Wichtiges Ziel jeder Verfahrensordnung ist es, eine abschließende Entscheidung des Rechtsstreits für die Parteien herbeizuführen. Die Aufhebung eines letztinstanzlichen Urteils muss daher die Ausnahme bleiben. Gleichzeitig muss ein Urteil, will es nicht seine Legitimität verlieren, den Anspruch haben, gerecht zu sein. Wie lösen die deutsche und die US-amerikanische Zivilprozessordnung dieses Spannungsfeld zwischen Rechtssicherheit und Gerechtigkeit auf? Gibt es eine Übereinstimmung darüber, wann ein Urteil oder die Art seines Zustandekommens als so ungerecht empfunden werden, dass die Verfahrensordnung eine Ausnahme vom Prinzip der Rechtskraft zugunsten der Gerechtigkeit zulässt? Dazu werden die wesentlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in dem Verständnis der Rechtskraft, ihrer Funktion und ihrer Aufhebung dargestellt. Es geht insbesondere um die Frage, ob sich ein Kanon an Ausnahmetatbeständen feststellen lässt, der kultur- und rechtsordnungsübergreifend Geltung hat. Die Autorin stellt dabei u.a. die außerordentlichen Rechtsmittel wie Wiederaufnahme und Abänderungsklage dem US-amerikanischen „Relief from Judgment“ gegenüber.
Inhaltsverzeichnis
- ERSTER TEIL
- DIE RECHTSKRAFT UND IHRE DURCHBRECHUNG IM US-AMERIKANISCHEN RECHT
- Abschnitt 1: Res judicata im Vergleich mit der deutschen Rechtskraftdogmatik
- § 1 Res judicata
- I. Übersicht
- II. Geschichtliche Entwicklung der Rechtskraftwirkungen im amerikanischen Recht
- § 2 Allgemeine Voraussetzungen von res judicata
- I. Wirksames Urteil
- II. Endgültige Entscheidung
- III. on the merits
- IV. Res judicata als Einrede
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Dissertation untersucht die außerordentliche Aufhebung und Abänderung rechtskräftiger Urteile im deutschen und US-amerikanischen Zivilprozessrecht. Ziel ist es, die jeweiligen Rechtsinstitute und ihre Unterschiede zu analysieren und vergleichend darzustellen.
- Vergleichende Analyse der Rechtskraft im deutschen und US-amerikanischen Recht
- Untersuchung der Voraussetzungen für die Durchbrechung der Rechtskraft
- Analyse der verschiedenen Mechanismen zur Aufhebung und Abänderung rechtskräftiger Urteile
- Behandlung der Begriffe "res judicata" und "Rechtskraft"
- Vergleich der historischen Entwicklung der Rechtskraftwirkungen in beiden Rechtssystemen
Zusammenfassung der Kapitel
DIE RECHTSKRAFT UND IHRE DURCHBRECHUNG IM US-AMERIKANISCHEN RECHT: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in die Thematik der Rechtskraft und ihrer Durchbrechung im US-amerikanischen Recht. Es wird der Begriff "res judicata" im Detail erläutert und mit der deutschen Rechtskraftdogmatik verglichen. Die verschiedenen Aspekte von "res judicata", wie "claim preclusion" und "issue preclusion", werden differenziert dargestellt. Der Abschnitt beleuchtet die geschichtliche Entwicklung der Rechtskraftwirkungen im amerikanischen Recht und analysiert die allgemeinen Voraussetzungen für die Anwendung von "res judicata", darunter die Gültigkeit des Urteils, die Endgültigkeit der Entscheidung und die Bedingung "on the merits". Die Bedeutung von "res judicata" als Einrede wird ebenfalls hervorgehoben, und der Text legt die Grundlagen für den späteren Vergleich mit dem deutschen Rechtssystem. Die verschiedenen Jurisdiktionen (jurisdiction, subject matter jurisdiction, territorial jurisdiction) und die Bedeutung angemessener Benachrichtigung (adequate notice) werden sorgfältig untersucht, um ein vollständiges Bild der rechtlichen Voraussetzungen zu liefern. Die Unterscheidung zwischen "action in personam", "action in rem" und "action quasi in rem" wird ebenfalls umfassend behandelt.
