Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Intertextualität in dem Roman El mundo alucinante (EMA) des kubanischen Autors Reinaldo Arenas (1943-1990).
Der erste Teil der Arbeit umreißt die theoretischen Grundlagen, die für die Analyse und Interpretation intertextueller Verweise im Roman El mundo alucinante notwendig sind, der zweite beschäftigt sich dann mit der Untersuchung intertextueller Einschreibungen in dem Roman El mundo alucinante.
Intertextualität wird in der Literaturwissenschaft unterschiedlich definiert, wobei sich die Definitionen teilweise ergänzen, teilweise aber auch widersprüchlich zueinander verhalten. Daher gestaltet es sich schwierig, die verschiedenen Intertextualitätstheorien in ihrer Gesamtheit überblicksartig darzustellen. Deswegen wird der wissenschaftliche Diskurs zur Intertextualität lediglich in Ausschnitten präsentiert, wobei der Fokus auf diejenigen Theorien gerichtet ist, bei denen konkrete Text-Text-Bezüge auszumachen sind.
Ausgehend von einem enger gefassten Intertextualitätsbegriff, der es erlaubt konkrete Bezüge zu anderen Texten zu beschreiben und zu klassifizieren, soll der Text von Arenas nach intertextuellen Spuren untersucht werden. Weil der Roman zahlreiche Spuren verschiedener Fremdtexte enthält, wird der Fokus auf drei ausgesuchten Referenztexten liegen: Zuerst soll die Beziehung des manifesten Textes zu den Memorias von Fray Servando Teresa de Mier, zweitens zum Roman El siglo de las luces von Alejo Carpentier und drittens zu Virginia Woolfs Roman Orlando analysiert werden. Ziel ist es, den Einfluss der Prätexte auf den neuen Text zu beurteilen und die Wirkung der Texte untereinander zu bestimmen. Dazu ist es notwendig das Ausmaß der Spuren auszumachen sowie ihre Integration in den neuen Text und die Art ihrer Kennzeichnung zu untersuchen. Die genaue Vorgehensweise bei der Analyse der Einschreibungen wird am Ende des ersten, theoretischen Teils erläutert.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Teil I: Theoretische Grundlegung
- I.1 Intertextualität und Intertextualitätstheorien
- I.1.1 Dialogizität und Karnevalisierung der Literatur
- I.1.2 Intertextualität als Vorstellung eines universalen Intertextes
- I.1.3 Intertextualität als spezifische Eigenschaft von Texten und Textsorten
- I.2 Formen von Intertextualität
- I.2.1 Transtextualität und intertextuelle Beziehungen nach Genette
- I.2.2 Einzeltext- und Systemreferenz
- I.2.3 Die hypertextuellen Verfahren Transformation und Nachahmung
- I.2.4 Transpositionen
- I.2.5 Paratextualität
- I.3 Kriterien zur Ermittlung intertextueller Spuren
- I.3.1 Die Integration und Kennzeichnung von Fremdtextteilen
- I.3.2 Markierung im äußeren oder inneren Kommunikationssystem
- I.3.3 Formen intertextueller Markierung
- I.4 Funktionale Aspekte
- I.4.1 Intertextualität als literarisches Verfahren zur Wirklichkeitsmodellierung
- I.4.3 Funktionen markierter Intertextualität
- I.5 Fazit und Vorgehensweise im II. Teil
- I.1 Intertextualität und Intertextualitätstheorien
- Teil II: Intertextualität in El mundo alucinante von Reinaldo Arenas
- II.1.1 Der manifeste Text und seine impliziten Texte
- II.1.2 El mundo alucinante - der Hypertext
- II.1.3 Der Hypotext- die Memorias
- II.1.4 Kommunikativität, Referentialität, Selektivität und Markierung
- II. 1.5 Strukturalität
- II.1.6 Autoreflexivität
- II.1.7. Die hypertextuellen Verfahren
- II.1.8 Hypertextualität, Dialogizität und Karnevalisierung
- II.1.9 Dialogizität
- II. 2. Das Verhältnis von EMA zu El siglo de las luces
- II.2.1 Der Hypotext
- II.2.2 Art der Markierung, Referentialität, Kommunikativität und Autoreflexivität
- II.2.3 Strukturalität, Selektivität
- II.2.4 Dialogizität
- II.3. Das Verhältnis von EMA zu Orlando
- II.3.1 Der Hypotext
- II.3.2 Markierung, Referentialität, Kommunikativität, Autoreflexivität
- II.3.3 Strukturalität, Selektivität und Dialogizität
- II.4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit analysiert die Intertextualität in Reinaldo Arenas Roman "El mundo alucinante" und untersucht die Beziehungen zwischen dem Text und verschiedenen Prätexten. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der intertextuellen Spuren und deren Integration in den neuen Text. Das Ziel der Arbeit ist es, den Einfluss der Prätexte auf "El mundo alucinante" und die Wirkung der Texte untereinander zu bestimmen.
- Intertextualität als literarisches Verfahren
- Analyse der intertextuellen Beziehungen in "El mundo alucinante"
- Einfluss von Prätexten auf den neuen Text
- Wirkung der Texte untereinander
- Funktionale Aspekte der Intertextualität
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit und die Forschungsfrage vor. Der erste Teil der Arbeit legt die theoretischen Grundlagen der Intertextualitätsforschung dar, wobei verschiedene Intertextualitätstheorien und deren Definitionen vorgestellt werden. Die verschiedenen Formen und Funktionen von Intertextualität werden erläutert und die Kriterien zur Identifizierung von intertextuellen Spuren werden definiert.
Der zweite Teil der Arbeit untersucht die Intertextualität in "El mundo alucinante" anhand von drei ausgewählten Referenztexten: "Memorias" von Fray Servando Teresa de Mier, "El siglo de las luces" von Alejo Carpentier und "Orlando" von Virginia Woolf. Für jeden Referenztext werden die Art der Markierung, die Referentialität, die Kommunikativität, die Autoreflexivität, die Strukturalität, die Selektivität und die Dialogizität analysiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Intertextualität, "El mundo alucinante", Reinaldo Arenas, Prätexte, Referenztexte, "Memorias", Fray Servando Teresa de Mier, "El siglo de las luces", Alejo Carpentier, "Orlando", Virginia Woolf, Dialogizität, Karnevalisierung, Hypertext, Hypotext, Markierung, Referentialität, Kommunikativität, Autoreflexivität, Strukturalität, Selektivität, Transtextualität, Transformation, Nachahmung, Transpositionen, Paratextualität, literarisches Verfahren, Wirklichkeitsmodellierung, Einfluss, Wirkung, Analyse, Literaturwissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Cornelia Bischoff (Autor:in), 2009, Intertextualität in dem Roman 'El mundo alucinante' von Reinaldo Arenas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175452