Seit 2006 gelten nun die so häufig in den Printmedien angeprangerten „neuen“ Rechtschreibregeln. Es scheint daher berechtigt zu sein, zu fragen, wie sich die Presse nach derart großem Widerstreben gegen eine Reform bezüglich der Rechtschreibung verhält und ob die Aufregung um die Reform berechtig war. Die Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, dabei insbesondere diejenigen Schreibungen ins Auge zu fassen, bei denen es darum geht, Wörter in irgendeiner Weise zu gliedern - sei es durch ein Spatium, einen Bindestrich oder ein Apostroph - oder aber keine Lücke bzw. kein Zeichen zwischen den Wörtern zu setzen. Es wird ausgehend vom Sprachwandel argumentiert, die Geschichte und Bedeutung der Orthographie in der Linguistik beleuchtet und deren Prinzipien erklärt. Anschließend wendet sich der Fokus der Getrennt- und Zusammenschreibung zu, einem besonders in den Reformen bis 2006 stark umstrittenen Bereich, der immer wieder Schwierigkeiten bereitet. Es werden - wie auch später für die Bereiche Schreibung mit Bindestrich und Schreibung mit Apostroph - zunächst die bis 2006 gültigen Rechtschreibvorgaben benannt, dann die aktuelle Regelung vorgestellt, sprachwissenschaftlich analysiert und anhand eines selbst erstellten Korpus aus Pressetexten auf ihre Umsetzung und Sinnhaftigkeit hin überprüft.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- TABELLENVERZEICHNIS
- 1. DIE DEUTSCHE SPRACHE IM WANDEL UND IN DER DISKUSSION
- 2. FRAGESTELLUNG UND VORGEHENSWEISE
- 3. DAS SPRACHWISSENSCHAFTLICHE FELD DER ORTHOGRAPHIE
- 3.1. SPRACHWISSENSCHAFTLICHE BEDEUTUNG UND DEFINITION
- 3.2. DER WEG BIS ZUR ERSTEN EINHEITLICHEN ORTHOGRAPHIE DES DEUTSCHEN
- 3.3. DIE DEUTSCHE ORTHOGRAPHIE DER GEGENWART
- 3.4. DIE ORTHOGRAPHISCHEN PRINZIPIEN
- 3.5. NICHT ORTHOGRAPHISCH KODIFIZIERTE PHÄNOMENE DER SCHRIFTSPRACHE
- 4. DIE GETRENNT- UND ZUSAMMENSCHREIBUNG
- 4.1. REGELUNG DER GZS BIS ZUR REFORM VON 2006
- 4.2. GEGENWÄRTIGE REGELUNG DER GZS
- 4.2.1. Nähere Bestimmung des Regelungsbereichs der GZS
- 4.2.2. Zusammensetzungen mit einem Verb
- 4.2.2.1. Untrennbare Zusammensetzungen (§ 33 RW)
- 4.2.2.2. Trennbare Zusammensetzungen (§ 34 RW)
- 4.2.2.3. Verbindungen mit sein (§ 35 RW)
- 4.2.3. Zusammensetzungen mit einem Adjektiv (§ 36 RW)
- 4.2.4. Zusammensetzungen mit einem Substantiv (§§ 37 und 38 RW)
- 4.2.5. Zusammensetzungen mit anderen Wortarten (§ 3 RW)
- 4.3. ZUSAMMENFASSUNG DER FEHLERQUOTEN
- 5. DIE SCHREIBUNG MIT BINDESTRICH
- 5.1. REGELUNG DER SMB BIS ZUR REFORM VON 2006
- 5.2. GEGENWÄRTIGE REGELUNG DER SMB
- 5.2.1. Der Erläuterungsbindestrich
- 5.2.1.1. Zusammensetzungen und Ableitungen, die keine Eigennamen als Bestandteile enthalten (§§ 40 bis 45 RW)
- 5.2.1.2. Zusammensetzungen und Ableitungen, die Eigennamen als Bestandteile enthalten (§§ 46 bis 52 RW)
- 5.2.2. Der Ergänzungsbindestrich
- 5.3. ZUSAMMENFASSUNG DER FEHLERQUOTEN
- 6. DIE SCHREIBUNG MIT APOSTROPH
- 6.1. REGELUNG DER SMA BIS ZUR REFORM VON 2006
- 6.2. GEGENWÄRTIGE REGELUNG DER SMA (§§ 97 UND 98 RW)
- 6.3. ZUSAMMENFASSUNG DER FEHLERQUOTE
- 7. SCHLUSSBEMERKUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Wortgliederung im Deutschen, genauer gesagt mit der Orthographie von Getrennt- und Zusammenschreibung, Schreibung mit Bindestrich und Schreibung mit Apostroph in deutschen Pressetexten. Die Untersuchung analysiert die Regelungen der deutschen Rechtschreibung in diesen Bereichen und ihre Anwendung in konkreten Textbeispielen.
