Vorwort
In den letzten Jahren mehrten sich die Pressemeldungen im Bereich der Unternehmensübernahmen durch so genannte Finanzinvestoren. Gemeint sind hier Private Equity Gesellschaften, die ihr Kapital in deutsche Unternehmen investieren und versuchen, diese Beteiligungen nach einer gewissen Zeit möglichst renditeträchtig weiterzuveräußern. Frei nach dem Prinzip „Buy it, strip it, flip it“ wird den Private Equity Gesellschaften von den deutschen Medien oft vorgeworfen, die Unternehmen zu kaufen, auszunehmen und dann möglichst schnell wieder abzustoßen.
„Die Gier des großen Geldes“ titelte auch DER SPIEGEL im Jahr 2006 und tönte damit in eine ähnliche Richtung. Doch haben die der Private Equity Gesellschaften tatsächlich nur den kurzfristigen Gewinn im Blick?
Bereits um die Jahrtausendwende hatten Private Equity Fonds mit immens hohen Volumina den Standort Deutschland entdeckt und begonnen, in Unternehmen aller Größen zu investieren. Die Mengen an Geldern, die ihnen hierfür von anderen Investoren und auch Banken zur Verfügung standen, wuchsen immer weiter an und es schien kein Ende in Sicht. Doch dann wurde die Branche, so wie die gesamte Finanz- und Geschäftswelt, von der Subprimekrise getroffen.
Hier stellt sich nun die Frage, inwiefern diese Entwicklungen den Markt für Unternehmensbeteiligungen veränderten und ob die Branchenangehörigen gezwungen waren, ihre bisherigen Strategien zu ändern.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen der Subprimekrise auf die Private Equity Branche darzustellen. Nach dem Grundlagenteil in Kapitel 1 werden hierzu in Kapitel 2 der Wandel der Branche sowie die Auswirkungen des Konjunktureinbruchs untersucht. In Bezug darauf bespricht Kapitel 3 ausgewählte Erfolgsfaktoren einer Private Equity Beteiligung an den Beispielen der Grohe Holding GmbH und der Berentzen-Gruppe AG. Außerdem wird erörtert, ob Private Equity tatsächlich eine Bedrohung für deutsche Unternehmen darstellt oder vielleicht sogar einen positiven Effekt für diese hat.
Die Untersuchung wird auf die Private Equity Branche in Deutschland eingegrenzt. Ferner wird der Betrachtungszeitraum vom Jahre 2006, welches noch weitgehend unbeeinflusst von den Auswirkungen der Krise war, bis heute festgelegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Grundlagen & Definitionen.
- 1.1 Die Subprimekrise
- 1.2 Private Equity
- 1.2.1 Definition von Private Equity als Oberbegriff.
- 1.2.2 Finanzierungsphasen
- 1.2.3 Exitstrategien.
- 1.2.4 Die volkswirtschaftliche Relevanz von Private Equity.
- 2 Die Veränderungen der Branchengegebenheiten durch die Subprimekrise
- 2.1 Wandel der Private Equity Branche
- 2.1.1 Unterscheidung von früheren Phasen
- 2.1.2 Private Equity als Wachstumstreiber..
- 2.1.3 Private Equity als Chance für den Mittelstand.
- 2.2 Die Auswirkungen des Konjunktureinbruchs auf die Private Equity Branche.........
- 2.2.1 Kapital als Engpassfaktor und die Wirkung von Basel II
- 2.2.2 Überschuldung als Bedrohung der Portfoliounternehmen
- 2.2.3 Erschwerung der Exits durch Umfeldveränderungen..
- 2.3 Regulierung der Private Equity Branche.....
- 3 Erfolgsfaktoren einer Private Equity Beteiligung an den Beispielen der Berentzen & Grohe
- 3.1 Kurzportraits der Unternehmen....
- 3.1.1 Die Berentzen-Gruppe AG
- 3.1.2 Die Grohe Holding GmbH
- 3.2 Definition von Erfolg in der Private Equity Branche
- 3.3 Erfolgsfaktor: Optimierung der Unternehmensstrategie
- 3.3.1 Berentzen-Gruppe AG.
- 3.3.2 Grohe Holding GmbH.
- 3.3.3 Fazit..
- 3.4 Erfolgsfaktor: Managementunterstützung ..
- 3.4.1 Berentzen-Gruppe AG
- 3.4.2 Grohe Holding GmbH.
- 3.4.3 Fazit
- 3.5 Erfolgsfaktor: Optimierung der Finanzstruktur.
- 3.5.1 Berentzen-Gruppe AG
- 3.5.2 Grohe Holding GmbH
- 3.5.3 Fazit
- 4 Ergebnisse der Arbeit & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Subprimekrise auf die Private Equity Branche. Dabei stehen der Wandel der Branche, die Auswirkungen des Konjunktureinbruchs und die Erfolgsfaktoren einer Private Equity Beteiligung im Vordergrund. Die Arbeit fokussiert auf die deutsche Private Equity Branche und untersucht die Auswirkungen der Krise auf die strategischen Entscheidungen und den Erfolg von Beteiligungen.
- Die Veränderungen der Private Equity Branche im Kontext der Subprimekrise
- Die Auswirkungen des Konjunktureinbruchs auf die Private Equity Branche
- Erfolgsfaktoren einer Private Equity Beteiligung am Beispiel der Berentzen-Gruppe AG und der Grohe Holding GmbH
- Die Regulierung der Private Equity Branche
- Die Frage, ob Private Equity eine Bedrohung oder eine Chance für deutsche Unternehmen darstellt
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt die Grundlagen und Definitionen für die weitere Analyse. Es wird die Subprimekrise und die Funktionsweise von Private Equity erläutert, einschließlich der Finanzierungsphasen, Exitstrategien und der volkswirtschaftlichen Relevanz.
Kapitel 2 untersucht den Wandel der Private Equity Branche in Folge der Subprimekrise. Hier werden die Veränderungen in der Branche, die Auswirkungen des Konjunktureinbruchs und die Bedeutung von Kapital als Engpassfaktor erörtert. Außerdem werden die Folgen der Überschuldung von Portfoliounternehmen und die erschwerten Exits durch veränderte Marktbedingungen beleuchtet.
Kapitel 3 fokussiert auf die Erfolgsfaktoren einer Private Equity Beteiligung anhand der Beispiele der Berentzen-Gruppe AG und der Grohe Holding GmbH. Es wird untersucht, welche strategischen Entscheidungen und Managementansätze zum Erfolg einer Private Equity Beteiligung beitragen können. Die Bedeutung der Unternehmensstrategie, der Managementunterstützung und der Finanzstruktur für den Erfolg von Beteiligungen wird beleuchtet.
Schlüsselwörter
Private Equity, Subprimekrise, Konjunktureinbruch, Finanzierungsphasen, Exitstrategien, Beteiligungskapital, Unternehmensstrategie, Managementunterstützung, Finanzstruktur, Berentzen-Gruppe AG, Grohe Holding GmbH, Regulierung, Mittelstand, Basel II
- Arbeit zitieren
- Melanie Stoll (Autor:in), 2010, Die Auswirkungen der Subprimekrise auf die Private Equity Branche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175616