Books and films and in life and in heaven sounds of slaughter as your body turns. But it’s too late, but it’s too late. One more day like today and I’ll kill you. A desire for flesh and real blood.
So paraphrasiert Robert James Smith, der Gründer, Sänger und Gitarrist der Band ‚The Cure‘, metaphorisch im ebenso betitelten Song ‚Pornography‘ ebendiese: die Pornographie. Ob Pornographie aber wirklich nur die fleischliche Lust bedeutet, ist dennoch fraglich.
Pornographie kann auch den Anspruch auf einen Gegenstand der Kunst erheben. Dies muss nicht immer gleich die Ambition eines Kunstfilms der Avantgarde bedeuten, sondern kann auch durch den Ehrgeiz der Pornofilmindustrie der 70er Jahre auf einen wirklichen Spielfilm, ein Feature bedeuten, der eine Handlung beinhaltet und nicht bloß verschiedene aneinandergereihte Nummern.
Michael Winterbottom versucht mit seinem Film 9 SONGS ein anderes Ziel zu erreichen. 9 SONGS stellt eine Liebesgeschichte dar – aber ohne die Liebesgeschichte. Der sonst vorhandene Fokus wird vollkommen außer Acht gelassen, um die Liebe von einer anderen Seite zu betrachten – aus der sexuellen Sichtweise. Ob dies wirklich noch einen Spielfilm darstellt ist gleichwohl fraglich. Um aber der Handlung noch etwas Fülle zu geben, wird die jeweilige Gefühlslage der Charaktere durch bestimmte Songs gestärkt, welche das Paar auf Konzerten hört. 9 SONGS variiert somit drei Genres, die eigentlich kaum als Genres zu begreifen sind: Pornofilm, Liebesfilm und Musikfilm.
Durch die Verwendung expliziter pornografischer Elemente reicht 9 SONGS natürlich schnell an die Grenzen der Zensur. Trotz einer Darstellung bis zur Ejakulation wurde er dennoch in den Kinos gespielt – zugänglich für Rezipienten ab sechszehn Jahren, was einen deutlichen Unterschied zum eigentlichen Pornofilm bedeutet. Es stellt sich also die Frage, wo sich 9 SONGS auf dem schmalen Grad zwischen Pornografie und Kunst befindet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Pornofilm
- 3. Der Liebesfilm
- 4. 9 Songs
- 4.1 Matt & Alaska
- 4.2 Sex- und Liebesszenen in 9 SONGS
- 4.3 Musik- und Konzertszenen in 9 SONGS
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Film "9 Songs" von Michael Winterbottom im Spannungsfeld zwischen Pornographie und Kunst. Ziel ist es, die genreübergreifenden Aspekte des Films zu analysieren und seine Positionierung innerhalb des Diskurses um explizite sexuelle Darstellung zu bestimmen.
- Die Definition und Geschichte des Pornofilms
- Die Darstellung von Liebe und Sexualität in "9 Songs"
- Die Rolle der Musik im Film
- Die Frage nach der künstlerischen Intention und Rezeption
- Die Grenzen der Zensur und die gesellschaftliche Wahrnehmung von expliziten Inhalten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach der Positionierung von "9 Songs" zwischen Pornographie und Kunst. Sie verweist auf die explizite Darstellung sexueller Handlungen im Film und thematisiert die damit verbundenen Fragen der Zensur und der künstlerischen Intention. Die Bezugnahme auf The Cure's "Pornography" veranschaulicht die vielschichtigen Bedeutungen des Begriffs "Pornographie". Der Film wird als eine Liebesgeschichte ohne den üblichen Fokus auf die narrative Liebesgeschichte vorgestellt, stattdessen wird der sexuelle Aspekt in den Vordergrund gestellt.
