Der Faschismus, der seit den 1920er Jahren die politischen Systeme der Welt erschütterte, war eine Erscheinung, die sich über fast ganz Europa ausbreitete. Zwar gelang es faschistischen Regimen nur, sich in Italien und Deutschland ohne fremde Hilfe Zugang zur Macht zu verschaffe, aber dennoch gab es in fast allen europäischen Staaten der Zwischenkriegsperiode faschistische Parteien oder Gruppierungen. Diese stellten in den meisten Fällen allerdings lediglich Randphänomene dar mit nur geringem oder gar keinem Einfluss. Nichts desto trotz stellen alle diese Gruppierungen, vor allem vor dem Hintergrund einer vergleichenden Faschismusforschung Forschungsobjekte dar. Aus diesem Grunde liegen zu fast allen Staaten, auch auf Deutsch mehr oder weniger ausführliche Arbeiten vor.
Deswegen scheint es verwunderlich, dass der schwedische Faschismus vor allem im deutschsprachigen Raum so gut wie gar nicht behandelt wird. Gerade Schweden bietet jedoch für die Geschichtsforschung in diesem Bereich einige interessante Aspekte, so zum einen seine räumliche und kulturelle Nähe zu Deutschland. Zum anderen ist auf die besondere Rolle zu verweisen, die Skandinavien als Heimstätte der „nordischen Rasse“ in der nationalsozialistischen Propaganda einnahm.
Am Beispiel kleinerer Staaten wie Schweden lassen sich zudem Gründe für das Scheitern der faschistischen Lehre finden, die wiederum Rückschlüsse darauf zulassen, warum diese Ideologie in anderen Ländern erfolgreich war.
Des Weiteren scheint es unverständlich, dass zwar die deutsch-schwedischen Beziehungen, vor allem auch zwischen 1933 und 1945, bestens erforscht sind, aber kaum Ergebnisse über Beziehungen zwischen der NSDAP und ihren geistigen Verwandten in Schweden existieren.
Die vorliegende Arbeit soll im Rahmen ihrer beschränkten Möglichkeiten, einen kleinen Teil der Forschungslücken zum schwedischen Faschismus im deutschen Sprachraum zu schließen versuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen von Faschismus
- Schweden in der Zwischenkriegszeit
- Innenpolitische Problematiken
- Außenpolitische Probleme
- „Folkhemmet“
- Die faschistischen Parteien
- Nationalsocialistiska Frihetsförbundet
- Sveriges Fascistiska Folkparti
- Nysvenska Nationalsocialistika Partiet
- Nationalsocialistiska Arbetarepartiet
- Nationalsocialistiska Blocket
- Die Nysvenska-Bewegungen
- Faschistische Aktionen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des schwedischen Faschismus in der Zwischenkriegszeit und untersucht dessen Entwicklung und Einfluss auf die schwedische Gesellschaft. Ziel ist es, die besonderen Aspekte des schwedischen Faschismus im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu beleuchten und aufzuzeigen, warum die faschistische Lehre in Schweden nicht erfolgreich war.
- Definition des Faschismus und seine Schwierigkeiten
- Sozio-kulturelle Rahmenbedingungen in Schweden während der Zwischenkriegszeit
- Die wichtigsten faschistischen Parteien und Gruppierungen in Schweden
- Aktionen und Initiativen der faschistischen Gruppen
- Gründe für das Scheitern des schwedischen Faschismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Faschismusforschung und die Schwierigkeiten, den Faschismus eindeutig zu definieren. Sie beleuchtet die Besonderheit des schwedischen Faschismus im Vergleich zu anderen Ländern.
Das zweite Kapitel befasst sich mit verschiedenen Definitionen des Faschismus und den Problemen, eine einheitliche Definition zu finden.
Das dritte Kapitel stellt die soziale, politische und ökonomische Lage Schwedens in der Zwischenkriegszeit dar. Es wird der Einfluss dieser Rahmenbedingungen auf den Erfolg oder Misserfolg faschistischer Bewegungen in Schweden untersucht.
Kapitel vier beschäftigt sich mit den wichtigsten faschistischen Parteien und Gruppierungen in Schweden. Aufgrund der großen Anzahl an Gruppen konzentriert sich die Arbeit auf die bedeutendsten Parteien.
Das fünfte Kapitel gibt einen kurzen Überblick über Aktionen und Initiativen der faschistischen Gruppen.
Schlüsselwörter
Schwedischer Faschismus, Zwischenkriegszeit, "Folkhemmet", Nationalsozialismus, faschistische Parteien, sozio-kulturelle Rahmenbedingungen, Vergleichende Faschismusforschung, Quellenlage.
- Arbeit zitieren
- Sascha Christian Borck (Autor:in), 2011, Der schwedische Faschismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175233