"Theater ist Poesie, die aus Büchern steigt und menschlich wird, die spricht und schreit, weint und verzweifelt. Diese gewagte These formulierte der Avantgardist Frederico García Lorca in dem Jahr seines Todes 1936. Der 1898 in Fuente Vaqueros
in der Provinz Granada geborene Schriftsteller und Lyriker zählt heute mit zu den wichtigsten spanischen Autoren des 20. Jahrhunderts und wurde nach seinem Tod besonders durch seine Werke für das Theater bekannt. 1930 reiste er nach einem einjährigen
Aufenthalt in New York nach Kuba, später nach Argentinien, wo er in den Jahren 1933/34 seine bekanntesten Werke "Bodas de Sangre", "Yerma" und "La Casa de Bernarda Alba" schrieb.
Eines der auf Kuba entstandenen beziehungsweise fertig geschriebenen Stücke - "El Público" - wurde in vorliegender Arbeit näher untersucht.
In Bezug auf die Relevanz von "El Público" im Gesamtwerk Lorcas und der Literatur der Avantgarden wurde gefragt, wie Lorcas es schafft, gegen die Konventionen des klassischen Dramas zu protestieren. Auf welche Weise agieren in diesem Stück Traumelemente und intertextuelle Aspekte? Hat Lorca ein surrealistisches Werk
geschaffen? Welche Bedeutung hat "Das Publikum" für das moderne Theater?
Nach einer kurzen Inhaltszusammenfassung wurde das Werk zunächst auf phantastische Elemente, polyphone Charaktere und schließlich das Thema der "Krise" im Theater untersucht. Im folgenden Unterkapitel wurde auf die im Stück vorhandene Intertextualität eingegangen. Nach der Interpretation, ob es sich um ein surrealistisches
Theaterstück handelt, wurde letztlich die Rolle Lorcas bezüglich des Theaters der Moderne geklärt und die Einzigartigkeit und visionäre, pathetische aber auch teils obszöne Thematik von Lorcas Theater herauskristallisiert und in einen literaturgeschichtlichen Kontext gestellt.
Inhaltsverzeichnis
- "Das Publikum" im historischen und forschungsbezogenen Gesamtkontext
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Analyse und Interpretation des Werks
- Ein inhaltlicher Einblick
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Traumtheater
- Phantasiegebilde und Imagination
- Multiple Identitäten und polyphone Figuren
- Rivalität und Krisentheater
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Intertextualität
- Lorca und Shakespeare
- Bibelbezug und Calderón de la Barca
- "El Público" - Ein surrealistisches Werk?
- Lorca und das moderne Theater
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Stück "El Público" (Das Publikum) von Federico García Lorca und untersucht seine Einzigartigkeit und Bedeutung im Kontext der Avantgardebewegung in Spanien. Die Arbeit möchte die visionäre und oft provokative Thematik des Stücks herausarbeiten und in einen literaturgeschichtlichen Kontext einordnen.
- Das Stück als Ausdruck der Avantgardebewegung in Spanien und deren Kritik am traditionellen Theater
- Die Bedeutung von Traumtheater und Intertextualität in "El Público"
- Die Rolle von Phantasiegebilden und Imagination in der Inszenierung der Inszenierung
- Die Frage nach dem Surrealismus in Lorcas Werk
- Der Einfluss von Lorcas "El Público" auf das moderne Theater
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einordnung von "El Público" in den historischen und forschungsbezogenen Kontext. Sie beleuchtet Lorcas Leben und seine Auseinandersetzung mit der Avantgardebewegung. Anschließend folgt eine Analyse und Interpretation des Werks, die zunächst einen inhaltlichen Einblick bietet. Im Anschluss werden die verschiedenen Aspekte des Traumtheaters beleuchtet, darunter die Phantasiegebilde, multiple Identitäten, sowie die Darstellung von Rivalität und Krise im Theater. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit der Intertextualität des Stückes, die sich vor allem in den Bezügen zu Shakespeare und Calderón de la Barca zeigt. Schließlich wird die Frage nach der Surrealität von "El Público" gestellt, um die Bedeutung Lorcas für das moderne Theater zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte dieser Arbeit sind: Avantgarde, Traumtheater, Intertextualität, "El Público", Federico García Lorca, Shakespeare, Calderón de la Barca, Surrealismus, modernes Theater.
- Arbeit zitieren
- Ida Blick (Autor:in), 2010, Traumtheater und Intertextualität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175529