2. Der Pornofilm: Dieses Kapitel bietet einen geschichtlichen Überblick über den Pornofilm, von seinen Anfängen in der Antike bis zur Entwicklung durch neue Medien wie Video. Es werden verschiedene Phasen der Pornografie, wie die Ära der Stagfilme und das „Golden Age of Porn“, diskutiert. Die Analyse konzentriert sich auf die Veränderungen der Narration und der technischen Möglichkeiten, die sowohl zu qualitativen Verbesserungen als auch zu einer Nivellierung führten. Die Definition des Pornofilms bleibt ambivalent, was durch das Zitat von Richter Potter Stewart verdeutlicht wird: "Ich weiß nicht, was es ist, aber ich erkenne es, wenn ich es sehe." Die Analyse der narrativen Strukturen des Pornofilms zeigt seine typischen Elemente auf, von der Exposition bis zum Comeshot.
Schlüsselwörter
9 Songs, Michael Winterbottom, Pornographie, Kunst, Liebesfilm, Musikfilm, Zensur, Sexuelle Darstellung, Narrative Strukturen, Genre, Rezeption.
Häufig gestellte Fragen zu der Arbeit über "9 Songs"
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit analysiert den Film "9 Songs" von Michael Winterbottom und untersucht dessen Positionierung im Spannungsfeld zwischen Pornografie und Kunst. Der Fokus liegt auf der genreübergreifenden Natur des Films und der expliziten Darstellung sexueller Handlungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt eine Reihe von Themen, darunter die Definition und Geschichte des Pornofilms, die Darstellung von Liebe und Sexualität in "9 Songs", die Rolle der Musik im Film, die künstlerische Intention und Rezeption, sowie die Grenzen der Zensur und die gesellschaftliche Wahrnehmung expliziter Inhalte. Die Arbeit vergleicht "9 Songs" mit traditionellen Liebesfilmen und Pornofilmen, analysiert die narrativen Strukturen und untersucht die Relevanz der Musik für das Verständnis des Films.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zum Pornofilm, ein Kapitel zum Liebesfilm, ein Kapitel zu "9 Songs" (unterteilt in Unterkapitel zu Matt & Alaska, Sex- und Liebesszenen und Musik- und Konzertszenen) und ein Fazit.
Wie wird der Pornofilm in der Arbeit definiert und behandelt?
Das Kapitel zum Pornofilm bietet einen historischen Überblick, von der Antike bis zur Gegenwart. Es werden verschiedene Phasen der Pornografie diskutiert und die ambivalenten Definitionsgrenzen des Genres anhand von Beispielen und Zitaten (z.B. Richter Potter Stewart) verdeutlicht. Die typischen narrativen Strukturen des Pornofilms werden analysiert.
Welche Rolle spielt die Musik im Film "9 Songs"?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Musik für das Verständnis des Films. Ein eigenes Unterkapitel ist der Musik und den Konzertszenen in "9 Songs" gewidmet. Die Musik dient nicht nur als Hintergrund, sondern als integraler Bestandteil der narrativen Struktur und der emotionalen Wirkung des Films.
Wie wird die explizite Darstellung sexueller Handlungen im Film behandelt?
Die Arbeit analysiert die expliziten Sexszenen in "9 Songs" im Kontext der künstlerischen Intention und der gesellschaftlichen Debatte um Zensur und die Darstellung von Sexualität. Der Film wird im Vergleich zu traditionellen Liebesfilmen und Pornofilmen analysiert, um dessen einzigartige Positionierung zu ergründen.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet eine abschließende Bewertung der Positionierung von "9 Songs" zwischen Pornografie und Kunst. Es wird die Frage nach der künstlerischen Intention und der Rezeption des Films diskutiert und die komplexen Beziehungen zwischen expliziter Sexualität, Kunst und Zensur beleuchtet.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Schlüsselbegriffe sind: 9 Songs, Michael Winterbottom, Pornografie, Kunst, Liebesfilm, Musikfilm, Zensur, Sexuelle Darstellung, Narrative Strukturen, Genre, Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Student Carolin Blefgen (Autor:in), 2010, 9 Songs - Zwischen Kunst und Pornografie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175561