„The world might have been a stage for Shakespeare but to me it is a kitchen, where
people come and go and cannot stay long enough to understand each other, and
friendships, loves and enmities are forgotten as quickly as they are made. The quality of
the food here is not so important as the speed with which it is served. Each person has
his own particular job. We glance upon him, highlighting as it were the individual. But
though we may watch just one or a group of people, the rest of the kitchen staff does
not. They work on.”1
Arnold Wesker schrieb sein erstes Stück The Kitchen 1956 und reichte eine erste
kürzere Fassung bei einem Preisausschreiben des “Observers” ein, wo es jedoch als
nicht abendfüllend zurückgewiesen wurde. Erst am 13. September 1959 fand es seine
Uraufführung im Royal Court Theatre, London. Die zweite und längere Fassung wurde
1960 veröffentlicht und 1961 erstmals gespielt und im gleichen Jahr verfilmt.2 Dieses
Stück etablierte Wesker als „significant new force in the new British theater“3. The
Kitchen forderte das Publikum der Zeit heraus, nicht nur aus sozialer Perspektive,
sondern auch auf politischer und technischer Ebene. Mit 30 benannten Charakteren (12
weibliche, 18 männliche) „[it] broke most of the rules of dramatic construction by
assuming that human activity could be reproduced on the stage in full, with little basic
plot“4. Seine frühen Stücke sind sehr autobiographisch, doch hat Wesker Wert darauf
gelegt, dass er den Standpunkt vertritt: “art is the re-creation of experience, not the
copying of it.”5 Auch in The Kitchen ist der autobiographische Aspekt nicht zu
übersehen: Wesker war eine Zeitlang Konditor. Er kennt den Schauplatz seines Stücks:
die Küche eines riesigen Speiselokals, den zermürbenden Tag der Küchengehilfen,
Kellnerinnen, Konditoren, der Köche für Gebratenes, Fisch, Suppen, Gegrilltes, das
Durcheinander der Sprachen, das Inferno der klappernden Teller, der pfeifenden
Gasrohre, der Kommandos und Flüche. Wesker selbst schreibt in seiner
Autobiographie in dem Kapitel über seine Arbeit im Restaurant: „None of these
memories found their way into the plays or published stories [...] only one incident
found its way into The Kitchen…”6. Er kopiert nicht seine Erfahrungen und
Erinnerungen, sondern er rekreiert sie. [...]
1 The Kitchen, S.9
2 Vgl. Klotz, S.49
3 Wilcher, S.22
4 Brown, S.159
5 „Dicovery.”, S.17
6 As Much as I Dare, S.330
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arnold Wesker und das New British Drama
- The Kitchen
- Zusammenfassung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Stück „The Kitchen“ des britischen Dramatikers Arnold Wesker. Es wird untersucht, wie dieses Werk als ein Schlüsselwerk des „New British Drama“ der 1950er Jahre angesehen werden kann. Die Arbeit beleuchtet Weskers Bedeutung innerhalb dieser Bewegung sowie seine spezifischen Anliegen und Themen.
- Das New British Drama und seine Charakteristika
- Weskers soziale und politische Anliegen im Kontext der Nachkriegszeit
- Die Darstellung der Arbeitswelt in „The Kitchen“
- Weskers Stil und seine Verwendung dramatischer Mittel
- Das Stück im Kontext der zeitgenössischen Theaterlandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt das Stück „The Kitchen“ und seinen Autor, Arnold Wesker, vor. Sie gibt einen Überblick über die Entstehung und Rezeption des Stücks sowie über Weskers Bedeutung innerhalb des „New British Drama“.
2. Arnold Wesker und das New British Drama
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des „New British Drama“ in den 1950er Jahren. Es werden die wichtigsten Vertreter dieser Bewegung, ihre Anliegen und ihre spezifischen Merkmale besprochen. Die Arbeit legt dabei besonderen Wert auf die Bedeutung von Arnold Wesker innerhalb dieser Bewegung und seinen Beitrag zur Erneuerung des britischen Theaters.
3. The Kitchen
Das dritte Kapitel analysiert das Stück „The Kitchen“ im Detail. Es werden die wichtigsten Figuren, Handlungsstränge, Themen und Stilmittel des Stücks betrachtet. Die Analyse beleuchtet die besondere Bedeutung der Küche als Schauplatz und Metapher für die menschliche Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Arnold Wesker, New British Drama, The Kitchen, soziale Realismus, Arbeiterklasse, Theater der 1950er Jahre, Küche, Arbeitswelt, Gesellschaftskritik
- Quote paper
- Johanna Niemann (Author), 2002, Arnold Wesker: Das New British Drama und The Kitchen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17493