Einleitung
In dieser Arbeit möchte ich mich mit den Fragen der Möglichkeit und Erkennbarkeit auseinander setzen. Ist ein Wunder nicht möglich, so erübrigen sich alle weiteren Fragen diesbezüglich. Ist ein Wunder nicht erkennbar, so hätten wir, auch wenn sie auftreten, de facto kein Wissen über sie.
Die Frage nach der Möglichkeit ist wichtig, obwohl sich negative Existenzaussagen kaum beweisen lassen. Der Grund ist das Wesen von Wundern. Es gibt mehrere Möglichkeiten, ihre Existenz auszuschließen oder wenigstens stark einzuschränken. Zum einen könnten sie definitorische Schwierigkeiten aufwerfen. So könnte die Definition von Wundern sie in einen Widerspruch zur Wissenschaft oder zu Naturgesetzen stellen. Ein anderer Weg könnte sein, die Unvereinbarkeit von Wundern und Wissenschaft zu zeigen. Da wir ein großes Vertrauen in die generelle Ausrichtung der Wissenschaften haben, würden wir dann eher das Konzept des Wunders fallen lassen. Bezüglich dieser Fragen sollen insbesondere die Autoren David Hume und Antony Flew untersucht werden, die beide – auf eine noch darzulegende Art und Weise – versucht haben, die Möglichkeit von Wundern sehr stark einzuschränken, wenn nicht gar auszuschließen.
Die Frage der Erkennbarkeit hängt stark von der Möglichkeit ab ein Wunder zu identifizieren. Daher wird auch in dieser Arbeit der Schwerpunkt auf diesem Punkt liegen. Ganz besonders soll das Prinzip der Analogie diskutiert werden, das von der Uniformität heutiger und geschichtlicher Ereignisse als Voraussetzung historischen Wissens ausgeht. Und auch die Möglichkeit und das Wesen der Kriterien, anhand denen sich Wunder erkennen lassen, sollen ausgelotet werden. Auch hier will ich vor allem auf die kritisch dazu stehenden Argumente Flews eingehen.
Diese Arbeit soll nicht hauptsächlich aus Rekonstruktionen der Argumente Flews und Humes und der Reaktionen ihrer Kritiker bestehen. Ich werde nur die wesentlichen Punkte ihrer Argumente klar machen und auf sie eingehen und sie zum besseren Verständnis des Konzepts eines Wunders und zur Diskussion der Möglichkeit und Erkennbarkeit von Wundern zu instrumentalisieren.
In dieser Arbeit werde ich die Kritik an Identifikation und Möglichkeit von Wundern weitgehend zurückweisen. Daher ist der Bereich, den ich aus den möglichen interessanten epistemologischen Fragen auswähle, die die ich für Grundlegend halte. Es sind die Fragen nach der Möglichkeit und Erkennbarkeit von Wundern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Humes Argumente gegen Wunder
- Humes a priori Argument
- Humes a posteriori Argumente
- Definition von Wundern
- Konstellationswunder
- Wunder und übergangene Ordnung der Natur
- Möglichkeit von Wundern
- Diskussion von Humes a priori Argument
- Wunder und Naturgesetze
- Diskussion von Humes a posteriori Argumente
- Das Prinzip der Analogie
- Identifikation von Wundern
- Kriterien zur Identifikation
- Darf man gerechtfertigt an Wunder glauben?
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach der Möglichkeit und Erkennbarkeit von Wundern. Sie analysiert die Argumente von David Hume und Antony Flew, die die Existenz von Wundern in Frage stellen. Darüber hinaus werden die Definition von Wundern, das Prinzip der Analogie und Kriterien zur Identifikation von Wundern diskutiert.
- Die Möglichkeit von Wundern im Kontext der Wissenschaft und Naturgesetze
- Humes a priori und a posteriori Argumente gegen die Existenz von Wundern
- Die Rolle des Prinzips der Analogie bei der Bewertung von Wunderberichten
- Die Erkennbarkeit von Wundern und die Suche nach Kriterien zur Identifikation
- Die Frage nach der gerechtfertigten Annahme von Wundern
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Wunder ein und stellt die Forschungsfragen der Arbeit dar. Sie erläutert die Bedeutung der Fragen nach der Möglichkeit und Erkennbarkeit von Wundern und stellt die wichtigsten Autoren und Themen der Arbeit vor.
- Humes Argumente gegen Wunder: Dieses Kapitel behandelt die Argumente des schottischen Philosophen David Hume, der die Existenz von Wundern in Frage stellt. Es analysiert Humes a priori Argument, das sich auf die Uniformität der Erfahrung stützt, sowie seine a posteriori Argumente, die die Beweiskraft von Wunderberichten kritisieren.
- Definition von Wundern: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit verschiedenen Definitionen von Wundern. Es untersucht die Unterscheidung zwischen Konstellationswunder und Wundern, die eine Übertragung der Ordnung der Natur implizieren, und diskutiert die Beziehung zwischen Wundern und Naturgesetzen.
- Möglichkeit von Wundern: Dieses Kapitel setzt sich mit der Möglichkeit von Wundern auseinander. Es diskutiert Humes a priori Argument und die Frage, ob Wunder mit den Naturgesetzen vereinbar sind. Außerdem werden Humes a posteriori Argumente sowie das Prinzip der Analogie in Bezug auf die Möglichkeit von Wundern untersucht.
- Identifikation von Wundern: Dieses Kapitel behandelt die Frage, wie Wunder identifiziert werden können. Es untersucht die Kriterien zur Identifikation von Wundern und diskutiert kritische Argumente, die die Möglichkeit einer eindeutigen Identifikation in Frage stellen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen des epistemologischen Status von Wundern, der Möglichkeit und Erkennbarkeit von Wundern, Humes Argumenten gegen Wunder, dem Prinzip der Analogie, Kriterien zur Identifikation von Wundern und der Frage nach der gerechtfertigten Annahme von Wundern.
- Arbeit zitieren
- Vitali Heptin (Autor:in), 2010, Der epistemologische Status von Wundern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175183