Obwohl die Diskussion um die Effekte der sogenannten selbsterfüllenden Prophezeiung
bereits seit Jahrzehnten die empirische Wissenschaft beschäftigt, ist sie dennoch aktuell und
bietet zahlreiche Forschungsfragen, die bislang nicht eindeutig geklärt werden konnten.
Während erste Studien zu den Auswirkungen von Lehrererwartungen auf Schülerleistungen
noch scheinbar skandalöse Ergebnisse hervorbrachten und die Diskussion entfachten, ob
Lehrkräfte somit maßgeblich für das Zustandekommen von schulischen und folglich sozialen
Ungleichheiten verantwortlich seien, konnten zahlreiche spätere Studien zeigen, dass eine
derart vereinfachte Sichtweise nicht ausreichend ist, um das weite Feld dieses Themas
angemessen darzustellen.
In der folgenden Arbeit soll nun aufgedeckt werden, was die Forschung bisher zeigen konnte
und welche Aspekte weiterhin Fragen aufwerfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die selbsterfüllende Prophezeiung im Schulkontext
- Allgemeines
- Bisherige Forschung
- Grenzen der selbsterfüllenden Prophezeiung
- ,,Do Self-Fulfilling Prophecies Accumulate, Dissipate, or Remain Stable Over Time?" (Eccles, Jussim & Smith, 1999) - eine Studie im Überblick
- Hypothesen
- Methode
- Ergebnisse
- Bewertung und Implikationen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der selbsterfüllenden Prophezeiung im Schulkontext und analysiert, inwiefern Lehrererwartungen die Leistungen von Schülern beeinflussen können. Ziel ist es, die bisherigen Forschungsergebnisse zu diesem Thema zusammenzufassen und die Grenzen der selbsterfüllenden Prophezeiung aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht, ob Lehrererwartungen Langzeiteffekte haben, stabil bleiben oder sich mit der Zeit auflösen.
- Die Auswirkungen von Lehrererwartungen auf Schülerleistungen
- Die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen in der selbsterfüllenden Prophezeiung
- Die Grenzen der selbsterfüllenden Prophezeiung im Bildungsbereich
- Langzeiteffekte von Lehrererwartungen
- Die Bedeutung von Forschungsergebnissen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der selbsterfüllenden Prophezeiung ein und erklärt den Prozess, wie Erwartungen das Verhalten anderer beeinflussen können. Es werden Beispiele aus dem Alltag gegeben und der Zusammenhang zwischen sozialen Schemata und selbsterfüllenden Prophezeiungen erläutert. Der Einfluss der selbsterfüllenden Prophezeiung auf soziale Ungleichheiten wird im Kontext von Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Diskriminierung beleuchtet.
Das zweite Kapitel fokussiert auf die selbsterfüllende Prophezeiung im Schulkontext. Es wird untersucht, inwiefern Lehrererwartungen die Leistungen von Schülern beeinflussen können. Die Arbeit bezieht sich auf frühe Studien wie Rosenthal und Jacobson (1968), die den Effekt von falsch induzierten Erwartungen beleuchten. Das Kapitel beleuchtet auch die Grenzen der selbsterfüllenden Prophezeiung und zeigt, dass eine vereinfachte Sichtweise auf das Thema unzureichend ist.
Kapitel drei präsentiert die Studie "Do Self-Fulfilling Prophecies Accumulate, Dissipate, or Remain Stable Over Time?" (Eccles, Jussim & Smith, 1999), welche untersucht, ob Lehrererwartungen Langzeiteffekte haben. Die Studie wird vorgestellt, ihre Hypothesen, Methoden und Ergebnisse werden beschrieben. Zudem werden die Implikationen der Studie für den Bildungsbereich diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen selbsterfüllende Prophezeiung, Lehrererwartungen, Schülerleistungen, soziale Ungleichheit, Stereotype, Vorurteile, Langzeiteffekte und Bildungsbereich.
- Arbeit zitieren
- Christine Glatz (Autor:in), 2011, Die selbsterfüllende Prophezeiung im Schulwesen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175265