Der Zerfall der Sowjetunion (SU) beendete die Teilung Europas und ermöglichte die Entwicklung der Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts, sowie der Teilstaaten der Union zu freien und demokratischen Nationen. Zwar gibt es auch heute noch in manchen dieser jungen Staaten Probleme im Umgang mit der Demokratie, doch da Demokratisierung als Prozess zu verstehen ist, sind diese Beobachtung auch zwanzig Jahre nach dem Ende der UdSSR und ihrer Sattelitenstaaten nicht automatisch ein Grund zu ernsthafter Besorgnis. Auch die weit reichende Integration vieler postsozialistischer Staaten in die Europäische Union lässt positiv in die Zukunft blicken. Man kann heute sagen, dass der europäische Kontinent demokratisch organisiert ist und frei von diktatorischen, unfreien Regimen. Eine drastische Ausnahme stört dieses Bild: die Republik Belarus .
Nach der Loslösung von der Sowjetunion durchlebte Weißrussland einen ähnlichen Prozess wie viele andere Staaten des Ostblocks. 1994 trat allerdings ein zu diesem Zeitpunkt weitgehend unbekannter Politiker auf den Plan. Aljaksandr Lukašenka wurde 1994 überraschend in das erst Wochen zuvor geschaffene Präsidentenamt gewählt und brach den ohnehin schleppenden Demokratisierungsprozess des Landes ab. Seitdem führt er Belarus mit harter Hand und scheinbar ohne Interesse an einer demokratischen Entwicklung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Belarus vom Zerfall der Sowjetunion bis heute
- Transformationsjahre
- Das System Lukašenka
- Belarus im Jahr 2010
- Parlamentswahlen in Belarus
- Die Parlamentswahlen 2000
- Die Parlamentswahlen 2004
- Die Parlamentswahlen 2008
- Präsidentschaftswahlen in Belarus
- Die Präsidentschaftswahl 2001
- Die Präsidentschaftswahl 2006
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Republik Belarus in den Jahren 2000 bis 2008, insbesondere mit den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen dieser Zeit. Ziel ist es, die Wahlen zu analysieren und zu bewerten, um herauszufinden, ob sich Belarus in Richtung Demokratisierung bewegt oder ob die Herrschaft von Alexander Lukaschenko weiterhin gefestigt wird.
- Die politische Entwicklung Belarusslands nach dem Zerfall der Sowjetunion
- Das System von Alexander Lukaschenko und seine Auswirkungen auf die demokratische Entwicklung
- Analyse der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Belarus im Zeitraum 2000 bis 2008
- Bewertung des Wahlgeschehens in Bezug auf Demokratie und Freiheit
- Die Rolle internationaler Beobachter bei den Wahlen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Problematik der politischen Entwicklung Belarusslands im Vergleich zu anderen postsozialistischen Staaten dar.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die Geschichte Belarusslands seit dem Zerfall der Sowjetunion. Es wird die Entwicklung des Landes in den „Transformationsjahren“ sowie die Etablierung des Systems von Alexander Lukaschenko dargestellt.
- Kapitel 3 widmet sich den Parlamentswahlen in Belarus in den Jahren 2000, 2004 und 2008.
- Kapitel 4 analysiert die Präsidentschaftswahlen in Belarus in den Jahren 2001 und 2006.
Schlüsselwörter
Belarus, Alexander Lukaschenko, Parlamentswahlen, Präsidentschaftswahlen, Demokratisierung, Diktatur, OSZE, Wahlbeobachtung, Transformationsjahre, postsozialistische Staaten.
- Arbeit zitieren
- Thomas Daniel (Autor:in), 2010, Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Belarus von 2000 bis 2008, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174751