Schlüsselwörter
Rechtskraft, Res judicata, Durchbrechung der Rechtskraft, Zivilprozessrecht, US-amerikanisches Recht, Deutsches Recht, Vergleichende Rechtswissenschaft, Urteil, Jurisdiktion, Claim preclusion, Issue preclusion, on the merits.
Häufig gestellte Fragen zur Dissertation: Die Rechtskraft und ihre Durchbrechung im US-amerikanischen Recht
Was ist der Gegenstand der Dissertation?
Die Dissertation untersucht die außerordentliche Aufhebung und Abänderung rechtskräftiger Urteile im deutschen und US-amerikanischen Zivilprozessrecht. Sie analysiert und vergleicht die jeweiligen Rechtsinstitute und ihre Unterschiede.
Welche Themen werden in der Dissertation behandelt?
Die Arbeit beinhaltet einen Vergleich der Rechtskraft im deutschen und US-amerikanischen Recht, die Untersuchung der Voraussetzungen für die Durchbrechung der Rechtskraft, die Analyse verschiedener Mechanismen zur Aufhebung und Abänderung rechtskräftiger Urteile, die Behandlung der Begriffe "res judicata" und "Rechtskraft", sowie einen Vergleich der historischen Entwicklung der Rechtskraftwirkungen in beiden Rechtssystemen. Die verschiedenen Jurisdiktionen (jurisdiction, subject matter jurisdiction, territorial jurisdiction) und die Bedeutung angemessener Benachrichtigung (adequate notice) werden ebenfalls untersucht, ebenso wie die Unterscheidung zwischen "action in personam", "action in rem" und "action quasi in rem".
Was wird unter "res judicata" verstanden und wie wird es mit der deutschen Rechtskraftdogmatik verglichen?
Die Dissertation erläutert den Begriff "res judicata" detailliert und vergleicht ihn mit der deutschen Rechtskraftdogmatik. Sie differenziert zwischen "claim preclusion" und "issue preclusion" und analysiert die geschichtliche Entwicklung der Rechtskraftwirkungen im amerikanischen Recht.
Welche Voraussetzungen müssen für die Anwendung von "res judicata" erfüllt sein?
Die Arbeit analysiert die allgemeinen Voraussetzungen für die Anwendung von "res judicata", darunter die Gültigkeit des Urteils, die Endgültigkeit der Entscheidung und die Bedingung "on the merits". Die Bedeutung von "res judicata" als Einrede wird ebenfalls behandelt.
Welche Schlüsselwörter sind für die Dissertation relevant?
Schlüsselwörter sind: Rechtskraft, Res judicata, Durchbrechung der Rechtskraft, Zivilprozessrecht, US-amerikanisches Recht, Deutsches Recht, Vergleichende Rechtswissenschaft, Urteil, Jurisdiktion, Claim preclusion, Issue preclusion, on the merits.
Welche Kapitel umfasst die Dissertation?
Die Dissertation beinhaltet mindestens ein Kapitel zu "Die Rechtskraft und ihre Durchbrechung im US-amerikanischen Recht", welches eine umfassende Einführung in die Thematik bietet. Weitere Kapitel sind aus dem Inhaltsverzeichnis zu entnehmen, welches eine detaillierte Gliederung der Arbeit zeigt.
Wo finde ich den vollständigen Text der Dissertation?
Die vollständige Dissertation ist nicht in diesem Dokument enthalten. Dieses Dokument liefert lediglich eine umfassende Vorschau inklusive Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung, Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörtern.
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- Susanne Grohé (Author), 2011, Durchbrechung der Rechtskraft und Relief from Judgment, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175456