- Entwicklung der deutschen Rechtschreibung und die Bedeutung der Wortgliederung
- Analyse der Regelungen zur Getrennt- und Zusammenschreibung, Schreibung mit Bindestrich und Schreibung mit Apostroph
- Untersuchung der Anwendung dieser Regeln in deutschen Pressetexten
- Beurteilung der Fehlerquoten und Herausforderungen in der praktischen Anwendung der Orthographie
- Bewertung der Relevanz der Orthographie für die Sprachkompetenz und die Verständlichkeit von Texten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung der deutschen Sprache und die Bedeutung der Wortgliederung. Es wird auf die unterschiedlichen Ansätze zur Regelung der deutschen Rechtschreibung eingegangen, mit Fokus auf die Herausforderungen der Standardisierung und die Notwendigkeit einer einheitlichen Norm.
Das zweite Kapitel erläutert die Fragestellung der Arbeit und die Vorgehensweise bei der Untersuchung. Es wird die Auswahl der Textkorpora, die Analysemethoden und die methodischen Schritte der Untersuchung beschrieben.
Das dritte Kapitel widmet sich dem sprachwissenschaftlichen Feld der Orthographie. Es werden die Bedeutung und Definition der Orthographie sowie die Entwicklung der deutschen Rechtschreibung bis zur ersten einheitlichen Orthographie im Jahr 1901 beschrieben. Weiterhin wird die aktuelle deutsche Rechtschreibung und die zugrunde liegenden orthographischen Prinzipien erläutert.
Das vierte Kapitel analysiert die Getrennt- und Zusammenschreibung. Es werden die Regelungen der Rechtschreibung bis zur Reform von 2006 und die aktuelle Regelung dargestellt. Die Analyse fokussiert auf die verschiedenen Arten von Zusammensetzungen mit Verben, Adjektiven, Substantiven und anderen Wortarten. Abschließend werden die Fehlerquoten bei der Anwendung der Getrennt- und Zusammenschreibung zusammenfasst.
Das fünfte Kapitel behandelt die Schreibung mit Bindestrich. Es werden die Regelungen der Rechtschreibung bis zur Reform von 2006 und die aktuelle Regelung dargestellt. Die Analyse fokussiert auf die unterschiedlichen Funktionen des Bindestrichs, wie zum Beispiel den Erläuterungsbindestrich und den Ergänzungsbindestrich. Abschließend werden die Fehlerquoten bei der Anwendung der Schreibung mit Bindestrich zusammengefasst.
Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit der Schreibung mit Apostroph. Es werden die Regelungen der Rechtschreibung bis zur Reform von 2006 und die aktuelle Regelung dargestellt. Die Analyse fokussiert auf die verschiedenen Fälle der Apostroph-Verwendung, wie zum Beispiel bei Zusammensetzungen und bei der Kennzeichnung von Auslassungen. Abschließend wird die Fehlerquote bei der Anwendung der Schreibung mit Apostroph zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Deutsche Sprache, Orthographie, Wortgliederung, Getrennt- und Zusammenschreibung, Schreibung mit Bindestrich, Schreibung mit Apostroph, Pressetexte, Rechtschreibung, Sprachwandel, Regelwerk, Fehlerquoten.
- Quote paper
- Tanja Wagner (Author), 2008, Die Wortgliederung im Deutschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174899