0 Einleitung
In Ländern wie Italien oder Nordkorea werden Teile der Informationskanäle durch politische Akteure, Parteien oder ganze Regierungen kontrolliert und zensiert. Der entstehende ‚Output‘ stimmt demzufolge nicht mit den realen Ereignissen überein. In anderen Staaten, seien die Medien für das Agenda Setting verantwortlich und würden die Themen der politischen Akteure bestimmen (Vgl. Reporter ohne Grenzen e.V. 2009; vgl. Sarcinelli 2008, S. 40).
“[...] I'm gonna settle on the sofa and turn down the lights, I've got 900 channels, but there's nothing to see, No wonder everybody thinks they should be on TV, We all wanna be famous, Be our face on the screen, Read our name in the papers, Everybody wants to be on TV [...]“ (Musik-Lyrics.com 2010, S. 1)
Dieser Ausschnitt stammt aus dem Lied „Famous“ von der britischen Rockband Scouting For Girls und könnte die Gedanken einiger Fernsehzuschauer widerspiegeln. Sie konsumieren die Inhalte des Fernsehens und haben den Traum, selbst im ‚Scheinwerferlicht zu stehen‘, obwohl sie keine Talente haben, wie der Songtext verrät (Vgl. Musik-Lyrics.com 2010, S. 1). Aber wo steht die „vierte Gewalt“ in der ‚Trias‘ der politischen Kommunikation von Medien, Gesellschaft und Politik wirklich(Vgl. Sarcinelli 2005, S. 110; vgl. Schemel 2004, S. 23 f.)? Gibt es einen einseitigen Stimulus, arbeiten sie unabhängig voneinander oder sind sie abhängig voneinander? Diese und weitere Fragen sollen in dieser wissenschaftlichen Arbeit unter der folgenden Fragestellung erläutert werden: „TV und Internet – eine Gefahr für die demokratische Gesellschaft? Der Ansatz einer theoretischen Auseinandersetzung zwischen Pierre Bourdieu und John Fiske unter der Bezugnahme des ‚Neuen Mediums‘ Internet“
Strukturell wird zuerst in aller Kürze auf die theoretischen Beziehungen der drei genannten Akteure eingegangen (Vgl. ebd.). Beispielhaft werden die Perspektiven der Wissenschaftler Pierre Bourdieu und John Fiske eingenommen. Beide stehen sich konträr gegenüber, wenn es um das Fernsehen und seine Wirkungen auf den Bürger und die Politik geht. Nach Fiske wird der TV-Rezipient aktiv und übernimmt u. a. die Selektion. Bourdieu hingegen sieht in diesem Medium eine reale Gefahr für die Demokratie. Es folgen aktuelle Auffassungen im Bezug auf das Internet, da dieses im Begriff ist, zum Leitmedium zu avancieren. Einige Vor- und Nachteile dessen werden in den letzten beiden Abschnitten benannt, um diese abschließend zu bewerten und die ...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Beziehungen zwischen Medien, Bürgern und der Politik
- John Fiske: Der aktive und versierte TV-Rezipient
- Pierre Bourdieu: TV als Gefahr für Demokratie
- Abwägung der Argumente
- Moderne Auffassungen von Medien-Demokratie
- Die elektronische Demokratie: Partizipation durch Massenmedien
- Politische Partizipation trotz Medien – das Internet und seine Nachteile
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Frage, ob TV und Internet eine Gefahr für die demokratische Gesellschaft darstellen. Hierfür werden die theoretischen Ansätze von Pierre Bourdieu und John Fiske herangezogen und im Kontext des Internets diskutiert. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Medien in der politischen Kommunikation und die Auswirkungen auf Bürger und Politik.
- Die Beziehung zwischen Medien, Bürgern und der Politik
- Die Rolle des Fernsehens in der Demokratie
- Die Bedeutung des Internets für politische Partizipation
- Die potenziellen Gefahren von Medien für die Demokratie
- Der Einfluss von Medien auf die Meinungsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Medien und ihrer Rolle in der Demokratie ein. Sie stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert die Argumentationslinie. Die Einleitung bezieht sich auf Beispiele aus Italien und Nordkorea, um die Relevanz des Themas zu verdeutlichen.
Theoretische Beziehungen zwischen Medien, Bürgern und der Politik
Dieses Kapitel untersucht die theoretischen Ansätze von John Fiske und Pierre Bourdieu im Bezug auf Medien und Demokratie. Fiske argumentiert, dass der Fernsehzuschauer aktiv und versiert ist und selbständig Inhalte selektiert. Im Gegensatz dazu sieht Bourdieu im Fernsehen eine Gefahr für die Demokratie, da es die Bürger den Interessen der Medienmacht ausliefert.
Moderne Auffassungen von Medien-Demokratie
Dieses Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen des Internets auf die Demokratie. Es werden die Chancen und Herausforderungen von Online-Partizipation und die Frage, ob das Internet die Demokratie stärkt oder schwächt, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Medien, Demokratie, Internet, Partizipation, politische Kommunikation, Pierre Bourdieu, John Fiske, Medienmacht, Informationsgesellschaft, Agenda Setting. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Medien wie Fernsehen und Internet eine Gefahr für die Demokratie darstellen, welche Rolle sie im Prozess der Meinungsbildung spielen und welche Auswirkungen sie auf die politische Partizipation von Bürgern haben.
- Quote paper
- Christian Bach (Author), 2010, TV und Internet – eine Gefahr für die demokratische Gesellschaft?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174774