„Ich schwöre Euch, mein Herr, dass sich kein Mann findet, der über ein so scharfes Auge und ein so scharfes Urteil verfügt, dass er sie nicht für lebendig hielte, wenn er sie sieht. Niemand ist aufgrund seines hohen Alters so erkaltet oder so hart von Gemüt, dass er das Blut in seinen Adern nicht erwärmt, erweicht und in Bewegung versetzt fühlt.“1
Mit diesen Worten beschreibt Ludovico Dolce, ein italienischer Schriftsteller (1508-1568) und Zeitgenosse Tizians das Bild Venus und Adonis (Abb.1) aus dem Jahre 1554 von Tizian, als er es ein erstes Mal gesehen hatte. Durch diesen Ausspruch von Dolce können Tizians Versuche gedeutet werde, den seit der Renaissance andauernden Wettstreit, den Paragone, endgültig für die Malerei zu entscheiden. Ich werde in der vorliegenden Hausarbeit versuchen, Tizians Werk Venus und Adonis näher zu beschreiben. Dabei sollen die verschiedenen Versionen genauso zur Sprache kommen, wie der eigentliche Schaffensgrund dieses Bildes, nämlich die Poesien. Desweiteren werde ich versuchen antike Vorbilder und Inspirationen zu finden und gleichzeitig immer den Paragone Wettstreit mit einzubeziehen. Bevor ich mich dem Bild Venus und Adonis von Tizian genauer widmen werde, möchte ich das Bild zuerst in die historischen Zusammenhänge einordnen und aufzeigen, wie es eigentlich zur Entstehung des Bildes gekommen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Poesia - Zyklus
- Allgemeine Informationen zum Poesia - Zyklus
- Die einzelnen Bildpaarungen des Poesia - Zyklus
- Venus und Adonis, Museo del Prado Madrid
- Bildbeschreibung Venus und Adonis
- Mythologischer Hintergrund des Bildes
- Interpretationsversuch
- Das neue Motiv im Werk Tizians
- Vergleich mit dem Bild Venus und Adonis aus der National Gallery London
- Der Farnese – Typus des Bildes Venus und Adonis
- Bilder des Farnese-Typus
- Venus und Adonis, New York
- Venus und Adonis, Washington
- Der Vergleich von Farnese- und Prado - Typus
- Bilder des Farnese-Typus
- Tizians Einfluss auf andere Künstler
- Tizians Inspirationen für Venus und Adonis
- Tizian und der Paragone
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Werk „Venus und Adonis“ von Tizian, insbesondere mit der Entstehung dieses Bildes innerhalb des Poesien-Zyklus, der für den spanischen König Phillip II entstand. Es wird die unterschiedliche Ausprägung dieses Sujets und seiner mythologischen Bedeutung analysiert, sowie die Inspirationen und Vorbilder des Künstlers untersucht. Zudem soll der Paragone-Wettstreit zwischen Malerei und Bildhauerkunst im Kontext von Tizians Werk betrachtet werden.
- Der Poesia-Zyklus und seine Entstehung im Kontext der Kunst des 16. Jahrhunderts
- Die verschiedenen Versionen des Bildes „Venus und Adonis“ und ihre jeweiligen Merkmale
- Die mythologische Bedeutung des Sujets und seine literarischen Vorbilder
- Tizians Stil und seine Inspirationen in Bezug auf die Darstellung von Körperlichkeit und Emotion
- Die Rolle des Paragone im Werk Tizians und die Abgrenzung von anderen Kunstformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und gibt einen Überblick über die Ziele und den Aufbau.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Poesia-Zyklus, der für Phillip II von Spanien entstand. Es werden die einzelnen Bildpaare vorgestellt, sowie die Hintergründe ihrer Entstehung und die literarischen Inspirationen erläutert.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf das Bild „Venus und Adonis“ aus dem Prado-Museum in Madrid. Es beschreibt das Bild detailliert und beleuchtet den mythologischen Hintergrund des Sujets. Zudem werden verschiedene Interpretationen des Werkes vorgestellt, wobei die Bedeutung des Bildes im Kontext des Paragone-Wettstreits hervorgehoben wird.
Das vierte Kapitel widmet sich dem „Farnese-Typus“ des Bildes „Venus und Adonis“. Es stellt weitere Versionen des Bildes vor, die sich stilistisch von der Prado-Version unterscheiden. Es wird der Vergleich zwischen dem Farnese-Typus und der Prado-Version herangezogen, um die unterschiedlichen Interpretationen des Sujets zu beleuchten.
Kapitel fünf beleuchtet den Einfluss Tizians auf andere Künstler und die Rezeption seiner Werke. Es zeigt die Fortsetzung des Sujets „Venus und Adonis“ in der Kunstgeschichte auf und erläutert, wie Tizians Werke die Kunst anderer Künstler beeinflussten.
Kapitel sechs beleuchtet Tizians Inspirationen für das Bild „Venus und Adonis“. Es werden antike Vorbilder, literarische Quellen und andere künstlerische Einflüsse betrachtet, die Tizian für sein Werk nutzte.
Das siebte Kapitel befasst sich mit Tizian und dem Paragone. Es untersucht die Rolle der Malerei in der Renaissance und beleuchtet den Wettstreit zwischen Malerei und Bildhauerkunst. Es wird gezeigt, wie Tizian mit seinen Werken den Paragone für die Malerei zu gewinnen versuchte.
Schlüsselwörter
Tizian, Poesia-Zyklus, Venus und Adonis, Mythologie, Ovid, Paragone, Malerei, Bildhauerkunst, Renaissance, Körperlichkeit, Emotion, Kunstgeschichte.
- Arbeit zitieren
- B.A. Peggy Ott (Autor:in), 2010, Tizian: "Venus und Adonis" - Der "Poesia-Zyklus" in seinen unterschiedlichen Ausprägungen am Beispiel der mythologischen Bedeutung von "Venus und Adonis", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175381