorie von Thomas Robert Malthus
    • Das Bevölkerungsgesetz
    • Die Transferierbarkeit der Theorie auf Ruanda
  • Soziale Ursachen des Genozids
    • Ökologie, Bevölkerungswachstum und das Nahrungsproblem
    • Soziale Ungleichheit und vergiftetes soziales Klima
  • Rationalität des Irrationalen – Irrationalität des Rationalen

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Arbeit untersucht die Ursachen des Völkermords in Ruanda im Jahr 1994 und befasst sich mit der Frage, ob dieser ausschließlich auf die kolonialpolitische Konstruktion einer Ethnie zurückzuführen ist. Die Arbeit beleuchtet die komplexen und vielschichtigen Ursachen des Genozids und strebt nach einem tieferen Verständnis des Ereignisses, um potenziell ähnliche Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern.

  • Die Rolle von Feindbildern im Kontext des Genozids
  • Der Einfluss der kolonialpolitischen Konstruktion von Ethnien auf die Entstehung von Feindbildern
  • Sozioökonomische Faktoren, die zum Genozid beigetragen haben, wie z. B. Bevölkerungswachstum, Landknappheit und soziale Ungleichheit
  • Die Bedeutung des demografischen Ansatzes für die Analyse des Genozids
  • Die methodische Herausforderung der Vermeidung kultureller Arroganz bei der Untersuchung von Entwicklungsländern

Zusammenfassung der Kapitel

Das erste Kapitel stellt die Ereignisse im chronologischen Überblick seit der Unabhängigkeit Ruandas 1962 dar. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen von Feindbildern auf den Genozid. Hierbei werden zunächst theoretische Überlegungen zum Feindbild angestellt und anschließend die kolonialpolitische Konstruktion einer Ethnie analysiert, die zur Entstehung von Feindbildern führte. Die Politisierung der Ethnie im öffentlichen Diskurs und die politische Instrumentalisierung von Feindbildern werden ebenfalls beleuchtet. Im Anschluss daran werden soziale Faktoren wie Bevölkerungsdichte, Landknappheit und soziale Ungleichheit betrachtet, die als Ursachen für den Genozid in Ruanda relevant sind. Die Arbeit analysiert dabei strukturelle Faktoren und geht über eine reine Akteurstheorie hinaus.

Schlüsselwörter

Der Text befasst sich mit dem Thema Genozid, insbesondere mit den Ursachen des Völkermords in Ruanda. Zentraler Bezugspunkt ist die Konstruktion von Ethnien, die durch die koloniale Politik begünstigt wurde und zur Entstehung von Feindbildern führte. Weitere wichtige Schlüsselwörter sind: Feindbild, soziale Ungleichheit, Bevölkerungswachstum, Landknappheit, demografische Faktoren, kulturelle Arroganz, strukturelle Faktoren und methodische Probleme bei der Untersuchung von Entwicklungsländern.

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Details

Title
Der Genozid in Ruanda 1994 – alleiniges Resultat der kolonialpolitischen Konstruktion einer Ethnie?
College
University of Rostock
Grade
1,3
Author
Bakkalaureus Artium Steffen Radtke (Author)
Publication Year
2011
Pages
34
Catalog Number
V174723
ISBN (eBook)
9783640953394
ISBN (Book)
9783640952960
Language
German
Tags
Genozid Ruanda 1994 Kolonialpolitik Ethnie Völkermord Tutsi Hutu
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Bakkalaureus Artium Steffen Radtke (Author), 2011, Der Genozid in Ruanda 1994 – alleiniges Resultat der kolonialpolitischen Konstruktion einer Ethnie?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174723
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