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Rezension eines wissenschaftlichen Artikels zum Thema Erstspracherwerb von R. Tracy

Title: Rezension eines wissenschaftlichen Artikels zum Thema Erstspracherwerb von R. Tracy

Seminar Paper , 2011 , 5 Pages , Grade: sehr gut

Autor:in: Enikő Jakus (Author)

German Studies - Linguistics
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Summary Excerpt Details

Der Erwerb der Muttersprache ist ein komplexer Prozess, beziehungsweise eine spezielle Art des Lernens. Sowohl soziale, als auch kognitive und sprachliche Elemente spielen bedeutende Rollen bei dem Erlernen einer Sprache in der Kindheit. Nach Theorien und Forschungsergebnissen über Muttersprachenerwerb sind alle Kinder in die Interaktion mit der Umwelt eingebunden, die Rolle der sozialen Elemente scheint also einer der bedeutendsten Faktoren beim Erstspracherwerb zu sein.
Schon die ersten, behavioristischen Theorien argumentieren für die Bedeutsamkeit der Reizreaktionen und Imitationen der Umwelt. Die kognitivistischen Ansätze (zum Beispiel von Piaget) beweisen, dass für die kreative Eigengestaltung des Lernens eine formale, steuernde Rolle der Umwelt unerlässlich sei. Die Bedeutsamkeit der Umwelt wird von den interaktionistischen Ansätzen auch eindeutig anerkannt, und als Schlüsselelement des Spracherwerbs betrachtet. Nach diesen Theorien ist nämlich das Erlernen der Sprache funktional, nur in der sozialen Interaktion möglich. In den nativistischen Ansätzen, die zum Beispiel von Chomsky vertreten sind, spielt die Umwelt eine untergeordnete Rolle, weil das Kind angeborene sprachliche Strukturen des genetischen Programms entfaltet. Die Umwelt liefert aber schon den Input der Sprache, sowie Anlässe.
Professorin Rosemarie Tracy (Universität Mannheim) nimmt auch die radikale nativistische Erklärung des Spracherwerbs von Chomsky als Ausgangspunkt ihres Artikels, und dadurch die Rolle der Umwelt bei Spracherwerb. Von dem Beispiel von Pidginsprechern ausgegangen, die eine Sprache besser, als ihre Eltern sprechen, stellt Tracy aus der Empirie unterlegte Kritik der Instruktionshypothese und des elterlichen Inputverhaltens auf 28 Seiten durch konkrete Beispiele dar. Sie basiert auf Theorien über Ursachen und Wirkungen beim Spracherwerb. Im Mittelpunkt wird die Diskrepanz gestellt zwischen sprachlichem Angebot, mit dem ein Kind von Pidginsprechern konfrontiert wird, und dem sprachlichen System, das dieses Kind trotzdem aufbaut.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)

  • Thema des Artikels, Forschungsgeschichte
  • Inhaltliche Zusammenfassung des Artikels
  • Kritische Bewertung des Artikels

Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)

Der Artikel von Tracy beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Umwelt, insbesondere der Input von Eltern, Einfluss auf den Spracherwerb hat. Er analysiert die Instruktionshypothese, die besagt, dass das Kind die Sprache durch explizite Korrektur lernt, und beleuchtet kritisch die Rolle von elterlichen Rückmeldungen und dem angeborenen Sprachprogramm.

  • Die Rolle der Umwelt beim Spracherwerb
  • Die Kritik an der Instruktionshypothese
  • Die Bedeutung von Rückmeldungen und Korrekturen
  • Die Komplexität des Spracherwerbs und die Unvollständigkeit der Forschung
  • Die Anwendung der Theorie im Alltag

Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)

  • Thema des Artikels, Forschungsgeschichte: Der Artikel befasst sich mit der nativistischen Erklärung des Spracherwerbs nach Chomsky und der Frage, inwiefern die Umwelt eine Rolle spielt. Tracy setzt sich mit dem Problem von Ursache und Wirkung im Spracherwerb auseinander und stellt die Instruktionshypothese als wichtigen Faktor in Frage.
  • Inhaltliche Zusammenfassung des Artikels: Tracy erörtert die Diskrepanz zwischen dem sprachlichen Angebot und dem sprachlichen System, das ein Kind trotz mangelhaften Inputs entwickelt. Sie betrachtet die Bedeutung der genetischen Programmierung, die Variabilität des elterlichen Inputs und die Frage, ob Kinder Strategien entwickeln, um Zufälligkeiten auszugleichen. Sie kritisiert die Instruktionshypothese, indem sie argumentiert, dass elterliche Korrekturen nicht immer förderlich sind und dass simplere Strukturen nicht unbedingt zu erfolgreichem Spracherwerb führen.
  • Kritische Bewertung des Artikels: Tracy's Artikel wird als wertvolles Werk für die Psycholinguistik bezeichnet, da er wichtige Fragen zur Rolle des Inputs aufwirft und die Instruktionshypothese kritisch beleuchtet. Die Kategorisierung von Korrekturbeispielen und die Bewertung ihrer Wirkung dienen sowohl der Untermauerung der Kritik als auch der Förderung kritisches Denkens über elterliche Korrekturen. Die Theorie wird anhand von konkreten Beispielen aus dem Alltag verständlich gemacht, wodurch die wissenschaftliche Seite der Psycholinguistik näher an die Alltagserfahrungen herangeführt wird. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte, wie die mangelnde Klarheit des Zusammenhangs zwischen Korrekturbeispielen und den daraus abgeleiteten Wirkungen auf Kinder. Die Ergebnisse werden interpretiert, aber es fehlen objektive Bestätigungen durch empirische Ergebnisse oder andere Forschungsarbeiten. Trotz dieser Schwächen bietet der Artikel wichtige Orientierungspunkte für Forscher und alltägliche Menschen, die sich für das Thema Spracherwerb interessieren.

Schlüsselwörter (Keywords)

Spracherwerb, Erstspracherwerb, Instruktionshypothese, elterlicher Input, Rückmeldungen, Korrekturen, nativistische Theorien, Interaktionistische Ansätze, genetische Programmierung, Pidginsprachen, empirische Daten, Psycholinguistik.

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Details

Title
Rezension eines wissenschaftlichen Artikels zum Thema Erstspracherwerb von R. Tracy
College
Eötvös Loránd University  (Germanistisches Institut)
Grade
sehr gut
Author
Enikő Jakus (Author)
Publication Year
2011
Pages
5
Catalog Number
V175395
ISBN (eBook)
9783640963126
ISBN (Book)
9783640963379
Language
German
Tags
rezension artikels thema erstspracherwerb tracy psycholinguistik spracherwerb
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Enikő Jakus (Author), 2011, Rezension eines wissenschaftlichen Artikels zum Thema Erstspracherwerb von R. Tracy, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175395
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